Heart Beat
hat ein neuer Sandwichladen eröffnet. Die werben dafür, ausschließlich Bioprodukte zu verwenden. Wie klingt das?«
»Klingt, als wäre so ein Sandwich einen Versuch wert.«
Noch zwanzig Minuten bis zu ihrem Wohnblock. Bis dahin würde er es hoffentlich geschafft haben, einer Meinung mit seinem Schwanz zu sein, der fest entschlossen war, das Denken für sie beide zu übernehmen.
»Verdammt Frau, das ist das beste Sandwich, das ich je gegessen habe«, murmelte Cole mit vollem Mund und gesenkten Lidern.
Grinsend setzte sich Erin neben ihn auf die Bank der kleinen Parkanlage hinter ihrem Wohnhaus und stellte die mitgebrachte Tüte zwischen ihnen ab. Dann nahm auch sie einen Bissen von ihrem Truthahnsandwich mit extra Tomaten, Salat, Weichkäse und Kräuteraufstrich, was in dieser Kombination buchstäblich ein Geschmacksfeuerwerk in ihrem Mund entfachte.
Oh. Mein. Gott. Das war unglaublich. Sie versuchte erst gar nicht, die kleinen Laute zu unterdrücken, die jedem Vorbeigehenden verrieten, wie köstlich dieses Bio-Sandwich schmeckte.
Aus dem Augenwinkel bemerkte sie, dass Cole sie belustigt anstarrte. »Was ist?«
»Darf ich?«, fragte er und wischte mit dem Daumen über ihren Mundwinkel.
»Äh … Danke.« Fasziniert sah sie dabei zu, wie sein Finger zwischen seinen Lippen verschwand, um das bisschen Aufstrich abzulecken. Herrgott, musste denn alles, was dieser Kerl tat, heiß wirken und dieses elendige Kribbeln in ihrem Bauch verursachen? Und war es sehr schlimm, sich zu wünschen, dass ihr Finger es war, der in seinem Mund verschwand?
Coles unbefangene Art, dazu diese umwerfenden Lachfältchen um seine Augen, stellte bereits ganz verheerende Dinge in ihrem Inneren an. Wenn er dann noch solche Sachen machte, wie Aufstrich von seinen Fingern zu lecken, war es um ihre Selbstbeherrschung geschehen.
Unverbesserliches Mädchen!
, schalt sie sich, lenkte ihre Konzentration energisch zurück auf ihr Sandwich und nahm einen weiteren Bissen, nur um erneut in Verzückung zu geraten. Jesus, sie würde sich ab heute nur noch von diesen Dingern ernähren, die im wahrsten Sinne des Wortes für einen Essensorgasmus sorgten. Wer brauchte da noch Vibrator und Co? Befriedigung auf Bio-Art war ab heute angesagt. Da konnte so mancher Kerl einpacken.
Als sich ihr Blick diesmal klärte, war das Grinsen aus Coles Gesicht verschwunden. »Ich weiß nicht, was mich mehr anmacht, dieses Wahnsinnssandwich oder dir dabei zuzusehen, wie du deines isst.«
»Blödmann«, murmelte Erin und hoffte, nicht schon wieder rot zu werden.
»Wie lief eigentlich dein Mittagessen mit Caitlin?«, wollte er wissen und öffnete die Papiertüte, um sich einen der Müsliriegel zu stibitzen.
Erin verzog das Gesicht. »Nicht besonders.« Und das war noch eine Untertreibung. Ihr Optimismus, Caitlin wegen Robert ins Vertrauen ziehen zu können, hatte sich ebenso schnell verflüchtigt, wie die Hoffnung, dass sie nicht an seinen Absichten interessiert sein könnte.
»Sie wird mit ihm zur Abschlussfeier gehen?«
»Oh Gott, Dr. Robert Peterson will mit mir ausgehen! Ich kann es noch immer nicht glauben!«
, imitierte sie Caitlins wenig damenhaftes Quieken.
Natürlich konnte sie es nicht glauben. Als wüsste Caitlin um ihre Wirkung auf Männer nicht Bescheid. Innerlich verdrehte Erin die Augen. Ehrlich, sie mochte Caitlin. Mochte ihre schrullige Art, die auf spezielle Weise liebenswert war, und bewunderte sie für ihr unerschütterliches Selbstbewusstsein. Erin machte ihr auch keinen Vorwurf, sich über die Absichten von Robert Peterson zu freuen – wer würde das nicht?
Es war nur …, es machte ihr die eigene Unzulänglichkeit nur umso bewusster. Sie konnte Caitlin nicht das Wasser reichen, in keinster Weise, selbst nicht nach drei Wochen Unterstützung von Cole. Alles, was für sie dabei rausspringen würde, wäre eine weitere Furche im Holz ihrer Frustrationen.
Cole musste spüren, dass sich ihre gute Stimmung im Sturzflug befand. Liebevoll hob er ihr Kinn. »Hey, das ist kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken.«
»Ich weiß nicht, ob ich diese Verführungssache durchziehen möchte«, gestand sie und versank für einen Moment im warmen Grün seiner Augen. »Ich bin, wer ich bin und wie ich bin. Auch wenn ich daran etwas ändere …«
»Niemand sagt, dass du dich verändern sollst«, unterbrach Cole sie. »Du bist eine wundervolle, geistreiche und warmherzige Frau. Alles, was du brauchst, um Robert rumzukriegen, ist ein wenig mehr
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