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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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in den Trichter stürzte, nicht gegen die gegenüberliegende Wand krachte. Trotzdem war der Aufprall brutal - doch sie absorbierte geschickt die Wucht und landete genau auf dem Dach des rollenden Güterwagens.
    Mercer musste auf die RPG-7 achten, als er das Ende der Rutsche erreichte, und schob noch im letzten Moment die Waffe über die Schulter nach hinten. Er nahm eine ungünstige Haltung ein, als er über die Kante der Rutsche schoss. Cali schrie seinen Namen. Er prallte gegen die Trichterwand, wobei ihm sämtliche Luft aus den Lungen gepresst wurde. Seine Brust war ein einziges Schmerzinferno. Er blickte nach unten und gewahrte, dass sich das Zugende unmittelbar unter ihm befand. Dann stieß er sich vom Trichter ab und stürzte ins Leere.
    Er hatte sich ein wenig verschätzt, denn er fiel aus dem Trichter und landete mit dem Brustkorb auf der Abschlusskante des Güterwagendachs. Eine Schmerzwoge drohte ihn zu verschlingen. Während seine Beine über die Wagenkante
im Freien baumelten, suchten seine Hände nach irgendeinem Widerstand, an dem er sich festhalten könnte. Aber da waren keine Handgriffe, und er begann abzurutschen. Er blickte nach unten. Während die Lokomotive Fahrt aufnahm, erschienen Eisenbahnschwellen in schneller Folge unter dem Güterwagen - wie eine endlose Leiter.
    Er rutschte weiter, klammerte sich mit den Ellbogen an die Kante und trat hektisch mit den Füßen gegen die Rückwand des Güterwagens, immer auf der Suche nach irgendeinem Vorsprung. Er konnte seinen Körper nicht mehr lange halten - zu viel hatte er schon ertragen müssen und wollte jetzt einfach nur noch loslassen. Stattdessen verstärkte er seine Bemühungen aber, trat mit seinen stahlkappenbewehrten Schuhen gegen die Rückwand des Güterwagens und benutzte sein Kinn und seine Nackenmuskeln, um so lange wie möglich in dieser Position zu bleiben. Cali rannte auf ihn zu. Nur noch Sekundenbruchteile musste er durchhalten - und doch wusste er nicht, ob er das noch schaffte.
    Ein Kopf tauchte zwischen seinem und dem nächsten Güterwagen auf. Mercer sah ihn zwischen Calis langen Beinen. Dann folgten der Oberkörper und ein Gewehr.
    »Hinter Ihnen«, keuchte er. Cali kam näher. Mercer brachte einen weiteren heiseren Warnruf hervor. »Da - hinter Ihnen!«
    Sie wurde kaum langsamer, während sie sich herumdrehte und die Kalaschnikow in einer fließenden, fast einstudierten Bewegung von der Schulter riss. Dann feuerte sie aus der Hüfte, traf die Brust des Terroristen und wirbelte weiter herum, so dass sie auf Mercer zueilte. Die drei Kugeln, die den Mann trafen, durchschlugen ihn glatt und rissen faustgroße Gewebefetzen aus seinem Rücken. Er rutschte zwischen die Güterwagen und stürzte auf die Gleise.

    Mercer blickte nach unten, während er Calis Hände an seinem Jackenkragen spürte. Der Schütze war quer auf den Gleisen gelandet, und die stählernen Räder des Güterwagens hatten seine Leiche in drei Teile zerschnitten.
    »Halten Sie durch«, hechelte Cali, während sie sich bemühte, ihn vollends auf das Dach des Güterwagens zu zerren.
    »Wenn Sie unbedingt darauf bestehen«, sagte Mercer und wusste, dass sie ihn sicher im Griff hatte. Sie zog mit aller Kraft, er rollte über die Dachkante des Waggons und auf den Rücken, ohne darauf zu achten, dass sich der Pistolengriff der RPG in sein Fleisch bohrte.
    Mercer gönnte sich eine Sekunde Ruhe, ehe er sich auf die Füße kämpfte. Poli hatte sicherlich nicht nur einen Mann abkommandiert, um auf die Dächer der Güterwagen zu achten. Und da der Zug ständig beschleunigte, blieb ihnen nicht viel Zeit, um ihn aufzuhalten, ehe er zu schnell fuhr, um das Ziel der Terroristen noch zu vereiteln.
    »Sind Sie okay?«, fragte Cali. Sie hatte bemerkt, wie Mercer vor Schmerzen zusammenzuckte, als er sein lädiertes Knie belastete.
    »Das ist nicht so schlimm«, sagte er grimmig. »Los, weiter!«
    Geduckt bewegten sie sich vorwärts, und als sie sich dem nächsten Güterwagen näherten, warf Mercer einen vorsichtigen Blick in den Spalt zwischen den Waggons. Dort lauerte niemand. Sie sprangen gemeinsam und setzten ihren Weg fort. Der Zug vibrierte, als seine Geschwindigkeit dreißig Stundenkilometer überschritt.
    »Passen Sie hinten auf«, sagte Mercer. Er befürchtete, dass noch ein weiterer von Polis Männern zwischen den Waggons auftauchte.
    Sie überwanden die vier nächsten Waggons, ohne auf Gegenwehr
zu stoßen, und befanden sich dann auf dem sechsten, als drei Männer aus dem Spalt

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