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Hausmaestro - Kriminalroman

Hausmaestro - Kriminalroman

Titel: Hausmaestro - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rupert Schöttle
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doch überschätzt.
    Nachdem sie an einem doch sehr einfach gehaltenen Tisch Platz genommen hatten, schaltete die Mitterberg ihr Aufnahmegerät an und setzte ihre professionelle Redakteurs-Miene auf, die sie besonders gut kleidete, wie Vogel befand.
    »Haben sich im Falle des verstorbenen Dirigenten Magnus Maurer neue Verdachtsmomente ergeben?«
    »Wir ermitteln derzeit in mehreren Richtungen. Sowohl in seinem persönlichen Umfeld als auch im Ausland, wohin es ebenfalls einen Hinweis gibt.«
    Wow, internationale Kriminalität, das klingt doch gleich viel gefährlicher, Superman.
    »Im Ausland?«, fragte sie überrascht, »Wie kommen Sie darauf?«
    Wie süß sie ausschaut, wenn sie die Augen aufreißt. Ich hoffe, das wird nicht deine letzte Überraschung für heute sein.
    »Aufgrund der Beschaffenheit des Mordinstruments.«
    Gleich wird er es aus der Tasche ziehen.
    »Magnus Maurer wurde ja erdrosselt, wie Herr Prokisch in der Pressekonferenz berichtete. Sie haben mir am Telefon angedeutet, dass Sie inzwischen Genaueres über die Tatwaffe wissen.«
    Solange du offiziell bleibst, bleib ich auch offiziell.
    »Ja, es handelt sich aller Wahrscheinlichkeit nach um eine sogenannte Garotte, das heißt einen Eisendraht mit zwei Handgriffen dran, der dem Opfer um den Hals gelegt wird. Durch die Überkreuzung der beiden Griffe wird der Draht dermaßen eng um die Kehle gezogen, dass die Luftröhre so lange zusammengepresst wird, bis das Opfer schließlich qualvoll erstickt«, sagte Vogel mit ernster Miene, »kein schöner Tod.«
    Und jetzt sollte ich am besten blass werden, dass er seine Hand tröstend auf meinen Arm legen kann. Hättest’ wohl gerne …
    »Und was hat das Ausland damit zu tun?«
    Respekt, sie hat nicht einmal eine Miene verzogen.
    »In Italien wird diese Tötungsart zuweilen von der Mafia angewendet.«
    Ah, jetzt soll die Mafia dafür verantwortlich sein, Bezirksinspektor Vogel überführt heldenhaft im Alleingang den schon seit Jahren gesuchten Paten. »Gibt es denn irgendwelche Anhaltspunkte für Verbindungen zwischen der Mafia und Herrn Maurer?«
    Ist doch eigentlich völlig egal, dass sich dahingehend keine weiteren Spuren ergeben haben, Mafia klingt doch immer gut.
    »Herr Maurer hatte ja des Öfteren in Italien zu tun … Außerdem gab es letzte Woche einige rätselhafte Anrufe von einem italienischen Wertkartenhandy, denen wir gerade nachgehen.«
    Da könnt’s lange nachgehen, wenn’s ein Wertkartenhandy war.
    »Also gibt es noch nichts Konkretes in dieser Richtung?«
    Doch, viel heiße Luft – die ist wirklich zum Anbeißen.
    »Sie müssen bedenken, dass seit dem Mord erst wenige Tage vergangen sind. Wir sind noch am Sondieren, zumal die Auswertung der Spuren noch nicht vollständig abgeschlossen ist.«
    Wann erreicht die österreichische Polizei endlich internationales Niveau? Die Spurenauswertung in Deutschland dauert einen Tag. Irgendwie sind das alles noch Dorfgendarmen hier.
    »In der Pressekonferenz haben Sie gesagt, dass Sie in seinem direkten beruflichen Umfeld ermitteln wollen. Das ist ja ziemlich groß, wenn man bedenkt, dass er neben dem Orchester auch mit dem Chor und Sängern zusammengearbeitet hat.«
    Da hat sie leider allzu recht.
    »Natürlich kann ich nicht das gesamte Orchester und jeden Sänger vernehmen, da wären wir ja bis Weihnachten beschäftigt. In unseren ersten Gesprächen haben wir uns auf die Künstler konzentriert, die unmittelbar mit ihm zu tun hatten … «
    Nona, jetzt heiz’ ich ihm einmal ein.
    »Was heißt das genau? Schließlich arbeiten alle Musiker und Sänger und Choristen bei den Proben unmittelbar mit ihm zusammen!«
    Scheiße!
    »Wie Sie ja sicherlich wissen, war Herr Maurer ein etwas schwieriger Charakter. Und mit einigen Musikern ist er nicht gerade sanft umgesprungen. Vorläufig haben wir uns auf die konzentriert.«
    Na also, geht doch!
    »Um wen handelt es sich da genau?«
    Nur net übertreiben, Mädel!
    »Da sich bislang kein konkretes Verdachtsmoment ergeben hat, darf ich Ihnen das aus ermittlungstechnischen Gründen leider nicht verraten.«
    Und das sind also die Neuigkeiten, wegen der er mich sprechen wollte? Scherz! So billig kommt der mir nicht davon.
    »Und woher wussten Sie, dass es gerade diese Künstler waren, mit denen er sich überworfen hatte?«
    Die lässt nicht locker. Wenn die überall so ausdauernd ist, na Servus! »Unterschätzen Sie nicht die österreichische Polizei … «, antwortete er liebenswürdig lächelnd, »wir haben diese

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