Heart Beat
großen Augen besorgt an. »Alles in Ordnung? Wenn du dich nicht danach fühlst, müssen wir nicht Essen gehen. Ehrlich, ich hätte damit nicht das geringste …«
Schluss mit diesem Unsinn!
Sofort
. Mit beiden Händen packte er Erin an den Hüften und drängte sie mit dem Rücken gegen die Beifahrertür des Maseratis.
Sichtlich erschrocken von seinem Angriff, stieß sie den Atem aus, und er kostete noch davon, bevor seine Lippen auf ihre trafen und seine Finger sich in ihr Haar gruben.
Vielleicht war das genau, was er brauchte, um all die wirren Eindrücke aus seinem System zu bekommen. Dabei konnte er auch gleich dieses brennende Verlangen stillen, das seinen gesamten Körper unter Strom setzte, als er sie vor zwei Tagen in der Küche nach Langem wieder berührt und dadurch all diese Erinnerungen freigesetzt hatte. Danach würde er wieder klar denken können. Erin als das sehen, was sie war. Eine Freundin. Nicht mehr.
Niemals mehr
, wenn er verhindern wollte, sie zu verletzen.
Doch bei all dem Richtig und Falsch hatte er nicht mit den Empfindungen gerechnet, die ein gewöhnlicher Kuss in ihm auslöste. Wobei
gewöhnlich
nicht annähernd beschrieb, was da zwischen ihnen passierte. Es glich einem Inferno. Einem feurigen Vor und Zurück ihrer Lippen, die näher nicht hätten zueinanderfinden können.
Erin schmeckte nach purer Leidenschaft. Nach einer Sehnsucht, die ein Echo forderte und jede Zelle seines Körpers zum Summen brachte. Ihn anspornte, sie viel enger an sich zu ziehen. Ihn ermutigte, den Kuss zu vertiefen, um ihr noch näher zu sein. Um mehr von ihrem blumigen Geruch einzuatmen und von ihrem süßen Atem zu schmecken.
Es machte ihn verrückt. Doch je länger er sie küsste und festhielt, desto mehr verlor er sich in all den Gefühlen, die wie ein Tropensturm auf ihn niederprasselten.
Das war nicht gut. Das war überhaupt nicht gut.
Als er plötzlich Erins Hände auf seiner Brust spürte, die ihn nicht näher zogen, sondern von sich fortdrückten, kam er endlich wieder zur Besinnung. Nach Luft ringend, trat er einen Schritt zurück, da erkannte er Entsetzen in ihren Augen. Oder war es Verwirrung? Furcht? Er wusste es nicht. Noch immer war er nicht in der Lage, einen vernünftigen Gedanken zu fassen. Seine Erektion schmerzte. Sein gesamter Körper pochte vor unerfüllter Lust und dem heftigen Begehren, das ein verfluchter Kuss in ihm ausgelöst hatte. Verdammt!
»Cole …«, flüsterte Erin, doch sie sah ihn nicht an, während sie mit den Fingerspitzen über ihre Unterlippe strich.
Gott, diese Lippen. Im Moment hätte er nichts dagegen einzuwenden gehabt, sie noch einmal auf seinen zu spüren. Wäre da nicht …
Robert.
Der Mann, in den Erin verliebt war. Den sie verführen wollte. Wegen dem sie all das hier überhaupt veranstalteten.
Himmel, was für eine Megascheiße! Wie hatte er das nur vergessen können? Eine eiskalte Dusche, hätte nicht weniger ernüchternd gewirkt.
Zwei tiefe Atemzüge, dann hatte er sich wieder so weit unter Kontrolle, um seinen Wagen abzuschließen. Mit einem Nicken in Richtung des italienischen Restaurants forderte er Erin auf, sich ihm anzuschließen. »Lass uns etwas essen, danach bringe ich dich nach Hause.«
»Möchtest du auch ein Bier?«, fragte Erin und nahm sich selbst eines aus dem Kühlschrank.
Cole lehnte mit der Schulter gegen den Rundbogen zu ihrer Küche und sah sie unergründlich an. Mit demselben Blick hatte er sie immer wieder während des Essens im Restaurant bedacht. Nach dem Desaster mit ihrem Kuss – den sie mehr genossen hatte, als gut für sie war –, hoffte sie, wieder zu dieser Leichtigkeit zwischen ihnen zurückzufinden, indem sie Anekdoten aus ihrer Kindheit auspackte. Doch Cole schien zu sehr in Gedanken, als dass er ihr richtig zugehört hatte.
Sein Schweigen verletzte sie. Aber was erwartete sie denn von ihm? Sie war es doch gewesen, die ihn von sich gestoßen hatte. All die Emotionen, die der Kuss in ihr auslöste, hatten ihr eine Heidenangst eingejagt. Es war besorgniserregend, wie lebendig und begehrenswert sie sich fühlen konnte – in den Armen dieses Mannes. Seit sie denken konnte, war Cole es, der diesen sinnlichen Aufruhr in ihr auslöste. Kein anderer Mann hatte ihr jemals derart den Boden unter den Füßen weggezogen. Während eines Kusses. Es war verrückt.
In seiner Gegenwart schien sie immer mehr die Kontrolle zu verlieren – über ihre Gedanken, aber auch über ihre Gefühle, und das wollte sie nicht. Sie wollte
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