Hebammen-Gesundheitswissen
Wehenschmerz erträglicher machen. Es gibt Methoden, die sich seit Jahrtausenden bewährt haben. Den meisten Frauen in unserem Kulturkreis helfen folgende Dinge:
Achten Sie auf Ihre Atmung. Sie hilft Ihnen, die Muskeln optimal mit Sauerstoff zu versorgen und die Schmerzen durchzustehen.
Bewegen Sie sich viel und wechseln Sie immer wieder Ihre Position. Für jede Geburtsphase gibt es unterstützende Haltungen ( > ), die Ihrem Kind dabei helfen, seinen Weg tiefer ins Becken zu finden.
Bitten Sie Ihre Hebamme oder Ihre Begleitperson um eine entspannende Massage. Dadurch lösen sich verkrampfte Muskeln, und der Sauerstoff kann besser zirkulieren. Während einer Wehe kann eine Massage schmerzlindernd wirken, und in einer Wehenpause bessert sie Ihre Laune und kann die Entspannung fördern.
Entspannungstechniken, die Sie in der Schwangerschaft erlernt haben, können Ihnen dabei helfen, Spannungszustände zu beseitigen, die den Geburtsfortschritt behindern. Ein weiches Gewebe und eine entspannte Muskulatur können sich viel leichter öffnen und dehnen.
Warmes Wasser eignet sich als Fußbad, Dusche oder Vollbad gut zur Schmerzlinderung. Der Körper entspannt im Wasser am besten bei 36 bis 37 Grad.
Akupunktur kann eine gute bis zufriedenstellende Schmerzlinderung, aber keine Schmerzfreiheit bieten. Die Nadeln bleiben 15 bis 20 Minuten stecken. Das schränkt die Bewegungsmöglichkeit etwas ein, kann aber gleichzeitig mit einer CTG-Kontrolle durchgeführt werden.
Homöopathie wird von vielen schwangeren Frauen als sehr hilfreich empfunden und kann bei spezifischen Beschwerden von erfahrenen Behandlern eingesetzt werden. Sie bewirkt in wenigen Fällen eine zufriedenstellende Schmerzlinderung, aber keine vollständige Schmerzfreiheit.
Medikamentöse Schmerzerleichterung
Wenn Sie mit den Schmerzen nicht mehr zurechtkommen, können Ihnen schmerzerleichternde Medikamente zur Verfügung gestellt werden. Erkundigen Sie sich in der Schwangerschaft, welche Möglichkeiten an Ihrem Geburtsort angeboten werden. Fragen Sie nach den Vor- und Nachteilen der verschiedenen Methoden. Erkundigen Sie sich auch, zu welchem Zeitpunkt diese Hilfsmittel eingesetzt werden können. Einige Medikamente müssen rund zwei Stunden vor der Geburt verabreicht werden, damit Ihr Körper das Medikament noch ausreichend abbauen kann. Ihr Baby soll nach der Geburt durch das Medikament keine Schwierigkeiten bei der Umstellung auf das Leben außerhalb Ihres Bauches bekommen. Dies gilt vor allem für opiathaltige Medikamente, die als Nebenwirkung auch Ihre Bewusstseinslage beeinflussen können. Fast alle heute eingesetzten Medikamente werden aber als sicher für Sie und Ihr Baby eingestuft. In vielen Fällen sind sie eine Erleichterung und Hilfe während der Geburt.
Geht es dem Baby gut?
Auch Ihr Baby hat bei seiner Geburt keinen leichten Weg vor sich. Auch wenn es sich um einen völlig natürlichen Vorgang handelt, ist das kleine Menschlein im engen Geburtskanal doch einer großen Belastung ausgesetzt. Um seinen Zustand beurteilen zu können, werden die Herztöne während und nach einer Wehe genau beobachtet. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten: Bei außerklinischen Geburten wird hauptsächlich ein Holzhörrohr oder ein Dopton zur Kontrolle der Herztöne eingesetzt.
Diese Methoden schränken Ihre Bewegungsfreiheit nur minimal und für kurze Zeit ein.
Während der Eröffnungsphase erfolgen die Kontrollen alle 15 bis 30 Minuten und in der Austreibungsphase alle 5 Minuten beziehungsweise nach jeder Wehe.
CTG-Kontrolle
Insbesondere in Kliniken wird meist ein CTG eingesetzt, das die Herztöne und Wehen auf Papier aufzeichnet. Dieses Gerät kann alle zwei Stunden für 30 Minuten oder kontinuierlich bis zur Geburt angelegt sein. Ihre Bewegungsfreiheit wird dadurch leicht eingeschränkt.
Häufig ist es üblich, in der Eröffnungsphase immer wieder CTG-Pausen einzulegen. In der Austreibungsphase werden die kindlichen Herztöne meist permanent kontrolliert.
Sollte die Aufzeichnung durch die Bauchdecke schwierig sein – was zum Beispiel bei starkem Übergewicht oder auch bei Zwillingen der Fall sein kann –, können die Herztöne direkt über das Köpfchen des Kindes abgeleitet werden.
Dabei wird durch Vagina und Muttermund eine Kopfschwartenelektrode oberflächlich in die Kopfhaut Ihres Babys gedreht. Diese Vorgehensweise ist allerdings nur bei geöffneter Fruchtblase möglich.
Falls Ihr Baby Stressanzeichen zeigt oder die Herztöne nicht in Ordnung sind,
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