Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
Antike dokumentierten, die Knochen von Tieren, die vor langer Zeit ausgestorben waren, zu verstehen und einzuordnen. Sie wussten nicht, welche Teile zueinanderpassten, daher ließen sie beim Zusammenfügen ihre Fantasie spielen und produzierten einzigartige Schöpfungen sowie die dazu passenden Geschichten.
    Mercer konnte nicht sagen, was ihn mehr beeindruckte - die Einbildungskraft, die nötig war, um solche wundervollen Kreaturen zu erschaffen, oder die Tatsache, dass ein obskurer Professor aus New Jersey der Wahrheit auf die Spur gekommen war.
    Plötzlich erfolgte ein heftiger Erdstoß, und einige Sandkörner rieselten von der Decke herab. Mercer schüttelte den Kopf, als müsste er erst einmal wieder in die Gegenwart zurückfinden.
Irgendetwas Großes musste an der Erdoberfläche explodiert sein, und für einen Moment war er überzeugt, dass Cali angekommen und das Riva mit einer RPG in die Luft gesprengt worden war. Aber die Explosion hatte wohl eher in größerer Nähe stattgefunden, und da sie den Untergrund so heftig erschüttert hatte, konnte sie unmöglich auf dem Wasser erfolgt sein. In der benachbarten Kammer hörte er Stimmen. Er versteckte sich hinter einem der Dioramen, einem mächtigen Skelett mit Elefantenstoßzähnen anstelle von Rippenknochen.
    Sekunden später eilte ein Terrorist mit dichtem Bart vorbei. Er hatte eine Lampe in der Hand und war in Richtung Tunnelausgang unterwegs. Mercer wartete in der Dunkelheit auf seine Rückkehr. Der Mann erschien Minuten später, rannte durch die Galerie und weiter in den nächsten Raum. Dabei sprudelte er arabische Wortfetzen hervor.
    »Auf Englisch!«, hörte Mercer Poli brüllen.
    Mercer konnte die Worte kaum hören. »Jemand hat den Tunnel zum Einsturz gebracht. Wir sind gefangen!«

    Am Ufer, etwa zweihundert Meter vom Al-Qaida-Camp entfernt, hatte Booker die Maschinenpistole versteckt, die ihm einer der Janitscharen überlassen hatte. Er stieg aus dem See und fand die Waffe in einem Knäuel abgestorbener Schilfhalme, als ein Suchscheinwerfer auf dem Hausboot aufflammte. Der Lichtstrahl tauchte den dunklen Strand nur ein paar Schritte von ihm entfernt schlagartig in grelles Tageslicht. Ein zweiter Schütze zielte mit seiner Maschinenpistole auf das Gelände, das von dem Scheinwerfer erhellt wurde.
    Da Book an der feuchten Spur, die er am Strand hinterlassen hatte, nichts ändern konnte, blieb ihm nichts anderes übrig,
als abzuwarten, wenn auch ungedeckter, als ihm lieb war. Der Lichtstrahl glitt über den feuchten Sand, verharrte und kehrte zurück. Die beiden Männer auf dem Hausboot wechselten erregt einige hastige Worte und deuteten zum Ufer. Ein dritter Mann kam durch die Türöffnung des Steuerhauses heraus. Alle drei brachten ihre Waffen in Anschlag.
    Book schoss zuerst. Die Entfernung war für die kurzläufige Maschinenpistole um einiges zu groß, und Kugeln schlugen nur vereinzelt in das Boot ein. Dafür war das Gegenfeuer erheblich genauer. Er warf sich nach rechts, um sich von der Stelle zu entfernen, von der er zuerst gefeuert hatte und die die Männer jetzt konzentriert unter Beschuss nahmen. Kugeln schlugen prasselnd in seiner nächsten Nähe ein, während er sich mindestens ein Dutzend Mal über den Boden rollte, ohne dabei jedoch die Orientierung zu verlieren. Durch die Aktion verriet er seinen Standort auf dem freien Strand, und so wurden die Einschläge dichter und kamen ihm bedrohlich näher.
    Sykes wusste, dass seine Chancen rapide sanken.
    Ein Lichtpfeil schoss von dem Hügel oberhalb des Camps herab, gefolgt von einem schrillen Pfeifen. Eine raketengetriebene Granate landete dicht vor dem Hausboot und explodierte. Die Wassersäule, die in die Höhe geschleudert wurde, übergoss die drei Schützen. Book nutzte die Tatsache, dass sie kurzzeitig abgelenkt waren, um aufzuspringen und loszusprinten.
    Der Terrorist, der den Suchscheinwerfer bediente, sah ihn in die Dunkelheit eintauchen, eröffnete abermals das Feuer und folgte mit dem Lauf seiner Waffe Bookers Spur. Er bekam flüchtig mit, wie eine Kugel zwischen seinen Beinen hindurchflog. Er wusste, dass die nächste unweigerlich treffen würde, und schlug daher einen Haken nach links. Er warf
sich nach vorn, landete auf der harten Erde, machte eine Seitwärtsrolle und war sofort wieder auf den Beinen. Aber die malträtierte Muskulatur seines Rückens jagte Schmerzpfeile in alle Richtungen. Aus seinem Versuch, den See mit einem schnellen Sprint hinter sich zu lassen, wurde nicht mehr

Weitere Kostenlose Bücher