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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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über alles Bescheid, obwohl ich mir zum damaligen Zeitpunkt dessen gar nicht bewusst war. Nein, ich habe versucht, ihn in die Irre zu führen, aber er war cleverer, als ich erwartet hatte. Daher sorgten wir dafür, dass wir, als wir erfuhren, dass er einen einheimischen Rebellenführer angeheuert hatte, um ihn unbehelligt in die Zentralafrikanische Republik zu bringen, an Ort und Stelle waren, um ihn dabei aufzuhalten. Natürlich entkam er uns und folgte Ihnen beiden.«
    »Wie konnte er denn schon von der Mine wissen?«
    »Weil mein Mentor einen Fehler gemacht hatte.« Ein Anflug von Bitterkeit lag in seiner Stimme, allerdings auch eine Spur von Verständnis. »Er gab Geheimnisse an eine Studentin weiter, eine bildschöne und in jeder Hinsicht unabhängige Frau, die er während einer archäologischen Grabung in den zwanziger Jahren in Palästina kennengelernt hatte. Sie war die Tochter eines aufgeklärten Geschäftsmannes, der ihre Wissbegier in jeder Hinsicht unterstützte. Sie sollte die große Liebe meines Mentors werden, und er wollte, dass sie all
seine Geheimnisse kannte, damit ihr Sohn irgendwann seine Position einnehmen und seine Arbeit fortsetzen könnte. Also erzählte er ihr alles über Alexander den Großen und darüber, wie er aus der ägyptischen Wüste zurückkehrte und eine vernichtende Waffe mitbrachte, die ihm die Macht gab, sich zu einer Art Gott zu erklären. Er erzählte, dass Alexander der Große glaubte, die Waffe sei aus Adamant gefertigt, jenem mythischen Metall, aus dem auch, wie man glaubte, die Ketten des Prometheus geschmiedet worden waren. Er ging sogar so weit, sie davon in Kenntnis zu setzen, dass nach Alexanders Tod einer seiner treuesten Generäle in das afrikanische Dorf zurückkehrte, um eine Stele zu errichten, die an die großen Siege erinnern sollte, die er Dank des Alambic hatte erringen können.«
    Mercer verkniff sich ein Lächeln. Er konnte zwar nicht genau sagen, was ihn auf die Idee gebracht hatte, die Stele könnte irgendeine Bedeutung haben, doch er war in diesem Augenblick froh, dass er Booker Sykes gebeten hatte, sie zu fotografieren. Wenn sie nach dem Tod Alexanders des Großen aufgestellt worden war, dann bestand doch immerhin die Chance - wenn auch nur eine geringe, wie er zugeben musste -, dass sie irgendwelche Informationen über den Ort von Alexanders legendenumwobenem Grab enthielt. Er meinte beiläufig: »Cali und ich haben die Stele kurz vor dem Überfall auf das Dorf gesehen.«
    »Sie war sehr schön, nicht wahr?«
    »Alte seltsame Obelisken sind nicht gerade meine Sache.« Ahmad quittierte Mercers Geständnis mit einem Lächeln und ahnte nicht, dass Mercer damit vor allem versuchte, ihn von diesem Thema abzubringen. »Außerdem haben wir uns das Ding gar nicht näher angesehen.«
    »Oh, das ist wirklich schade, denn die Stele befand sich in
einem prächtigen Zustand. Ich hatte sie vorher nicht zu Gesicht bekommen. Die Hieroglyphen waren kaum verwittert und sehr leicht zu erkennen, allerdings muss ich zugeben, dass ich sie nicht lesen kann.«
    Mercer war zutiefst enttäuscht. »Waren?«
    Ahmad bedachte ihn mit einem Blick, den er gewöhnlich für aufsässige Studenten reservierte, die glaubten, sie könnten ihn hinters Licht führen. »Mein lieber Doktor, glauben Sie denn, ich hätte diese Kostbarkeit zurückgelassen, damit der nächste Poli Feines sie findet? Ich hatte keine andere Wahl, als die Stele zu zerstören. Falls es Sie beruhigt: Ich habe noch jetzt ein schlechtes Gewissen, einen derart wichtigen Zeugen der Vergangenheit geschändet zu haben.«
    »Nein«, sagte Mercer niedergeschlagen. »Das beruhigt mich ganz und gar nicht.«

Zentralafrikanische Republik
    »Und was denkst du, Book?«, fragte Sergeant Paul Rivers aus dem Mundwinkel.
    Booker Sykes nahm das Nachtfernglas nicht von den Augen und beobachtete weiterhin die Ruinen der Stadt Kivu. »Dass ich verdammt froh bin, dass einer meiner Vorfahren nicht der schnellste Läufer seines Dorfes war. Ich fände es entsetzlich, in einem solchen trostlosen Dreckloch wie diesem geboren zu sein.«
    Die beiden waren vorausgeeilt und hatten Sergeant Bernie Cieplicki ein paar Meilen außerhalb Kivus als Wache bei ihrem Lastwagen zurückgelassen. Obwohl Caribe Dayce in dieser Gegend als größte Bedrohung angesehen worden war, hatte sein Tod kaum dazu beigetragen, die herrschende Unruhe zu dämpfen. Kleine Banden bewaffneter Halbwüchsiger streiften durch Kivu und die umliegenden Dörfer. Sie waren zumeist

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