Hautnah
bald von ganz anderen Dingen in Anspruch genommen werden würde.
Das Telefon klingelte und holte sie aus ihrem Tagtraum zurück.
»Entschuldige. Macht es dir was aus, wenn ich rangehe? Es könnte noch mal Mickelberg sein.« Lara stemmte sich vom Stuhl hoch und humpelte in die Arbeitsecke, die sie sich im riesigen Wohnzimmer eingerichtet hatte. »Nimm dir noch mehr Kaffee, G.« Sie nahm den Hörer ab.
»Hey, Lara.«
Sie lag richtig. Mickelberg begann seine Telefonate grundsätzlich in der Annahme, dass die Person, die sich am anderen Ende meldete, diejenige war, die er zu sprechen wünschte.
»Ich habe großartige Neuigkeiten für Sie«, begann er.
»Ollys Verfahren wurde abgewiesen?«
»So großartig nun auch wieder nicht«, fuhr er fort. »Aber fast. Ich hatte gerade ein Gespräch mit einem gewissen Detective O’Halloran vom San Bernardino County Sheriff’s Department in Kalifornien. Dort haben sie vor einem Jahr im Joshua-Tree-Nationalpark eine unbekannte Leiche ausgegraben, und es ist ihnen erst kürzlich gelungen, sie endgültig zu identifizieren.«
Lara setzte sich hin und fuhr sich mit der Hand über die Augen. Ein dumpfer Schmerz plagte ihr Kreuz. Sie ahnte bereits, was als Nächstes kommen würde.
»Die Unglückliche – allem Anschein nach war auch sie lebendig begraben worden – hieß Elaine Montez, lebte aber unter dem Namen –«
»Elizabeth Sanders«, beendete Lara den Satz, und ihre Wangen brannten. Lebendig begraben.
»Richtig! Meine Liebe, Sie können offenbar hellsehen. Und was am allerbesten ist: Molloys DNA wurde überall auf ihrem Körper gefunden. Ihr Sohn hat seinen Bruder und seine Schwester vor einem Doppelmörder gerettet. Er ist kein Krimineller, im Gegenteil: Er ist ein Held. Nach diesen Neuigkeiten wird er in null Komma nichts wieder auf freiem Fuß sein.«
Wie betäubt legte Lara auf. Sie wusste nicht recht, ob sie Freude oder Entsetzen empfinden sollte. Dann allerdings wurde sie dieser Entscheidung enthoben, denn in ihrem Innern breitete sich plötzlich ein warmer Schmerz aus, der nach vorn wanderte und bis in die harten Muskeln ihres Unterleibs hineinzog. Das war Stephens Abschiedsgeschenk gewesen, neben all dem Geld und den Immobilien. Im Krankenhaus hatte man ihr angeboten, es wegmachen zu lassen, weil es aus einer Vergewaltigung entstanden sei. Doch sie wusste es besser. Sie wusste, dass es gezeugt worden war, als sie und Stephen sich zum ersten Mal geliebt hatten, als sie ihn noch in sich gewollt – nein, gebraucht – hatte. An diesem Gedanken musste sie sich festhalten.
»Gina«, rief sie in Richtung Küche, sobald die Wehe sich vollständig entfaltet hatte. »Ich glaube, es geht los.«
Ein Baby. Wurde auch verdammt noch mal Zeit.
Ein Baby.
Dank
Dank an: Carmela Marner, Gene Marner, Carole Lucia Satrina und alle bei der Franklin Stage Company für viele fantastische Theatersommer in wahrhaft inspirierender Umgebung; Felix Marner Bridel (elf Jahre alt) für seinen fundierten Rat in Sachen Wildtiere; John Vassallo und Howard H. Weiswasser für ihre vielen unschätzbar wertvollen Auskünfte über das Rechtssystem des Staates New York.
Danke an all meine Franklin-Freunde für ihre Großzügigkeit und den Spaß – vor allem an Xina Sheehan und Tim, Cedric, Stella und Reggie Duerden; an Anne, Dave, Jake und Sam Ohman; an Pam Peters und Walter, Lizzie und Even Putrycz.
Mein Dank für die Inspiration gebührt The Police; und No Fit State Circus für ihre großartige Show Tabu (die mir als Vorbild für die Zirkusvorstellung gedient hat); Alice Neel, deren Ausstellung in Whitechapel mich auf viele Ideen gebracht hat; und, wie so oft, Mr Morrissey.
Ein Dankeschön auch an meinen Agenten Simon Trewin und seine Assistentin Ariella Feiner; an Jessica Craig und die gesamte Belegschaft von United Agents; an meine wundervolle Lektorin Leah Woodburn und ihre Assistentin Emily Kitchin; an den Meister unter den Presseagenten Sam Eades, und an alle bei Headline.
Und zum Schluss wie immer Dank an Nel, Owen, Joey und Tim Crouch.
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