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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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kann jetzt angenehm sein. Ansonsten können Sie durch häufige Positionswechsel und eine aufrechte Haltung den weiteren Fortschritt der Geburt am besten unterstützen.
    Was kann die Begleitperson tun?
    Sie können Ihrer Partnerin die Arbeit nicht abnehmen. Aber es wird ihr helfen, wenn Sie voll und ganz für sie da sind.
Helfen Sie ihr dabei, zwischen den Wehen die Position zu verändern. Achten Sie darauf, dass sie in aufrechter Position immer die ganze Fußsohle auf den Boden stellt und nicht nur mit den Zehen antippt. Wenn sie auf einem Stuhl oder Gymnastikball den Boden nicht ganz erreicht, legen Sie Bücher oder Kissen unter die Füße, damit sie den Kontakt zum Boden spürt.
Wenn für sie lautes Tönen beim Ausatmen hilfreich ist, loben Sie sie dafür und helfen Sie ihr bei eher tiefen, offenen Lauten. Hohe Töne gehen mit ihrer Energie in den Kopf, tiefe Töne in den Bauch, wo sie hingehören. Ein tiefes »Aaaaah« oder »Jaaaaa« ist besser als ein hohes »Iiiiih« oder »Neinneinnein«.
Versuchen Sie, sie in den Wehenpausen in einen entspannten Zustand zu begleiten. Machen Sie Witze, bei denen sie lachen muss, oder beschreiben Sie schöne gemeinsame Reisen und Erlebnisse.
Achten Sie darauf, dass sie kein Hohlkreuz macht. Stützen Sie den Rücken mit Kissen oder Ihrer warmen Hand.
Loben Sie sie und sagen Sie ihr, wie tapfer sie ist. Das motiviert. Drücken Sie sie in den Wehenpausen und halten Sie ihre Hand während einer Wehe.
Die Übergangsphase
    Die Übergangsphase dauert meist ein bis zwei Stunden. Sie werden sie wahrscheinlich als turbulente und fordernde Zeit erleben. Während dieser Zeit öffnet sich Ihr Muttermund von acht auf zehn Zentimeter.
    Die Wehen werden nun sehr heftig, kommen in Abständen von zwei bis drei Minuten und dauern jeweils 60 bis 90 Sekunden. Das heißt, dass Sie keine großen Erholungspausen mehr zwischen den Wehen haben und beim Ende einer Kontraktion sehr konzentriert von aller Spannung loslassen müssen. Ihr Baby wird tiefer ins Becken geschoben. Sie können starken Druck im unteren Rücken und auf den Darm spüren. Es kann das Gefühl aufkommen, dringend auf die Toilette zu müssen, um den letzten Stuhlgang zu entleeren. Auf dem Höhepunkt einer Wehe wollen Sie Ihr Baby jetzt schon nach unten schieben.
    Manchmal öffnet sich der Muttermund nicht ganz gleichmäßig. Dann kann meist vorn in Richtung Schambein eine Muttermundlippe stehen bleiben. Auch wenn Ihr Körper Ihnen signalisiert, Ihr Baby nun herauszudrücken, wird die Hebamme Sie bitten, damit noch zu warten. Wenn Sie gegen einen noch nicht geöffneten und möglicherweise noch relativ festen Muttermund oder eine Muttermundslippe drücken, kann das Gewebe an- und zuschwellen. Damit würde die Geburt verzögert.
    Wenn Ihre aktive Wehenphase rasch zum Erfolg geführt hat, kann es Ihnen jetzt so vorkommen, als würde sich alles verlangsamen.
    Sie fühlen sich überwältigt von der Intensität des Schmerzes. Alles was vorher bei der Verarbeitung der Wehen geholfen hat, werden Sie nun wahrscheinlich als nicht mehr geeignet empfinden. Viele Schwangere fühlen sich schwach, die Beine zittern vor Anstrengung, und ihnen ist übel. Jede Berührung ist jetzt unangenehm, und viele Frauen schimpfen, jammern und schreien.
    Typische Forderungen in dieser Phase sind: »Ich will sofort ein Schmerzmittel!«, »Ich will nach Hause!«, »Ich kann nicht mehr, tut was!«
    »Ich will sterben!«, »Mama!«, »Holt mir das Kind heraus!« Haben Sie keine Hemmungen, diese teils sehr heftigen Gefühle lautstark zu äußern. Sie erleichtern Ihnen den Umgang mit dieser Grenzerfahrung.
    Halten Sie sich immer vor Augen, dass das Ende in Sicht ist und Sie auf dem besten Weg sind, Ihr Baby bald im Arm zu halten.
    Wie Sie die Geburtsarbeit in dieser Phase unterstützen können
    Versuchen Sie, die Geburtsposition auch weiterhin oft zu verändern. Schimpfen Sie, wenn Ihnen danach ist! Manchen Frauen hilft ein warmes Bad. Versuchen Sie es, wenn Sie denken, es könnte helfen. Wenn Ihre Hebamme Sie auffordert noch nicht zu drücken, obwohl Ihr Körper es will, probieren Sie die Knie-Ellbogen-Position: Gehen Sie auf alle viere, legen Sie Hände und Ellbogen auf den Boden und schieben Sie den Po nach oben. Diese Position kann den Druck nach unten deutlich vermindern. Damit wird das Gewebe des Muttermundes leichter weich und kann sich öffnen. Da die Wehen in der Übergangsphase meist etwas unregelmäßig verlaufen, ist vielleicht eine andere Atmung

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