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Havoc - Verwüstung - Thriller

Havoc - Verwüstung - Thriller

Titel: Havoc - Verwüstung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Maschinengewehr verstummte, als das Schloss sich verklemmte. Eigentlich hatte der Plan vorgesehen, dass Ahmads Angriff mit der schweren Waffe hätte unterstützt werden sollen, doch nun musste er sich eben damit zufriedengeben, dass sie für Poli und seine Männer unbrauchbar gemacht worden war. Er atmete tief ein, während er sich einfach fallen ließ und sich vom Boot entfernte, wobei er sich in anderthalb Meter Tiefe bewegte, um keine Wellen zu erzeugen.

    Sobald er das Maschinengewehr auf dem Hausboot in seinem tödlichen Rhythmus loshämmern hörte, startete Mercer und rannte einfach durch das Lager. Er war zwar nicht genauso gekleidet wie die Araber, hoffte aber, dass die Kufiya ihn ausreichend unkenntlich machte. Die Männer hatten ihren Freudentanz augenblicklich unterbrochen und griffen nach den Waffen, während sie zum dunklen Hausboot hinüberstarrten.
    Mercer hatte die Hälfte des Weges zu dem abgeschirmten
Grabungsloch zurückgelegt, als Ibrihams Janitscharen angriffen. Zwei von ihnen erschienen auf dem Hügel über dem Lager, als wollten sie die Al-Qaida-Terroristen herausfordern. Sie streckten mehrere der verwirrten Männer nieder, ehe auch nur jemand bemerkte, dass sie aufgetaucht waren.
    Innerhalb von Sekunden ratterten dreißig Kalaschnikows unisono los, und die Kuppe des Hügels verschwand in massivem Gewehrfeuer und einer hochgeschleuderten Sandwolke. Mercer blieb nichts anderes übrig, als auf Ahmads Männer zu vertrauen, während sie die arabischen Kämpfer in ein gnadenloses Kreuzfeuer nahmen. Der Untergrund schien vor seinen Füßen zu explodieren, während die Kugeln in jeder Richtung durch die Luft sirrten. Er hatte noch dreißig weitere Meter vor sich, als die Offiziere begannen, ihre Männer zu organisieren und überall dorthin zu schicken, wo sie eine natürliche Deckung vorfanden. Das Gegenfeuer wurde gezielter, und Mercer konnte auf Ahmads Seite bald nur noch drei Männer zählen, die weiterhin aktiv am Kampf beteiligt waren. Bisher hatte niemand auf ihn geachtet, aber dann traf er auf zwei Männer, die ihren Posten nicht verlassen hatten und nach wie vor die Grabungsstätte bewachten. Sie nahmen eine gespannte Haltung ein, als Mercer sich ihnen näherte.
    Er versuchte zwar, sein Gesicht zu verbergen, aber die misstrauischen Wächter hoben zögernd die Waffen. Mercer rannte weiter, gestikulierte wild und brüllte unsinniges Zeug. Seine List war bis zu einem gewissen Grad erfolgreich. Keiner der Männer feuerte, allerdings ließ auch keiner seine Waffe sinken. Mercer war noch fünf Schritte von ihnen entfernt, als er stolperte. Während er so tat, als kämpfe er um sein Gleichgewicht, schwenkte er den Lauf seines HK so weit herum, dass er eine Kugel durch die Brust des einen
Wächters jagen konnte. Der andere Mann reagierte einen winzigen Augenblick zu langsam, und Mercer rammte ihn mit aller Kraft.
    Die beiden gingen am Rand der Grube zu Boden, beide Gewehre wurden zwischen ihren Körpern eingeklemmt. Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt. Mercer konnte in den Augen seines Gegenübers den rasenden Fanatismus erkennen, der ihm wie der glasige Blick eines Fieberkranken vorkam. Der Terrorist brüllte irgendetwas über Allah und feuerte sein AK ab.
    Der Feuerblitz, mit dem die Patrone den Gewehrlauf verließ, versengte Mercers Bauch, und das Blut, das zwischen den beiden Leibern hervorquoll, war so zähflüssig wie Öl. Der Mund des Wächters verzog sich zu einem schmierigen Grinsen, doch dann veränderte sich der Gesichtsausdruck. Mercer stemmte sich vorsichtig von dem Terroristen hoch. Seine Kleidung war zwar mit Blut durchtränkt, aber abgesehen von der verbrannten Haut in Taillenhöhe war er unversehrt geblieben. Der Wächter blickte an seinem eigenen Körper hinab und gewahrte den Lauf seines Gewehrs, der genau auf seine eigene Brust zielte. Innerhalb weniger Sekunden erlosch das mörderische Funkeln in seinen Augen. Bei dem Versuch, sie beide zu töten, hatte er lediglich Selbstmord begangen.
    »Wenn du deinen Feind nicht tötest, kannst du kein Märtyrer sein«, sagte Mercer und schwang sich über den Rand des Grabungslochs in den Tunnel.
    Er war darauf vorbereitet, ins Wasser einzutauchen, weil er beobachtet hatte, wie Poli Tauchgerät mitnahm, doch er spießte sich beinah selbst auf den Luftflaschen auf, die an dem Seil hingen. Der Lärm der heftigen Schlacht, die im Lager tobte, wurde von dem Gestein gedämpft. Selbst als er eine
Granate explodieren

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