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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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geraten. Besonders bei sehr langwierigen Geburtsverläufen wünschen sich viele Frauen, dass die Schmerzen wirksam beseitigt werden.
    Krampflösende Mittel
    Wenn Sie dies wünschen, können bereits in der frühen Eröffnungsphase ( > ) Spasmolytika wie Buscopan ® als Zäpfchen, Spritze oder Infusion eingesetzt werden. Durch eine entkrampfende Wirkung können die Muttermundseröffnung und die damit verbundenen Schmerzen etwas erleichtert werden. Wegen ihrer nebenwirkungsarmen und milden Wirkungsweise ist der Einsatz von Spasmolytika während der Geburt immer noch recht verbreitet.
    Schmerzlindernde Medikamente
    Analgetika (Schmerzmittel) werden meist in der Eröffnungsphase eingesetzt, wenn die Frauen den Wehenschmerz als sehr unangenehm empfinden. Bevorzugt kommen dabei opioidhaltige Medikamente zum Einsatz, die auf das zentrale Nervensystem wirken.
    Das sind synthetisch hergestellte morphiumähnliche Stoffe. Sie dämpfen oder verändern das Schmerzempfinden im Gehirn. Wird der Wirkstoff mit einer wirksamen schmerzausschaltenden Komponente kombiniert, können die Frauen besser entspannen und der Muttermund öffnet sich leichter.
    Nach intramuskulärer Gabe dauert es meist eine Stunde, bis die Wirkung voll eingetreten ist. Alle opioidhaltigen Schmerzmittel, wie Pethidin (Dolantin ® ), Mepazinol (Meptid ® ) oder Nalbuphin (Nalpain ® ) haben eins gemeinsam: Sie können effektvoll Schmerzen während der Geburt lindern, wirken aber auch atemdepressiv. Während dies für die Mutter keine besondere Rolle spielt, ist es für das Baby von großer Bedeutung, wenn das Mittel weniger als zwei bis vier Stunden vor der Geburt verabreicht wurde. Es besteht die Gefahr, dass das Mittel den Atemantrieb Ihres Babys hemmt, sodass es nach der Geburt Hilfe benötigt. Aus diesem Grund sind opioidhaltige Schmerzmittel in die Kritik geraten und werden in der Geburtshilfe in Deutschland nicht mehr überall eingesetzt.
    Opioidhaltige Schmerzmittel
Argumente für einen Einsatz
Argumente gegen einen Einsatz


Bei einer sehr lang andauernden und schwierigen Geburt kann die Wirkung des Medikaments Ihnen vielleicht etwas Ruhe verschaffen.

Ihnen kann schlecht werden, und Sie müssen sich vielleicht sogar übergeben

Wenn Sie sehr ängstlich sind, können Sie vielleicht entspannen. Das kann beim Öffnen des Muttermundes hilfreich sein.

Möglicherweise widerstrebt Ihnen die veränderte Wahrnehmung und das Gefühl des Abgeschnittenseins vom Geburtsgeschehen, das die Medikamente hervorrufen.

Sie können sich von Ihrem Schmerzempfinden besser distanzieren.

Ihr Baby kann durch die Wirkung der Medikamente in den ersten Tagen nach der Geburt etwas schläfrig sein oder braucht atemunterstützende Maßnahmen nach der Geburt.
    Der Pudendusblock
    Der Pudendusblock, eine örtliche Betäubung des Beckenbodens, wird manchmal eingesetzt, wenn die Geburt mithilfe einer Saugglocke oder Zange beendet werden soll. Dabei spritzt die Kreißsaalärztin kurz vor der Geburt des Babys durch die Vagina ein Betäubungsmittel in die Gegend der Sitzbeinhöcker und blockiert damit den Nervus pudendus. Der Damm, der untere Teil der Vagina und die Schamlippen werden dadurch betäubt. Wehenschmerz und Pressdrang bleiben aber unbeeinflusst.
    Die Periduralanästhesie
    Die Periduralanästhesie – PDA –, auch Epiduralanästhesie – EDA – genannt, ist die am häufigsten durchgeführte regionale Betäubung während der Geburt. Durch die Betäubung werden Bauch und Becken vorübergehend schmerz- und empfindungslos. Es handelt sich dabei um eine komplikationsarme, effektive Methode zur Geburtsschmerzausschaltung, die von Narkoseärzten, gelegentlich auch von Geburtshelfern durchgeführt wird.
    Bei der PDA wird zunächst die Haut im unteren Rückenbereich örtlich betäubt. An dieser Stelle wird zwischen zwei Lendenwirbeln in die im Wirbelkanal gelegene äußere Hülle des Rückenmarks eine Hohlnadel eingeführt, durch die ein dünner Schlauch vorgeschoben wird. Durch diesen Katheter wird das Betäubungsmittel eingespritzt und wirkt an den dort befindlichen Nervenwurzeln betäubend. Der Zeitpunkt für diese Anästhesie hängt davon ab, wie weit die Geburt fortgeschritten ist und wie Sie sich fühlen. Meistens wird abgewartet, bis der Muttermund sich drei Zentimeter geöffnet hat, um sicherzugehen, dass die Geburt nicht mehr zum Stoppen kommt. Auch kurz vor der Austreibungsphase wird eine PDA nicht mehr gerne gelegt, weil der Geburtsverlauf sich dadurch stark

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