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Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition)

Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition)

Titel: Heartbreak-Family – Als meine heimliche Liebe bei uns einzog (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deniz Selek
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einfach ab. Als ich es knacken hörte, schaltete ich schnell das Radio ein.
    »Was hast du gemacht?« Meine Mutter kam herein, drehte das Radio leise und beugte sich über meinen Fuß. »Gestoßen?«
    »Ja«, sagte ich, »und wie!«
    »Ich hab es doch geahnt!«, stöhnte sie vorwurfsvoll. »Vorhin hatte ich noch so ein komisches Gefühl …! Hab ich dir nicht schon tausendmal gesagt, dass du dein Boncuk tragen sollst?!«
    Doch, hatte sie. So oft, dass ich es nicht mehr hören kann. Außerdem ist es mir zu albern. Meine Mutter glaubt wirklich, dass es Menschen gibt, die uns schaden wollen.
    Eigentlich passt das gar nicht zu ihr. Zumindest nicht äußerlich. Dafür scheint sie viel zu modern und normal. Und auch viel zu deutsch, aber das täuscht. Wichtige Entscheidungen trifft sie nie am Dienstag, weil der türkische Dienstag »wackelt« und so den guten Ausgang gefährden könnte. Ihre Schuhe stellt sie immer aufrecht und gerade hin, denn umgedrehte Schuhe bringen Unglück. Und Wäsche wird nur donnerstags gewaschen, weil das reich macht. Gemerkt habe ich davon zwar noch nichts, aber es hat überhaupt keinen Zweck, ihr zu widersprechen. Da ist sie genauso stur wie meine türkische Oma. Auch sie würde auf ihre magischen Rituale niemals verzichten.
    Bei mir ist es etwas anders. Meistens denke ich, dass das alles abergläubischer Quatsch ist und ich selbst für die Dinge verantwortlich bin. Aber manchmal komme ich ins Schwanken, denn es kann ja auch ganz gemütlich sein, unglückliche Ereignisse auf jemand anderen abzuwälzen.
    »Damit müssen wir in die Notaufnahme«, sagte meine Mutter nun ernst. »Am besten gleich.«
    »Och nee!«, jammerte ich. »Nicht zum Arzt!« Zu blöd, dass mein Vater ausgerechnet heute nicht da war! Als Sportmediziner wusste er, was zu tun war. Ich ging nie zu anderen Ärzten. Außer zum Zahnarzt.
    »Guck dir das doch mal an, Jannah! Der ist schon ganz dick.«
    Kurz darauf standen wir in der Anmeldung der Unfallklinik. Also meine Mutter stand da. Ich saß auf einem der kleinen Beistelltische, denn die Stühle waren alle besetzt. Meinen Fuß hatte ich in den ausgetretenen Ballerina meiner Mutter gequetscht. Der war eine Nummer größer als mein Chuck, den ich am anderen Fuß trug.
    »Tut mir leid, aber schneller geht’s nicht!«, sagte die Frau am Empfang. »Sie sehen ja, was hier los ist!«
    »Aber in zwei Stunden könnte meine Tochter tot sein!« Aufgebracht warf meine Mutter ihre Haare zurück, und ich tat so, als würde ich sie nicht kennen. Drama! Die vielleicht peinlichste Spezialität meiner Mutter.
    »Gute Frau«, sagte die Sprechstundenhilfe geduldig, »ich habe noch einen akuten Blinddarm, zwei Schnittwunden, eine ausgekugelte Schulter, einen Pseudokrupp und eine Gesichtsverbrennung. Dann sind Sie dran.«
    »Hay Allah!«, knurrte meine Mutter. »Ist das hier eine Notfallambulanz, oder was?«
    »Bitte beruhigen Sie sich«, sagte die Frau mit mühsam unterdrücktem Schmunzeln. »Ein gebrochener Zeh ist selten tödlich.«
    »Jannah!« Meine Mutter funkelte die Sprechstundenhilfe ein letztes Mal an. »Wir gehen! Hadi!«
    Im Auto versuchte sie meinen Vater anzurufen. Als ihr einfiel, warum das Handy ausgeschaltet sein könnte, zischte sie nur einen bösen türkischen Fluch und fuhr mit quietschenden Reifen in die Kinderklinik.
    Der nächste Arzt, der uns mit einer Tasse heißem Kaffee im Gang begegnete, hatte Pech. Statt seine Pause zu genießen, musste er sich meinen Fuß ansehen.
    Er nahm es gelassen. »Kommt mal mit«, sagte er freundlich und führte uns in ein leeres Behandlungszimmer. Eine halbe Stunde später wusste ich, dass der Zeh nur kräftig gestaucht war. Aber das Tanzen konnte ich heute trotzdem vergessen.
    Zähneknirschend schrieb ich meinem Vater eine SMS, dass er nicht kommen bräuchte, weil ich nicht auftreten würde.
    »Jetzt kriegst du es aber von allen Seiten!«, sagte Lou später am Telefon. »Hast du ’ne Pechsträhne?«
    »Keine Ahnung!«, seufzte ich. »Hab die Kante nicht gesehen.«
    »Wie wäre es mal mit Brilletragen?«
    »Nee, mache ich nicht«, sagte ich. »Das Teil steht mir einfach nicht!«
    »Stimmt«, sagte Lou. »Aber was nützt das, wenn du so blind überall dagegenschmetterst?«
    »Ich bin nicht blind, ja?!«, schimpfte ich. »Ich habe nur eine kleine Sehschwäche auf einem Auge, kapiert? Auf einem !«
    »Okay, okay!«, lachte Lou. »Ist ja gut! Wenigstens kann dich Merrie bei deiner Drehung heute nicht von der Bühne schubsen.«
    Ich hatte früher

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