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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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ging nach Albanien und hat fünfundzwanzig Jahre lang die Armee des Sultans in Schach gehalten«, sagte Mercer.
    Ahmad hob eine Augenbraue. »Sie haben offenbar gründlich recherchiert. Sehr gut.«
    »Es hieß, er habe einen Talisman besessen, der einst Alexander dem Großen gehörte«, fuhr Mercer fort. »Ich vermute, es ist dieser Alambic.«
    »Richtig. Der letzte glaubhafte Bericht über den Alambic stammt von einem syrischen Geschichtsschreiber, der geschildert hat, dass die Generäle, die die Führung der Armee Alexanders des Großen nach dessen Tod übernahmen, darüber in Streit gerieten, wer den Alambic an sich nehmen sollte. Da sie sich nicht einigen konnten, beschlossen sie, ihn nach Ägypten zurückzubringen, wo er zusammen mit Alexander begraben werden sollte. Unterwegs dorthin kam ein Trupp Soldaten auf die Idee, den Alambic zu stehlen, und flüchtete mit ihm in die Wüste.
    Über das, was danach geschah, kann ich nur Vermutungen anstellen. Man kann durchaus davon ausgehen, dass der Alambic in den richtigen Händen ein Vermögen wert war und dass er während der folgenden Jahrhunderte von einem Potentaten, Scheich oder König zum nächsten wanderte. Schließlich landete er bei den mächtigsten Herrschern der Region, den Byzantinern. Und als deren Reich unterging und das osmanische Imperium aufblühte, befand sich der Alambic
von Skanderbeg in deren Schatz. Mittlerweile wusste jedoch niemand mehr, was es genau mit dem Alambic auf sich hatte, denn er war für mehr als ein Jahrtausend völlig in Vergessenheit geraten.«
    »Skanderbeg hat es jedoch herausgefunden, nicht wahr?«
    »Das hat er. Es heißt, dass er zur Strafe - weil er den Zapfenstreich missachtete und die Nacht im Schlafzimmer einer adligen Tochter verbrachte, falls diese Geschichte wirklich stimmt - in eins der großen Beutelager der Armee geschickt wurde und den Befehl erhielt, seinen gesamten Inhalt zu katalogisieren. Es heißt weiter, dass er dazu einen ganzen Monat brauchte und in dieser Zeit sein Interesse für den großen Bronzebehälter und die seltsame Inschrift darauf geweckt wurde. Er fand jemanden, der sie für ihn übersetzen konnte, und erfuhr so, dass er die geheime Waffe Alexanders des Großen vor sich hatte. Es muss ihm wie ein Wink des Schicksals vorgekommen sein, denn einige seiner Männer nannten ihn bereits Skanderbeg oder Alexander der Große.
    Als er dann seine Revolte gegen Murad II. vorbereitete, achtete er darauf, den Alambic mitzunehmen.«
    Cali zog sofort den richtigen Schluss. »Und der Alambic versetzte ihn in die Lage, Murads Armee für längere Zeit auf Distanz zu halten?«
    »Eins verstehe ich nicht«, unterbrach Mercer die Ausführungen. »Wenn Alexander der Große ihn so lange benutzte und Skanderbeg ebenfalls, wie viel Plutoniumerz ist dann noch vorhanden? Das Ding mag zwar sehr groß sein, aber sein Fassungsvermögen ist doch auf jeden Fall begrenzt.«
    »Es ist nur noch sehr wenig da«, sagte Ahmad, »aber das macht nichts. Der Alambic wird gar nicht dazu benutzt, den radioaktiven Staub zu verstreuen.«
    »Wie funktioniert er denn überhaupt?«

    »Im Alambic befinden sich zwei Kammern. Wenn der Mechanismus in Gang gesetzt wird, dreht sich die Wand zwischen ihnen, und die beiden Erzproben können aufeinander einwirken. Im Gegensatz zu dem Rohplutonium, das in Afrika gefunden wurde, und den Fässern hier haben es Alchemisten Alexanders des Großen irgendwie aus dem Gestein gewinnen können und es dann entscheidend verändert. Anstatt schwache Gammateilchen abzustrahlen, die die menschliche Haut nicht durchdringen können, sendet der Alambic tödliche Schwärme von Alpha- und Betateilchen aus, die innerhalb von Sekunden wirksam werden und nach wenigen Minuten tödlich sind.
    Es war eine heimtückische Waffe, die Skanderbeg auch nur einsetzte, wenn es absolut nötig war, mit der Alexander der Große jedoch ganze Armeen ausgelöscht hatte. Er soll in einer einzigen Nacht fünfzigtausend feindliche Soldaten getötet haben, nachdem seine Spione den Alambic in der Nähe ihres Lagers aktivierten. Als die Belagerung einer Stadt namens Qumfar einmal nicht wie geplant verlief, öffnete Alexander den Alambic vor den Stadtmauern und ließ ihn dort eine Woche lang stehen. Als er zurückkehrte, war jeder Mann, jede Frau, jedes Kind und jedes Tier innerhalb der Stadtmauern gestorben. Ein Schreiber berichtete, dass sich ihre Haut schwarz gefärbt hatte und von den Knochen löste. Einige waren derart mit Brandblasen

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