Hautnah: Sinnliche Begegnungen (German Edition)
schmaler Hüfte, flachem Bauch, gut aber nicht übertrainiert. Wie war das mit den Steroiden? Nur nicht! Keine Pumpis. Pumpis waren plump, steif im Kreuz und für sie waren ihre Bizepse wichtiger als der liebesbedürftige Schwanz ihrer Partner.
Finn lehnte sich weiter zurück, diese verdammten Knöpfe mussten auf.
Heute war ein guter Tag zum Jagen. Was sich da in seine Handfläche schmiegte, wollte endlich wieder fremde Haut an sich fühlen. Zarte, pulsierende Haut. Härte, die sich an seiner rieb. Finn schloss die Finger um seinen Schaft, ein bisschen zu fest. Keine Zärtlichkeiten, wenn er es sich selbst machte. Das überließ er dem Mann, der das Glück hatte, heute Nacht das Bett mit ihm zu teilen. Oder das Sofa ... oder irgendeinen verdammten Hauseingang.
Finn legte den Kopf in den Nacken. Himmel, war er hart. Brave, altmodische Balkonmauer. Keiner hatte Einblick, wenn er sich jetzt mal kurz selbst gut tat.
Glatte, heiße Haut, die einen fremden, intimen Duft ausströmte. Hände, die sich in seine Haare krallten und ihm den Kopf in den Nacken zogen. Dann eine Zunge ... neugierig und dreist, die jede Stelle seines Körpers für sich beanspruchte.
Seine Erregung pochte. Leider nur in seiner eigenen Hand. Noch etwas fester, noch etwas wilder. Das massive Ziehen in seinem Unterleib wurde zu Schmerz, bettelte um Erlösung. Finn biss sich auf die Lippen.
Noch nicht.
Die Szenen in seinem Kopf waren zu schön.
Sinnliche Lippen küssten sich über seine Brust, küsste sich tiefer, kosteten seinen steinharten Schwanz.
Ein glühender Blick, der seinen traf und ein lasziv lächelnder Mund der wisperte, dass er ein unvergleichlicher Genuss war. Finn drückte den Rücken durch, das lustvolle Ziehen breitete sich weiter aus. Lange würde er es nicht mehr ertragen. Konnte jetzt nicht ein Traumjunge durch die Balkontür spazieren und alles, was in seiner Hand pulsierte mit gierigen Lippen umschließen? Erst langsam und genussvoll, dann heftig.
Finn stöhnte. Biss sich wieder auf die Lippen, rieb sich schneller, stöhnte lauter.
Die Vorstellung, dass ein Mann zwischen seinen Schenkeln kniete, war zu gut. Er würde sich so weit es ging in dessen Mund versenken, ihn vielleicht ein bisschen vögeln. Ganz vorsichtig, um ihn dann seine Lust schmecken zu lassen. Gott, gleich ...
Tiefe Motorgeräusche ...
Jetzt nicht rausbringen lassen. Der Traumboy stieß lustvolle Laute aus, ertrug Finns Beckenvorstöße wie ein Mann. Saugte in den Pausen heftig ... Finn hörte seinen eigenen lustvollen Aufschrei zum Glück nur in seiner Fantasie. Ein beinahe nicht mehr zärtlicher Biss ... oh bitte mehr davon.
Autotüren klappten, Männer redeten über Sofas, Schränke ...
Seine Erregung zuckte wild gegen den imaginären Gaumen ...
Gepolter vom Gehsteig, derbes Fluchen ... ganz nah ... ein Dieter sollte mit der Musikanlage aufpassen. Die sähe teuer aus. Musikanlage? Wer sagt denn sowas?
Der Traummann sah Finn erstaunt an, ließ von ihm ab und löste sich in abgasdurchzogener Frühlingsluft auf.
Scheiße!
*
Ein paar Schemen, hell und dunkel, manchmal auch Farbblitze. Mehr war nicht drin. Viel mehr würde auch nicht drin sein, wenn sie an ihm herumoperieren würden. Dann konnte er es auch gleich lassen. Die Vorstellung, wieder an Schläuchen zu hängen, wieder diesem Piepton zuhören zu müssen, klumpte seinen Magen zusammen. Hannes stand vom Bett auf und tastete sich zur Tür. Sie war dunkler als die Wand. Wenn er sich konzentrierte, erkannte er sogar ihre rechteckige Form.
Nett von Stefan, dass er ihn hier hatte wohnen lassen, aber jetzt brauchte er eine eigene Bleibe. Stefans Bemuttern ging ihm auf den Sack. Der Umzug, die neue Wohnung, alles hatte Stefan für ihn erledigt. Wäre das jetzt immer so? Würde er ohne fremde Hilfe ein Käfer auf dem Rücken sein? Hannes krallte die Hände ins Haar. Manchmal half das, wenn dieses schreckliche Gefühl durch ihn hindurchkroch.
Diesmal musste er lange an seinen Haaren reißen. Blind. Von jetzt auf gleich. Weil sein beschissener Schädel zu viel abgekriegt hatte. Weil irgendwelche Zentren in irgendwelchen Regionen vom Aufprall auf der Straße zu stark traumatisiert worden waren. Als der Arzt ihm aufgezählt hatte, was sie alles mit seinem Kopf angestellt hatten um sein Leben zu retten, war Hannes schlecht geworden.
Kaum etwas sehen zu können, machte Angst. Er suchte noch. Starrte auf die Schemen bis seine Augen tränten und hoffte, dass sie deutlicher wurden. Meistens
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