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Hawaii

Hawaii

Titel: Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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Matte niederlegte, zog sie ihren Blätterrock aus und sagte: »Das war meine Mutter, die mir riet, den Rock nicht zu zerreißen.« Und sie zog Teroro zu sich herab, umschlang ihn mit ihren Armen, suchte ihn und drückte ihn fester an sich. Später, als er im Licht der Sterne lag, das durch die offene Tür hereinfiel, schwor er sich: Ich werde dieses Anwesen zerstören - diese ganze Insel. Nachdem er am nächsten Morgen mit den Männern in deren Hütte gegessen hatte, wobei sein Abenteuer mit Tehani unerwähnt blieb, kehrte er wieder in das abgeschlossene Haus des Mädchens zurück. Nach einer Weile begannen die beiden Liebenden spielerisch mit dem berühmten Havaiki-Spiel, wobei nach einer alten Weise jeder den anderen zuerst an den Fingerspitzen berührte, dann an den Armen, den Hüften, den Schenkeln. Bei Fortgang des Spiels wurden aus den Berührungen immer derbere Schläge, die sich dann wieder in ein zärtliches Streicheln verwandelten, so daß eine Bewegung als rascher Schlag beginnen konnte und in einer langen Umarmung endete. Schließlich zögerte Tehani so lange und sanft bei einem Schlag, daß Teroro sie ergriff und ihr den Rock herunterzog. Nackt setzte Tehani das Spiel fort, sang ein paar Takte und versuchte einige flüchtige, erregte Schläge. Aber dann beendigte sie das Spiel, sank mit einem leisen
    Triumphgeschrei in Teroros Arme und drängte ihn auf die Matte.
    Später flüsterte sie: »So kämpfen wir auf Havaiki.« Als Teroro lachte, fragte sie: »Können die Mädchen von Bora Bora so mit ihren Männern kämpfen?« Teroro war die Frage nicht angenehm, und obwohl sie sein Unbehagen spürte, fuhr sie fort: »Ist es wahr, daß man auf diesem winzigen Bora Bora noch immer zu Tane betet?«
    Ihre Frage zeigte, mit welcher Verachtung die Bewohner ihrer Insel immer auf Bora Bora herabgeschaut hatten.
    Teroro erwiderte nichts auf die Beleidigung. Mit ausgesuchter Höflichkeit antwortete er: »Wir beten zu Oro, und das ist der Grund, weshalb wir - so klein wir sind - Havaiki immer im Kampf besiegen.« Tehani errötete bei der Erinnerung an die Demütigungen ihrer Insel und fragte: »Hast du dich nicht gefragt, warum mein Vater dich gestern abend hierher gebracht hat und warum ich für dich tanzte?«
    »Ich dachte darüber nach Es sah wie verabredet aus.«
    »Und warum ich dich zu diesem Haus führte?«
    »Zuerst wundert sich ein Mann bei der Liebe«, sagte Teroro. »Beim zweitenmal macht er sich keine Gedanken mehr.«
    »Und beim dritten Mal«, flüsterte Tehani, »entschließt er sich, bei dem Mädchen zu bleiben - sich hier niederzulassen - ein Mann von Havaiki zu werden.«
    Teroro wich zurück und sagte: »Für einen Krieger gibt es nur eine Heimat - Bora Bora.«
    Es war auf den Inseln Sitte, daß hochgestellte Frauen sich ihre Männer selber suchten, und das wollte jetzt auch Tehani: »Ich bitte dich, Teroro. Bleibe hier bei mir.«
    »Wenn du meine Frau sein willst«, sagte er, »dann mußt du mit auf meine Insel kommen.«
    »Du hast dort schon eine erste Frau, Teroro. Bleibe hier, und ich will deine erste Frau sein.« Der junge Häuptling hielt das Mädchen von sich und prüfte ihr zauberhaftes Gesicht. »Warum bittest du mich, Tehani? Du könntest hier doch jeden Mann haben, nach dem du verlangst.«
    Das Mädchen zögerte und entschloß sich dann, die Wahrheit zu sagen. »Deine Insel ist dem Untergang geweiht, Teroro. Du mußt entweichen. Komm hierher. Unterwirf dich Oro. Wir könnten hier zusammen leben.«
    »Hat dein Vater das vorgeschlagen?«
    »Ja.«
    »Welches Unheil plant er?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete sie. Sie nahm Teroros Hand, kniete vor ihm nieder und flehte leise: »Ich habe dir gezeigt, wie süß Havaiki sein kann, denn ich möchte dein Leben retten. Hier kannst du ein mächtiger Häuptling werden. Mein Vater hat viel Land. Und Oro ist großmütig zu solchen Kriegern wie du«
    »Ich gehöre zu Bora Bora«, sagte Teroro mit leidenschaftlicher Überzeugung. »Ich werde die Insel niemals verlassen«, und er wollte zu dem Kanu zurückkehren. Aber die flehende Tehani hielt ihn am Bein fest, und so blieb er noch eine zweite Nacht. Am nächsten Morgen, als die große Muschel zum Aufbruch rief, folgte er nur widerstrebend. »In Bora Bora gibt es keine Frauen wie dich«, gestand er.
    »Bleib bei mir«, bat sie.
    In diesem Augenblick hätte er ihr beinahe den Racheplan anvertraut, den er im stillen mit sich herumtrug. Aber er widerstand der Versuchung und sagte nur: »Wenn ich je wieder

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