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Hautnah: Sinnliche Begegnungen (German Edition)

Hautnah: Sinnliche Begegnungen (German Edition)

Titel: Hautnah: Sinnliche Begegnungen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay , Sigrid Lenz , Denis Atuan , bonnyb . , Roland Lieverscheidt , Justin C. Skylark , Sara
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Beziehung nichts Bleibendes sein wird und nicht tiefer gehen darf als, na bitte, wie viel Zentimeter?“
    Ich lachte: „Neun Zentimeter maximal!“
    „Na ja, bei mir sind es sogar fast zehn, aber bei Tina sind es nur knappe neun, und auch Sina leidet schrecklich, wenn da so ein Langschwanz kommt. Du kennst doch den alten Kalauer: ‚Lang und schmal, Frauenqual, kurz und dick, Frauenglück!‘ Siehst Du, unsere Beziehung ist optimal für Deine Therapie, aber nicht nur, weil wir auch anatomisch gut ineinander passen, sondern weil Du mich magst und ich Dich gern habe.
    Für die klassische Psychotherapie ist unser Ansatz eine Todsünde, klar, sie ist viel zu aufwendig, verlangt einen viel zu hohen persönlichen Einsatz, um kommerziell tragbar zu sein. Aber dank einiger Sponsoren und einer Gruppe junger revolutionärer Psychoanalytiker haben wir unsere neue Therapie entwickelt. Wir nutzen alle, aber auch wirklich ALLE Möglichkeiten, die uns die moderne Technik und Wissenschaft bietet, zum Wohle unserer Patienten.
    Wie Du sicher bemerkt hast, gehört dazu auch die weitestgehende Offenheit und Transparenz. Wir verlassen uns nicht mehr auf die ‚Magie des Weißen Kittels‘. Was wir brauchen, ist das Mitwirken und Mitarbeiten des Patienten, um ihn von seinem Leidensdruck zu befreien.“
    Und wieder lagen wir uns in den Armen. Himmel, ich mag die Frau!
    „So, und jetzt ran an die Arbeit. Heut ist eine Hypno-Therapie dran. Du hast die Wahl: Willst Du Dich nachher deutlich daran erinnern, oder willst Du lieber alles vergessen?“
    „Kommt drauf an, schneidest Du mir dabei was ab, oder tut es sehr weh, oder ist es sehr hässlich oder traurig, dann lieber vergessen, ansonsten möchte ich mich gern daran erinnern.“
    „Du wirst Deine Natalie wiedertreffen“. Da hatte ich keine Wahl: „Selbstverständlich will ich mich daran erinnern!“
    K5.27 reichte mir ein Glas mit was drin: „Prost, trink das aus. Das klappt besser, als irgendwas Blitzendes vor Deinen Augen zu drehen. Das gibt auch nachher keinen Kater.“
     
    Hypnotherapie
     
    Ich stolperte. Komisch, ich war barfuß und das, obwohl ich nun wirklich nicht zu diesen Gesundheitsaposteln oder Tautretern gehöre. Und mein Anzug, oder das, was dafür gelten sollte, sah mir verdammt nach Paläolithikum aus, nach Altsteinzeit; anders ausgedrückt, nach Nicht-Vorhanden. Und ich – ich war überhaupt nicht ICH, sondern ein überaus behaartes Unwesen. Bloß gut, dass es zu dieser Zeit nur wenig Spiegel gab. Die Sonne schien, das Wetter war herrlich.
    Vor mir wuselten ein paar Gestalten herum, die genauso behaart waren wie ich. Ein paar Kinder taten das, was Kinder auch vor anderthalb bis zweieinhalb Millionen Jahren taten, sie spielten. Ein Pärchen, bestenfalls fünf oder sechs Jahre alt, spielte intensiv Mann und Frau. Niemand kümmerte sich darum, niemand schritt ein.
    Das Bild verschwamm und wurde wieder scharf. Da schien sich nichts geändert zu haben. Na ja, meine Haare hatten sich etwas zurückgezogen, und dafür hatte ich ein Stück Fell um die Hüften gebunden. In der Hand hielt ich einen Knüppel.
    Und wieder wuselten ein paar, ja, was? Neandertaler, würde ich sagen, vor mir herum. Sie hackten irgendwas mit Faustkeilen und zerteilten es. Eine Horde Kinder spielte, eben so, wie man im Mesolithikum spielte. Und ein Pärchen spielte intensiv Mann und Frau. Sie bückte sich, und er stand hinter ihr. Niemand kümmerte sich darum.
    Diesmal ging der Wechsel schneller. Die Jungsteinzeit ließ die Gestalten menschenähnlicher werden, aber die Kinder spielten noch immer ihre alten Spiele. Ich hatte den Eindruck, dass ein paar der Erwachsenen ihnen etwas zuriefen. Aha, die Sprache hatte sich entwickelt.
    Wischblende, Bronzezeit. Na ja, man begann, uns ähnlich zu sehen, und aus dem Stück Fell war so etwas wie Kleidung geworden. Ich hatte tatsächlich eine Axt in meiner Hand, langer Holzstiel und vorn voller Grünspan der Axtkopf. Aber sie lag gut in meiner Hand.
    Die Kinder spielten Bronzezeit, und das eine Pärchen versuchte sich wieder als Mann und Frau. Aber diesmal kam plötzlich ein besonders alter Tattergreis auf sie zu und kreischte und fuchtelte mit seinen Händen wie wild in der Luft herum. Die Kinder erschraken und liefen weg.
    Die weiteren Szenen waren eigentlich nicht mehr so aufschlussreich, Sie endeten mit einem Zug Kinder, die weißgekleidet in Reih und Glied in eine Kirche marschierten.
    Gefolgt wurde das Bild von einem sehr alten Schwarzkittel, der von

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