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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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als ein betrunkenes Humpeln, und er geriet sofort unter neuerlichen Beschuss.
    Eine zweite RPG raste durch die Nacht und folgte einer flachen Flugbahn, an deren Ende sie knapp achtern der Kommandobrücke in das Hausboot einschlug. Sie explodierte, und das Hausboot zerschellte regelrecht. Der Aufbau wurde wie eine Orange aufgefächert. Feuer leckte aus den gezackten Rissen hoch, und Metallsplitter regneten in weitem Umkreis auf den See herab. Zwei Schützen fanden sofort den Tod, als Granatsplitter ihre Rücken aufschlitzten. Der dritte wurde vom Bootsdeck gefegt und hätte überleben können, wäre da nicht das etwa dreißig Pfund schwere Bruchstück der Ankerkette gewesen, das sich unverrückbar fest um seinen Leib gelegt hatte. Er landete im Wasser und versank wie ein Stein.
    Booker machte kehrt und humpelte in Richtung Lager. Dieser Kampf war der heftigste, den er je mit eigenen Augen gesehen hatte. Die beiden feindlichen Lager überschütteten einander mit einem wahren Kugelhagel. Er wusste, dass sie diese Schussfrequenz nicht für immer aufrechterhalten konnten. Die Janitscharen hatten nur mitgebracht, was sie tragen konnten - höchstens zweihundert Schuss pro Mann. Polis Männer hingegen waren mit einem nahezu unerschöpflichen Vorrat hier erschienen. Die schlichte Wahrheit sah so aus, dass den Janitscharen lange vor den Al-Qaida-Kämpfern die Munition ausgehen würde.
    Er blieb in einer Deckung hocken, um das Schlachtfeld zu betrachten. Immer noch an die zwanzig Männer feuerten
in die Berge hinauf, und er konnte einen Offizier ausmachen, der gerade eine Gruppe von weiteren zehn Männern zusammenstellte, um mit ihnen zu versuchen, die Janitscharen von der Seite anzugreifen. Von Ahmads Truppe waren mit Sicherheit nur noch drei übrig, die am Kampf beteiligt waren. Dann entdeckte er den vierten. Es war Ibriham selbst. Irgendwie hatte er eine Lücke in der Al-Qaida-Front gefunden und kroch gerade auf den ausgegrabenen Teil des Tunnels zu. Aus seiner Position konnte der Türke nicht erkennen, dass zwei neue Terrorkrieger das Loch bewachten. Er lief ihnen geradewegs in die Arme.
    Hinter Booker ragte eine knapp zehn Meter hohe Sandsteinklippe in die Höhe. Er hängte sich die Maschinenpistole über die Schulter und streckte sich nach einem sicheren Halt. Dann ließ er den Strand unter sich zurück. Der Schmerz in seinem Rücken wirkte wie eine heiße Kohlenglut, die seine Wirbelsäule umwaberte. Er biss die Zähne zusammen und zog sich aus reinem Trotz noch einen halben Meter höher hinauf. Schweißbäche rannen an seinem Körper herab, und er spürte, wie Tränen über seine Wangen liefen.
    Er fand einen weiteren Vorsprung für einen Fuß, wappnete sich innerlich gegen den Schmerz und schob sich an der Felswand hoch. Gallebitterer Speichel stieg in seinen Mund, ein Wimmern drang über seine Lippen. Von der Furcht abgelenkt, seinem Körper womöglich einen bleibenden Schaden zuzufügen, verdrängte er jede Sorge für sich selbst und kämpfte sich weiter. Er brauchte fünf Minuten, um die Klippe zu ersteigen, und als er sich schließlich über ihren Rand rollte, hatte er nur noch den Wunsch, dort liegen bleiben zu können und sich ganz seinen Schmerzen hinzugeben.
    Stattdessen quälte er sich aber auf die Füße und blickte von seinem hochgelegenen Standort aus auf das Kampfgeschehen
hinab. Ein Schutthaufen war alles, was Ahmad von den Männern, die die Grube bewachten, trennte - und er hatte sie noch immer nicht bemerkt. Die Entfernung betrug fast dreihundertfünfzig Meter. Bookers mächtige Brust hob und senkte sich heftig, und sein Herz raste. Er hob die Maschinenpistole, doch zitterte er derart heftig, dass er nicht genau zielen konnte.
    Einer der Wächter entdeckte zu diesem Zeitpunkt den anschleichenden Türken. Er deutete auf ihn und bückte sich nach seiner Waffe.
    »Lieber Herr Jesus, bitte lass mich jetzt nicht im Stich.« Book spannte für eine Sekunde jeden Muskel in seinem Körper an, eröffnete das Feuer und ließ sich beim Zielen von seinem Instinkt leiten.
    Die ersten beiden Kugeln gingen weit daneben. Die dritte drang dem Wächter in den Oberschenkel, warf ihn herum und fällte ihn. Die vierte und die fünfte Kugel trafen den zweiten Wächter voll. Dabei wurden sie so weit abgelenkt, dass sie kreuz und quer durch seinen Körper rasten und seine inneren Organe zerfetzten. Bookers sechste Kugel drang dem verwundeten Wächter im selben Moment in den Kopf, als sich Ahmad über den Haufen ausgegrabenen

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