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Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition)

Titel: Head Shot: Thriller (Knaur TB) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Knopf
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ausgefressen, dass man dich zu diesem Stunt verdonnert hat?«, erkundigte sich Little Boy bei dem Mann.
    »Ich mach nur, was mir gesagt wird. Ich überbringe eine Nachricht.«
    »Lassen Sie hören«, forderte ich ihn auf.
    »Dem Boss gefällt Ihre Ware. Er will noch eine Runde. Aber diesmal keine dummen Sachen.«
    Er nannte Datum, Uhrzeit und einen Treffpunkt für die Übergabe – einen Pavillon inmitten eines weiten offenen Geländes in Easton, Connecticut. Einst eine der letzten Milchfarmen von Fairfield County, war es heute ein Park, in dem Sommerkonzerte und Lesungen stattfanden. Zu dieser Jahreszeit lag er vollkommen verlassen und war somit der zurückgezogenste Ort, den man sich wünschen konnte.
    Der Pavillon war aus mehreren Richtungen zugänglich. Er sagte, sie würden aus östlicher Richtung kommen, wir könnten den Westzugang nehmen.
    »Das entscheide ich selbst«, sagte ich.
    Der Mann zuckte die Achseln, als wollte er sagen, mach wie du willst.
    »Dieses Mal nur er und ich. Das sollte die dummen Sachen auf ein Minimum reduzieren.«
    Der Kerl schüttelte den Kopf.
    »Auf keinen Fall«, sagte er. »Niemand sieht ihn. Nie.«
    »Wenn er kommt, reduziere ich den Preis noch mal um die Hälfte.«
    »Das ist ihm egal.«
    »Fragen Sie ihn.«
    Er zuckte erneut die Achseln, genau wie zuvor. Ich versicherte, ich würde – so oder so – zur angegebenen Zeit vor Ort sein.
    Er legte wieder die Hände auf den Kopf.
    »Das ist nicht nötig«, sagte ich.
    »O doch, das ist es«, rief er nach hinten, während er die Zufahrt hinunterging, gefolgt von dem bosnischen Scharfschützen.
    »Was ist ihre maximale Reichweite?«, fragte ich Little Boy.
    »Der Scharfschützen? Mit unseren Waffen weniger als zweitausend Meter. Geben Sie ihnen eine bessere Waffe, dann schießen sie weiter.«
    »Hm.«
     
    An diesem Abend rief mich Bruce Finger an. Er sagte, das Treffen sei für siebzehn Uhr am folgenden Tag anberaumt. Er würde am nächsten Morgen ein Flugzeug nehmen, um garantiert pünktlich zu erscheinen.
    »Wir treffen uns im Konferenzraum der Agentur, so wie Sie gefordert haben.«
    »Die Brandts?«, fragte ich.
    »Sie werden dort sein. Es bedurfte einiger Überredung.«
    »Was haben Sie ihnen erzählt?«
    »Die Wahrheit, auf Grundlage dessen, was Sie gesagt haben. Dass ein Privatdetektiv von einem der großen Versicherungsträger eine schwerwiegende Unregelmäßigkeit in den Büchern entdeckt hat, die die Zeit vor dem Verkauf betreffen. Dass es in jedermanns Interesse läge, die Situation sofort und diskret zu bereinigen. Aber persönliches Erscheinen sei unabdingbar. Das hat sich nicht geändert, oder?«
    Ich bestätigte. Dann legte ich auf.
    Ich tätigte einen zweiten Anruf, ehe ich meinen Computerraum verließ, um gemeinsam mit Natsumi vor dem Kamin Tee zu trinken.
    Ich erzählte ihr von dem ersten Telefonat, aber nicht von dem zweiten.

Kapitel 24
    F ür den Nachmittag hatte ich mir viel vorgenommen. Als Erstes, mein letztes Gold im Wert von einer Million für zweihundertfünfzigtausend Dollar in bar zu verkaufen. Dann nach Hause zu rasen, um meine Tarnung für ein geschäftliches Treffen in Florencias Versicherungsagentur abzuändern. Ein weiterer Beweis, dass Terminplanung häufig die größte Herausforderung für das moderne Multitalent ist.
    Natsumi fühlte sich, wie so viele zu Haus bleibende Partner, ein wenig ausgeschlossen.
    »Könnte ich dich nicht als deine Sekretärin begleiten? Ich könnte Notizen machen.«
    Ich versicherte ihr, dass es für mich wichtiger war, sie in Sicherheit zu wissen. Ansonsten würde ich mich nicht konzentrieren können.
    »Warum sollte das für mich anders sein? Ich
weiß,
dass du nicht in Sicherheit bist.«
    »Ich nehme Little Boy zu beiden Treffen mit. Er ist zehn andere Männer wert, selbst mit einem Loch in der Brust.«
    »Komm einfach zurück nach Hause, ja?«
    Als ich ihr versprach, dass sie sich hundertprozentig darauf verlassen könnte, glaubte ich es beinah selbst.
     
    Der Plan war, die beiden bosnischen Scharfschützen als Vorhut zu schicken, die den Schutz der Bäume nutzen sollten, die das Feld säumten. Dort hätten sie außer Reichweite sein sollen, aber wir wussten es besser. Three Sticks war ein verschlagener amerikanischer Gangster, aber er hatte nicht im Balkankrieg gekämpft.
    Wir alle trugen Bluetooth-Ohrstöpsel, die mit unseren Handys verbunden waren, und kommunizierten auf dem Weg zum Park über eine Konferenzschaltung.
    Sobald sich jeder in der Leitung gemeldet

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