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Head over Heels 2

Head over Heels 2

Titel: Head over Heels 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Chase
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Zeit verschafft, zu verschwinden. Doch ich müsste an ihr vorbei. In meinem Zustand würde ich das sicher nicht hinkriegen, ohne zu stolpern oder mich zu übergeben. Deshalb ist Flucht keine Option. Eigentlich war Gaby eine von den Guten. Sie war es doch, die mich ermutigt hat, William nicht alles zu glauben und ihn gegebenenfalls in die Schranken zu weisen. Sie steht auf deiner Seite, Mädchen. Also zieh dir den Pullover vom Gesicht und tu so, als würdest du nicht am Rande eines Nervenzusammenbruches stehen.
    „ Hallo? Bist du noch da?“, reißt Naomi mich aus dieser trüben, im Nebel versunkenen Welt.
    Ich sehe auf und nehme meinen Blick widerwillig von Gaby, die gerade Getränke für sich und, wie hieß er noch gleich, Ben, den Tod, bestellt. „Was macht sie hier?“
    „ England ist ein freies Land, sie kann gehen, wohin sie will, außer du erwirkst eine gerichtliche Verfügung.“
    „ Ich will sie nicht treffen. Nicht jetzt. Verstehst du, Naomi, sie war immer auf meiner Seite, hat versucht, mir William schmackhaft zu machen. Vermutlich, weil sie weiß, wie sehr er eine intakte Partnerschaft braucht.“
    Was rede ich da? Soll ich ihr gleich erzä hlen, dass Charles Bennet alkoholkrank und ein brutaler Schläger ist? „Mit Sicherheit weiß sie es.“
    Naomi zieht beide Augenbrauen nach oben und dreht s ich dann so unauffällig wie möglich in Richtung der Person, die ich noch immer fixiere. „Jeder weiß es. Die ganze Firma. Sogar die Zeitungen haben über eure Affäre berichtet. Beruhige dich, Schatz. Lächle, wenn sie dich sieht, und tu so, als ginge es dir gut. Sie wird es ihm erzählen.“
    Mit Sicherheit wird sie das. „ Na gut. Vielleicht hast du recht.“
    „ Vielleicht? Ich habe immer recht. Zumindest, was Bettgeschichten angeht. Du musst noch viel lernen, um mithalten zu können.“
    Stolz lehnt sich Naomi in ihrem Stuhl zurück und gibt nun endgültig den Blick auf mich frei. Keine Sekunde später blickt Gaby mir direkt ins Gesicht. Ich rufe mir Naomis Rat ins Gedächtnis und proste ihr mit meiner Cola zu. Sie lächelt, sagt etwas zu Ben und steht dann tatsächlich auf, um geradewegs unseren Tisch anzusteuern. Dieses Mädchen hat wirklich keine Angst vor Konfrontationen, denke ich und kralle meine Finger ineinander, bis die Knöchel weiß hervortreten.
    „ Rose, so ein Zufall! Freut mich, dich wiederzusehen“, sagt sie gewohnt nett und umgänglich, wobei ich mich erneut frage, wie sie so unbeschwert leben kann, wenn dieses Ungeheuer zu Hause auf sie wartet. Wobei ich ausnahmsweise nicht William meine.
    „ Die Welt ist ein Dorf“, entgegne ich holprig und deute mit einem Kopfnicken auf Naomi. „Gaby, darf ich dir Naomi vorstellen?“
    „ Freut mich“, erwidert Gaby und streckt Naomi ihre rechte Hand entgegen.
    „ Ebenso. Ich arbeite übrigens auch bei der Bennet Group“, muss Naomi ihren Senf dazugeben, wo ich doch dieses für mich äußerst unangenehme Detail weggelassen habe. Unangenehm dahingehend, weil William so automatisch mit an den Tisch gezogen wird.
    „ Soso“, sagt die schlanke, hochgewachsene Frau an unserem Tisch und mustert beiläufig mein Gesicht. Ich weiß, wonach sie sucht. Nach Tränensäcken, geschwollenen Augen, trockenen Lippen – irgendetwas, das auf meine Gemütsverfassung schließen lässt. Bin ich froh, dass Naomi mich zu Make-up und einer Haarbehandlung mit dem Glätteisen gezwungen hat!
    „ Darf ich mich kurz setzen?“, fragt mich Gaby und mir ist sofort klar, worauf dieser sanfte und einfühlsame Unterton abzielt.
    Ich denke an die Sache mit dem Fisch und dem Köder. Verdammter Asia-Laden, verdammter Fisch, verdammter Köder … „Sicher.“
    Nachdem Naomi mi t der Entschuldigung, sie müsse kurz zur Toilette, im passenden Moment einen Stuhl freigibt, sitze ich Gaby gegenüber, die mit ihren Fingern nervös auf der Tischplatte herumtrommelt. Sie steckt mich an und auch ich beginne zu zappeln. Die Zeit scheint elend langsam zu verstreichen. Ich sehne bereits jetzt das Ende des Gespräches herbei.
    „ Ich möchte gar nicht erst um den heißen Brei herumreden“, beginnt sie und lächelt mich müde an.
    Liegt in der Familie, denke ich und versuche, meine Anspannung in den Griff zu bekommen, während Gaby zum ersten Akt ansetzt. „William hat mir die Geschichte erzählt. Oder besser gesagt – ich habe sie ihm nach und nach entlockt.“
    Hat diese Frau magische Krä fte? Wie wäre es sonst zu erklären, dass sie ihrem verschwiegenen Bruder etwas entlocken

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