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Hear the Wind blow

Hear the Wind blow

Titel: Hear the Wind blow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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Blicke vom Tisch der Brüder zuwarf, wo sie sich inzwischen niedergelassen hatte und ihnen half, einen weiteren Bierkrug zu leeren.
    Nachdem wir unsere Drinks ausgetrunken hatten, beglich ich die Zeche, nach einigem Hin- und Hergekabbele mit Benny, wer zahlen durfte, und wir verließen das Lokal, nicht ohne vorher ein paar respektlose Bemerkungen von Sara verabreicht bekommen zu haben, daß es ihr nämlich gefiele, wo sie gerade war, und daß sie so lange bleiben wollte, bis ihr danach war, woanders hinzugehen, und dieses Woanders wäre garantiert nicht der dußlige Camper, der zwischen den langweiligen Bäumen am Parkplatz da hinten an diesem eiskalten Strom versauerte, und sie wolle mir nicht dabei Zusehen, wie ich Steaks anbrannte oder was ich sonst noch so in Form von Vergnügungsprogramm in petto hatte. Gar nicht schlecht für eine totale Napfsülze; nicht nur hatte sie das Mißtrauen der Brüder geweckt, was mich und mein Treffen mit Benny betraf, sie hatte auch ganz nebenbei die genaue Position des Campingbusses erwähnt, und daß er zwischen den Bäumen stand und somit hochgradig zugänglich war.
    Sobald wir draußen waren, fragte ich Benny, warum zum Teufel er in die Bar gekommen sei. Da er mich doch laut Plan beim Campingbus hätte treffen sollen.
    »Ich wußte ja nicht, wo er steht, oder ?« fragte er sanft. »Sara hat mit Ricky gesprochen, als sie anrief. Und er hat nicht daran gedacht, sie zu fragen, und sie nicht, es ihm zu sagen .« Und ich hab nicht dran gedacht, ihr zu sagen, daß sie es ihm sagen soll, dachte ich.
    »Und wenn schon«, sagte ich. »Das ist doch alles noch Neuland für sie. Jeder kann mal ein kleines Detail vergessen, macht nichts .«
    »Hoffen wir’s«, sagte Benny inbrünstig.
    Ich zeigte ihm den Kleintransporter der Jungs, als wir daran vorbeikamen, und erzählte ihm, daß ich den Transponder problemlos eingeschleust hätte. Er erzählte mir, daß Ricky ein kleines Stückchen die Hauptstraße hinauf parkte, aber etwas abseits, außer Sichtweite, daß er den Empfänger ausprobiert hätte und daß er funktionierte. Er sei bereit, loszufahren, sobald das Zielauto abdüste, sein Vogelruf klappte ebenfalls. Bis jetzt also alles klar. Dann kletterten Benny und ich in den Campingbus, um die Schlinge enger zu ziehen, falls Sie mir den etwas überbeanspruchten Ausdruck gestatten.
    Überbeansprucht oder nicht, auf jeden Fall traf er in unserem Fall zu, denn wenn alles glatt ging, würden wir den Gebrüdern Dell und Biff nicht nur an die Gurgel gehen, sondern auch an ihre Socken, Cowboystiefel, ihren flotten Schlitten und an den größten Teil, wenn nicht den ganzen, ihrer erbärmlichen Zukunft.

17

    Meine erste Tat bestand darin, die Gaslampe anzuzünden, um das Innere des Campingbusses schön auszuleuchten, dann öffnete ich beide Seitenfenster einige Spalt breit und unterließ es außerdem nachlässigerweise, die Gardinen, die entzückenden baumwollenen, ganz zuzuziehen. Da die nächsten Bäume nur wenige Schritte entfernt standen, fiel mir nun nichts mehr ein, wie ich es für Dell und Biff oder überhaupt jeden, der gern mithören und Zusehen wollte, noch einfacher machen könnte. Dann breiteten wir eine der Landkarten auf dem Klapptisch aus und streuten zwei Bleistifte, ein Lineal und einen Winkelmesser darüber, wegen der professionellen Note, die so viel bedeutet. Ich vergewisserte mich, daß das zweite Empfangsgerät von Phil, das nur ein leeres Gehäuse war, in voller Sichtweite stand, ebenso Bennys Aktenkoffer. Dann machten wir ein Bier für mich auf und für Benny eine Limo und sprachen belangloses Zeugs, während wir warteten — Benny cool wie immer, ich nervös und zunehmend nervöser. Das, worauf wir warteten, war der uns allen wohlbekannte Ruf des rotbrüstigen Spechts.
    Wir mußten nicht lange warten, bis wir ihn hörten. Es war natürlich Ricky, der uns irgendwo draußen in der Dunkelheit wissen ließ, daß wir Kundschaft hatten.
    »Erklären Sie mir das noch mal, Marshai«, sagte ich und rieb mir begriffsstutzig die Augenbrauen, »irgendwann vorhin bin ich nicht mehr mitgekommen .«
    Benny seufzte. »Epilepsie. Auch als Grand-mal- beziehungsweise Petit-mal -Anfälle bekannt. Sie bewirkt nicht nur plötzliche und unvorhersehbare Krämpfe von intensiver Stärke, sie läßt auch anschließend denjenigen, der an ihr leidet, häufig in ein Koma der Erschöpfung fallen. Manchmal tritt Gedächtnisverlust auf. Manchmal etwas, das man automatische Handlungen nennt. Die Krankheit

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