Heaven
ihm den Rücken zu und schloss die Augen.
»Also gut, wie du willst.« Er seufzte, zog sich aus und legte sich ins Bett.
»Gute Nacht«, sagte er leise, doch sie gab ihm keine Antwort mehr.
Schlaflos drehte Kim sich im Sessel hin und her, ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es schon weit nach Mitternacht war, und sie hatte noch kein Auge zugemacht. Bereits jetzt taten ihr alle Knochen weh, und sie fror erbärmlich.
»Egal, irgendwie werde ich das hier überstehen«, dachte sie trotzig, und drehte sich entnervt auf die andere Seite.
Doch irgendwann hielt sie es nicht mehr aus und stand auf. Leise ging sie zum Bett und vergewisserte sich, dass Luke fest schlief. Vorsichtig hob sie die Decke ein Stück an und schob sich langsam darunter, sorgsam darauf achtend, dass sie ihm nicht zu nahe kam. Erleichtert legte sie sich hin, spürte sofort wohltuend die Wärme, die von seinem Körper ausging, und schloss voller Behagen die Augen.
Sie hatte noch nicht lange so gelegen, als Luke sich plötzlich umdrehte und ihr einen Arm über den Bauch legte.
»Du bist ja eiskalt«, murmelte er schlaftrunken und schob sich ein Stück an sie heran.
Stocksteif und mit angehaltenem Atem blieb Kim liegen, aber er rührte sich nicht mehr, und sie versuchte, sich wieder zu entspannen, was ihr angesichts seiner Nähe aber nur schwer gelang. Ihr Herz pochte so laut, dass sie fürchtete, er würde davon aufwachen, und am liebsten wäre sie wieder aus dem Bett gestiegen, doch er hielt sie mit seinem Arm fest umklammert, also blieb ihr nichts anderes übrig, als still liegenzubleiben.
Nach einer Weile übermannte sie die Müdigkeit, schon fast im Schlaf kuschelte sie sich unbewusst an ihn, und das Letzte, was sie noch wahrnahm, war sein anderer Arm, der sich behutsam unter ihren Kopf schob, und ein leises, zufriedenes Seufzen dicht neben ihrem Ohr.
Kapitel 23
A ls Kim am anderen Morgen erwachte, brauchte sie einen Moment, um sich zu orientieren, doch als ihr Blick auf die alte Gitarre fiel, die an der gegenüberliegenden Wand hing, setzte schlagartig die Erinnerung ein.
Hektisch richtete sie sich auf, drehte den Kopf, aber das Bett neben ihr war leer. Im ersten Moment war sie ein wenig enttäuscht, es hatte sich in der Nacht so gut angefühlt, in Lukes Armen zu liegen und gerne wäre sie neben ihm aufgewacht. Dann dachte sie jedoch wieder daran, wie er sich benommen hatte, dachte an den bohrenden Schmerz, den das alte Foto gestern in ihr ausgelöst hatte, und sprang mit einem ärgerlichen Kopfschütteln aus dem Bett.
Kurz darauf war sie angezogen und ging in die Küche hinüber, wo Jane bereits mit dem Frühstück auf sie wartete.
»Guten Morgen«, murmelte Kim, und Jane lächelte sie fröhlich an.
»Guten Morgen, setz dich hin und iss etwas.«
Sie goss ihr eine Tasse Kaffee ein. »Unsere Männer sind schon unterwegs, sie wollten an den alten Teich fahren zum Angeln, und wie ich die beiden kenne, wird es wohl nicht dabei bleiben.« Mit einem liebevollen Zwinkern fuhr sie fort: »Richard ist so stolz auf Luke, er lässt es sich bestimmt nicht nehmen, mit ihm alle Bekannten abzuklappern.«
Kim lächelte. »Er hat ja auch allen Grund dazu.«
Wehmütig nippte sie an ihrem Kaffee, und unwillkürlich schoss ihr durch den Kopf, wie schön es jetzt sein könnte, wenn es diese verdammten Briefe nicht gäbe, und wenn sie und Luke tatsächlich ein Liebespaar wären.
Sofort verdrängte sie diesen Gedanken aus ihrem Bewusstsein, es fehlte gerade noch, dass sie anfing, sich alberne Hoffnungen zu machen. Sie würde ihren Job zu Ende bringen, und dann wieder verschwinden, und Luke Summer würde danach endgültig der Vergangenheit angehören.
Energisch mahnte sie sich zur Ordnung und konzentrierte sich auf ihr Frühstück.
»Und, was willst du denn jetzt machen? Es wird sicher eine Weile dauern, bis Luke und sein Vater zurück sind.«
Fragend schaute Jane sie an und sie überlegte einen Moment.
»Ich denke, ich werde ein bisschen spazieren gehen«, sagte sie dann spontan. »Ich will mich ein bisschen umschauen, sehen, was sich alles verändert hat, und vielleicht treffe ich ja auch ein paar alte Bekannte von früher wieder.«
»Na dann wünsche ich dir viel Spaß«, lächelte Lukes Mutter, und wehrte energisch ab, als Kim aufstand und den Tisch abräumen wollte. »Lass nur, ich mache das schon, geh du nur los und genieß die Zeit.«
Sie drückte Kim liebevoll an sich, und sofort meldete sich Kims schlechtes Gewissen. Es hatte ihr von
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