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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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die sie benutzen konnten, führte mitten durch das Stadtzentrum. Er vergewisserte sich mit Hilfe ihrer Funkgeräte, dass kein feindlicher Sender in der Nähe war, und schickte Rivers mit dem Befehl zum Lastwagen zurück, gegen drei Uhr morgens zu starten und sich der Stadt zu nähern. Er würde dafür sorgen, dass in dem verlassenen Ort alles ruhig bliebe, und dann zu ihnen stoßen, bevor sie weiter vordrangen.
    Booker Sykes konnte nicht sagen, wie viele Nächte er schon damit verbracht hatte, Dörfer wie Kivu zu beobachten. Ortschaften im Irak, in Afghanistan, Pakistan, Somalia, dem Sudan
und einem Dutzend anderer Länder, die er längst wieder vergessen hatte. Aber zu wissen, dass er diese Mission im Auftrag Philip Mercers ausführte, verlieh seinem Einsatz eine ganz besondere Bedeutung.
    Er wusste nicht, wie er Mercer einordnen sollte. Zweifellos war er der raffinierteste, durchtriebenste Mann, dem Book jemals begegnet war. Auch wenn er niemals in den Genuss einer militärischen Ausbildung gelangt war, hatte er sich doch bei jedem Kampfeinsatz hervorragend geschlagen. Im Grunde war er ein Einzelgänger, aber irgendwie schien er trotzdem Menschen anzuziehen, da er eine kraftvolle Gelassenheit ausstrahlte, deren Existenz sie niemals für möglich gehalten hätten. Und Booker hatte auch den Ausdruck bemerkt, mit dem Cali Stowe ihn betrachtete, wofür Mercer jedoch völlig blind zu sein schien. Er wusste ja, dass Mercer immer noch um Tisa Nguyen trauerte, aber dem Burschen würde etwas ganz Besonderes durch die Lappen gehen, wenn er sich nicht schnellstens wieder besann.
    Mercer war ein enger Freund des stellvertretenden nationalen Sicherheitsberaters, umgab sich aber mit Vorliebe mit einfach gestrickten Typen wie Harry White. Er besaß eine Menge Geld, hatte jedoch kein aufdringliches Ego oder behandelte seine Umwelt mit jener Überheblichkeit, die häufig mit materiellem Wohlstand einhergeht. Booker hatte bisher noch nicht herausbekommen, was Mercer im Innersten antrieb und ihn dazu brachte, Verantwortung zu übernehmen und aktiv einzugreifen, wenn andere Leute es vorzogen, den Kopf einzuziehen und sich unauffällig zu empfehlen. Er hatte den Verdacht, dass Mercer es selbst nicht wusste - und das war durchaus in Ordnung. Sykes dachte auch nicht zu intensiv darüber nach, weshalb er zum Militär gegangen war und sich freiwillig immer wieder für die gefährlichsten Missionen
meldete, denn falls er die wahre Ursache für dieses Verhalten einmal finden sollte, würde er wohl seinen Job wahrscheinlich nicht mehr mit der gewohnten Effizienz ausfüllen können.
    Ohne ein funktionierendes Stromnetz legte sich Kivu im wahrsten Sinne des Wortes schlafen, während die Sonne am westlichen Horizont versank. Die Rebellen auf der Hotelveranda schnappten sich ihre Waffen und gingen in das Hotelzimmer hinauf, das sie bewohnten. Die Frau mit dem Kleinkind verschwand in ihrer Hütte. Sie zündete eine Laterne an, ließ sie jedoch nur so lange brennen, wie sie brauchte, um das Kind zu füttern und in eine behelfsmäßige Krippe zu legen. Um neun Uhr waren die einzige Straße, die durch die Stadt führte, und der kleine Platz im Zentrum völlig verlassen.
    Booker hielt jedoch an seinem Plan fest, und während Insekten die Barriere aus DEET überwanden und sich an seinem Blut gütlich taten, saß er regungslos auf einem kleinen Felsvorsprung oberhalb der Straße und verfolgte, wie Kivu sich zur Ruhe begab.
    Gegen Viertel vor drei funkte er Rivers an, um ihm mitzuteilen, dass alles ruhig war, und ging auf der Straße gut hundert Meter stadtauswärts. Sobald er über dem Summen und Zirpen der Insekten und den Geräuschen der Nachttiere den Jeep herannahen hörte, wies er Rivers per Funk an, den Motor auszuschalten. Er entfernte sich weitere hundert Meter von Kivu und gelangte bis zu der Stelle, wo der Jeep Cherokee in völliger Stille parkte.
    Wortlos gingen Booker und Paul Rivers zum Wagenheck des Geländewagens, während Bernie Cieplicki seinen Platz an der offenen Fahrertür einnahm. Gemeinsam versuchten sie den zwei Tonnen schweren Wagen über die Landstraße zu schieben. Getreu seiner Rolle als Witzbold des Teams überließ Bernie Cieplicki seinen Gefährten Sykes und Rivers
den größten Teil der Arbeit, während er selbst lediglich das Lenkrad bediente.
    Sie durchquerten Kivu so leise wie Urwaldgeister und folgten der Straße weitere zweihundert Meter. Sykes und Rivers waren zu diesem Zeitpunkt in Schweiß gebadet und schnauften

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