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Heaven

Heaven

Titel: Heaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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ab.
    »Sorry Mom, aber ich glaube, ich sollte das nicht essen.« Auf ihren erstaunten Blick hin fügte er hinzu: »Ich hatte Probleme mit dem Magen, es geht mir zwar schon wieder besser, aber ich muss noch ein bisschen vorsichtig sein.«
    »Um Gottes willen, es ist doch hoffentlich nichts Ernstes?«, fragte Jane besorgt.
    Luke lächelte beruhigend. »Nein, ich hatte wohl nur etwas Falsches gegessen, mach dir keine Sorgen.« Er griff nach Kims Hand. »Außerdem kümmert Kim sich um mich, ich bin bei ihr gut aufgehoben.«
    Obwohl Kim den Eindruck hatte, dass seine Worte ehrlich gemeint waren, war sie immer noch so verärgert, dass sie am liebsten ihre Hand weggerissen und ihm eine Ohrfeige gegeben hätte. Doch sie nahm sich zusammen und bemühte sich, ein Lächeln zustande zu bringen.
    Mühsam zwang sie sich das Essen herunter, versuchte, Lukes Dauergrinsen zu ignorieren und war froh, als die Mahlzeit endlich vorüber war und sie wieder ins Wohnzimmer hinübergingen.
    »Ach, das ist doch eine schöne Gelegenheit, um mal wieder die alten Fotoalben hervorzukramen«, schlug Jane vor, und ging zum Schrank.
    »Eigentlich wollte ich mir das Fußballspiel ansehen«, brummte Lukes Vater.
    »Aber doch nicht, wenn wir Besuch haben.« Vorwurfsvoll schaute seine Frau ihn an.
    »Ach, das ist schon in Ordnung«, winkte Kim hastig ab, und hoffte, dass Luke zusammen mit seinem Vater Fußball schauen würde, sie hatte keine Lust ihn neben sich zu haben, während die Fotos alte Erinnerungen in ihr weckten.
    Wenig später saß Jane neben ihr auf der Couch, sie betrachteten sich die alten Bilder, und zu Kims Erleichterung hatte Luke sich tatsächlich zu seinem Vater gesetzt und schaute sich mit ihm das Spiel an.
    Zu fast jedem Bild wusste Lukes Mutter eine kleine Anekdote zu erzählen, und mehr als einmal musste Kim lachen. Plötzlich tauchte ein großformatiges Foto des siebzehnjährigen Luke auf, mit ernstem Blick starrte er in die Kamera, eine Wunde klaffte auf seiner Wange, und Kim hielt die Luft an.
    »Das werde ich auch nie vergessen«, seufzte Jane kopfschüttelnd, »Da kommt er nach Hause und hat das Gesicht voller Blut. Und er wollte absolut nicht mit der Sprache herausrücken, was er angestellt hat, ich weiß bis heute nicht, was passiert ist.«
    Kim starrte auf das Bild, ein heißer Schmerz schoss durch ihre Brust, sie hatte alle Mühe die Fassung zu bewahren. Sie hob kurz den Kopf, hoffte, dass Luke zu abgelenkt war, um etwas mitzubekommen, aber er hatte sich zu ihr umgedreht, ihre Blicke trafen sich, und der Ausdruck in seinen Augen ließ ihren Puls nach oben schießen.
    »Luke, das ist doch jetzt schon so lange her, und ich glaube kaum, dass dein Vater dir heute dafür noch den Hintern versohlen wird. Willst du uns denn nicht doch erzählen, was du damals ausgefressen hast?«, fragte seine Mutter jetzt auch noch zu allem Überfluss.
    Er presste die Lippen zusammen. »Mom, lass es gut sein, wie du schon sagtest, es ist lange her.«
    »Jedenfalls hat er mir damals einen ganz schönen Schreck eingejagt«, wandte Jane sich wieder an Kim, und blätterte weiter zum nächsten Bild.
    Kim konnte sich nicht mehr auf ihre Erzählungen konzentrieren, abwesend ließ sie ihren Blick über die Fotos schweifen, während immer noch ein schmerzhaftes Feuer in ihrem Inneren wütete.
    »Ich glaube ich gehe schlafen, ich bin ziemlich müde«, sagte sie nach einer Weile und stand auf. »Gute Nacht.«
    Jane schien ein bisschen enttäuscht, aber sie lächelte herzlich. »Gute Nacht, schlaf schön.«
    »Gute Nacht«, wünschte auch Lukes Vater, und Luke murmelte undeutlich etwas wie »Schlaf gut, ich mache auch nicht mehr allzu lange.«
    Völlig aufgelöst ging Kim ins Bad, stellte sich rasch unter die Dusche, schlüpfte danach in einen Jogginganzug und rollte sich auf dem Sessel in Lukes Zimmer zusammen.
    Nach einer Weile ging die Tür auf und Luke kam herein, schüttelte ungläubig den Kopf, als er sie dort im Sessel sah.
    »Kim, du kannst doch nicht die ganze Nacht da so sitzenbleiben«, sagte er leise.
    »Und ob ich das kann«, sagte sie patzig, »Das ist immer noch angenehmer, als neben dir im Bett zu liegen.«
    »Woher willst du das denn wissen?«, grinste er, wurde aber gleich wieder ernst. »Dann lass mich wenigstens da auf den Sessel und leg du dich ins Bett«, schlug er vor.
    »Nein, du bist krank und musst vernünftig schlafen, also leg dich jetzt hin und lass mich in Ruhe.«
    »Kim, bitte.«
    Ohne weiter auf ihn einzugehen, drehte sie

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