Hebammen-Gesundheitswissen
und den Hüften, Druck nach unten ins Becken, Ausfluss und leichte Blutung, vermehrtes Wasserlassen und fast durchfallartiger Stuhlgang gehören dazu. Auch Übelkeit und Erbrechen können auftreten. Hebammen werden all diese Beschwerden, die Sie so unangenehm und störend finden, als Zeichen deuten, dass die Geburt gut vorangeht. Also wundern Sie sich nicht, wenn Sie sogar für Schalen voll Erbrochenem gelobt werden.
Wie Sie die Geburtsarbeit in dieser Phase unterstützen können
In dieser Anfangszeit werden Sie eine Menge Zeit haben, um eine Atmung zu finden, die Ihnen beim Verarbeiten der Wehen hilft. Vielleicht passt eine dieser Anregungen für Sie:
Versuchen Sie, durch die Nase ein- und durch den Mund auszuatmen!
Begrüßen Sie jede Wehe mit einem kurzen Einatmen und einem langen Ausatmen. Verabschieden Sie sie auf die gleiche Weise!
Lassen Sie Ihre Schultern bei jedem Ausatmen nach unten sinken. Versuchen Sie, Kiefer und Mund locker zu lassen und auf das Geräusch Ihres Atems zu hören!
Denken Sie an das Wort »Entspannung« und ziehen Sie das Wort so auseinander, dass beim relativ kurzen Einatmen das »Ent« und beim langen Ausatmen ein gedehntes »Spaaaaannnuuuung« in Ihrem Kopf klingt! Sprechen Sie dies bei einem Atemzug laut mit! Sie wissen dann, wie es sich anhören muss.
Positive Einstellung
Sie werden auch merken, dass Ihre Einstellung einen großen Einfluss darauf hat, wie gut Sie mit den Wehen umgehen können. Je positiver Sie die Wehen annehmen können, desto erträglicher werden diese. Versuchen Sie, daran auch bei anstrengenden Wehen zu denken.
Vielleicht kann einer der folgenden Sätze Ihnen dabei als Mantra dienen:
Starke Wehen sind gute Wehen, sie erledigen eine Menge Arbeit!
Jede Wehe öffnet den Muttermund ein wenig und gibt Raum für mein Baby!
Es wird nur eine feste Zahl von Wehen geben, nun erledige ich gerade eine davon!
Ich muss immer nur mit einer Wehe klarkommen, im Moment mit dieser!
Jede Wehe, die ich zu Ende gebracht habe, bringt mich näher zu meinem Baby!
Die richtige Haltung
Sie können den Geburtsprozess auch durch verschiedene Positionen fördern:
Halten Sie Ihr Becken weit und geöffnet. Das geht am besten, wenn Sie breitbeinig auf einem Stuhl, dem Schoß Ihres Partners, einer Toilettenbrille oder einem großen Gymnastikball sitzen. Laufen Sie umher. Lassen Sie Ihr Becken um das Köpfchen Ihres Babys kreisen. Hören Sie eine Ihnen angenehme Musik und tanzen Sie, um sich zu lockern. Es ist noch nie ein Baby zur Welt gekommen, solange die Mutter mit überkreuzten Beinen auf einem Stuhl saß!
Suchen Sie eine Position, in der Sie nach vorn gelehnt stehen oder sitzen können. Die Gebärmutter richtet sich dann bei jeder Wehe nach oben und vorn auf. Das hilft bei der Arbeit. Sie können sich vornüber an eine Wand lehnen, an einer Arbeitsfläche abstützen oder sich rittlings auf einen Stuhl setzen. Polstern Sie die Lehne mit einem Kissen. Auch das Knien vor einem Bett oder Sofa mit vornübergelehntem Oberkörper kann unterstützen.
Versuchen Sie, so lange wie möglich aufrecht zu stehen, weil die Schwerkraft das Absenken des Babys und damit das Öffnen des Muttermundes unterstützt. Halten Sie sich an den Schultern Ihres Begleiters oder Ihrer Begleiterin fest. Lassen Sie sich durch deren Halten ein bisschen helfen. Knien Sie sich in der Badewanne hin. Sitzen Sie aufrecht auf einem Gymnastikball. Und vor allem: Wechseln Sie so häufig wie möglich Ihre Position, damit die Muskeln immer wieder entspannen können!
Geburt ist harte Arbeit – also: Essen nicht vergessen!
Essen Sie auch bei Ihrer Wehenarbeit leichte Snacks, die gut zu verdauen sind. Zum Beispiel Toast mit Honig, Bananen, Früchteriegel und Suppen. Die Geburt eines Babys ist harte Arbeit. Ihr Körper braucht dazu eine Menge Energie. Studien haben gezeigt, dass die Erhaltung eines guten Energieniveaus den Geburtsfortschritt fördert. Die vor nicht allzu langer Zeit noch vertretene Regel, dass Schwangere während der Geburt nicht essen dürfen, ist passé. Achten Sie auf jeden Fall auch darauf, während der Wehen ausreichend zu trinken, das heißt in etwa ein Glas Wasser jede Stunde.
Was kann die Begleitperson tun?
Das Wichtigste für Sie ist, einfach da zu sein. Hören Sie zu, loben Sie Ihre Partnerin, erfüllen Sie all ihre Bitten. Übermitteln Sie ihre Bedürfnisse an Hebammen und Ärzte, wenn die Wehenarbeit so anstrengend ist, dass die Gebärende mit niemandem mehr reden mag.
Niemand möchte bei einer Geburt
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