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Heaven

Heaven

Titel: Heaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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warst die Erste, die das nicht getan hat, das ist mir aber erst gestern Abend wirklich bewusst geworden, als du mein Gesicht berührt hast. In dem Moment wurde mir klar, dass du nicht gefragt hast, weil du es wusstest – und auf einmal war mir auch klar, warum ich die ganze Zeit so ein vertrautes Gefühl hatte.«
    »Ich … es tut mir leid«, sagte sie tonlos.
    »Warum das ganze Theater? Warum hast du nichts gesagt?«, wollte er wissen.
    Nervös verknotete sie ihre Finger in ihrem Schoß.
    »Du hast mich nicht erkannt, also dachte ich, es ist besser, es dabei zu belassen. Ich kam zu dir, weil ich einen Job zu erledigen hatte, und nicht, um über alte Zeiten zu plaudern.«
    Er schaute sie einen Moment nachdenklich an, dann blitzten seine blauen Augen amüsiert auf.
    »Als du gesagt hast, du willst mit mir hierher fahren, hast du da nicht eine Sekunde drüber nachgedacht, dass meine Eltern dich wiedererkennen würden?«
    »Nein, ehrlich gesagt nicht«, gab sie achselzuckend zu. »Ich war so in Sorge um … wegen des Briefs und allem anderen, dass ich überhaupt nicht auf diese Idee gekommen bin.«
    Luke kam nicht mehr dazu, noch etwas zu sagen, seine Eltern kamen wieder herein, und Kim atmete erleichtert auf.
    »Erzähl doch mal Kim, was machst du so, und wie geht es deinen Eltern?«, fragte Jane Summer interessiert, nachdem sie sich wieder gesetzt hatten.
    »Oh, ich mache das Gleiche wie mein Vater, ich bin bei der Polizei«, sagte Kim ausweichend. »Und meinen Eltern geht es gut, sie sind gesund und munter.«
    »Das freut mich zu hören, du musst ihnen auf jeden Fall schöne Grüße von uns bestellen.«
    Kim nickte. »Natürlich, das mache ich.«
    »Wobei«, Jane lächelte verschmitzt, »jetzt, wo ihr zwei ein Paar seid, ergibt sich ja vielleicht auch einmal eine Gelegenheit, sie wiederzusehen.«
    »Ja, bestimmt«, murmelte Kim und senkte verlegen den Blick, während sie still hoffte, dass das Thema nicht weiter zur Sprache kommen würde.
    Doch Lukes Mutter fragte ahnungslos weiter: »Seit wann seid ihr eigentlich zusammen, und wie habt ihr euch wiedergetroffen?« Sie warf Luke einen vorwurfsvollen Blick zu. »Du hast mir gar nichts davon erzählt.«
    Unbehaglich starrte Kim Luke an, doch er lächelte ganz unbefangen.
    »Oh, das ist eine ziemlich merkwürdige Geschichte, aber das erzähle ich euch vielleicht beim nächsten Mal«, wich er geschickt aus, und warf Kim einen belustigten Blick zu.
    Offenbar war seine Mutter mit dieser Antwort zufrieden, sie begann von allen möglichen Bekannten aus Moonbrook zu berichten, und Kim atmete auf.
    So verging der Nachmittag recht schnell, und irgendwann stand Jane Summer wieder auf.
    »Ich kümmere mich mal ums Abendbrot, ihr könnt inzwischen ja schon eure Sachen in dein Zimmer bringen.«
    Kim schluckte. Sie hatte gedacht, die Situation könnte nicht mehr schlimmer werden, aber jetzt stand die nächste Katastrophe vor der Tür. Als sie so überzeugt kundgetan hatte, dass sie mit ihm hierher fahren würde, hatte sie keinen Gedanken daran verschwendet, wo sie schlafen würde, war in ihrer grenzenlosen Dummheit davon ausgegangen, dass sie in einem Hotel übernachten würden.
    Ahnungsvoll folgte sie Luke in sein Zimmer. Ihr Blick fiel auf das Bett, das in einer Ecke an der Wand stand.
    »Ich werde auf keinen Fall hier schlafen«, sagte sie bestimmt, nachdem die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte.
    »Das hättest du dir vorher überlegen sollen«, grinste er, »Du wolltest ja unbedingt mitkommen.«
    »Ja, aber da konnte ich auch nicht ahnen, dass du deinen Eltern so ein Märchen auftischen würdest«, fauchte sie ihn an.
    »Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen, im Märchen erzählen bist du ja wohl auch ganz geübt.«
    »Ich habe dir keine Märchen erzählt, und dich auch nicht belogen, außerdem ist das etwas völlig Anderes«, erklärte Kim verärgert.
    »Wie auch immer«, lächelte er spöttisch, »jetzt sind wir hier, und da ich meiner Mutter kaum erklären könnte, warum du in einem Hotel übernachtest oder ich auf der Couch, hast du wohl keine andere Wahl.«

Kapitel 22
    » L uke, Kim, das Essen ist fertig«, rief Jane in diesem Augenblick.
    Kim warf Luke einen wütenden Blick zu.
    »Darüber ist noch nicht das letzte Wort gesprochen.«
    Ohne eine weitere Reaktion von ihm abzuwarten, stapfte sie aus dem Zimmer und ging in die Küche.
    Wenig später saßen sie am Tisch. Lukes Mutter wollte ihm eine Portion Essen auf den Teller schaufeln, doch er wehrte

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