Hebammen-Gesundheitswissen
gesehen. Hämorrhoiden können nach der Geburt mitunter äußerst unangenehm werden und erhebliche Beschwerden wie Schmerzen, Brennen oder Juckreiz verursachen. Harter Stuhlgang verstärkt die Beschwerden und kann zu Blutungen führen.
Zum Glück bilden sich Hämorrhoiden im Wochenbett oft vollständig zurück. Das kann mitunter aber einige Wochen dauern. Mithilfe einiger Hausmittel können Sie versuchen, die Beschwerden zu lindern ( > ).
Wenn die Hämorrhoiden Sie quälen, behandeln Sie sich zunächst mit einer hamamelishaltigen Salbe und Zäpfchen. Falls die Beschwerden hartnäckig anhalten, suchen Sie Ihre Frauenärztin auf. Sie wird Ihnen – falls es notwendig ist – eine stärkere Hämorrhoidensalbe, die schmerzlindernd wirkt, verordnen.
Viele der verschreibungspflichtigen Präparate gegen Hämorrhoiden sind allerdings für die Stillzeit nicht zugelassen, da sie Wirkstoffe wie örtliche Betäubungsmittel, Cortison oder Heparin in Kombinationen enthalten, die Ihrem Baby möglicherweise schaden könnten.
Falls die Hämorrhoiden Sie trotz dieser Behandlung anhaltend quälen, ohne sich zu bessern, können Sie sie frühestens drei Monate nach der Geburt veröden lassen.
Krampfadern
Viele Frauen, die durch Bindegewebsschwäche oder nach der Geburt mehrerer Kinder schon in der Schwangerschaft mit Krampfadern Probleme hatten, können nun häufig aufatmen. Die große Gebärmutter mit dem Baby drückt nicht länger auf die Beckenvene, und die veränderte hormonelle Lage bewirkt, dass sich die Blutgefäße wieder enger stellen. Auch wenn die Krampfadern nicht mehr ganz verschwinden, lässt die Schwere in den Beinen doch deutlich nach, und die blauen Adern sind kaum mehr zu sehen. Leider ist es aber sehr wahrscheinlich, dass Sie bei einer nächsten Schwangerschaft wieder mit diesem Problem konfrontiert werden. Ein Blutgefäß, das einmal überdehnt worden ist und sich erweitert hat, wird bei neuen Belastungen wieder anschwellen. Das konsequente Tragen von Stützstrümpfen schon ab der Frühschwangerschaft ist dann zu empfehlen. Eventuelle Beschwerden können Sie gut mit Hausmitteln behandeln ( > ).
Dammverletzungen
Der gesamte Genitalbereich wird sich unmittelbar nach der Geburt leicht geschwollen, gedehnt und wund anfühlen. Nach einer langen, vielleicht schwierigen Geburt machen Ihnen Rissverletzungen oder Dammschnitte zusätzliche Beschwerden. Wenn nichts genäht werden musste, fühlen sich Vagina und Dammbereich zwei bis drei Tage nach der Geburt wieder vertrauter an. Auch Hautabschürfungen und kleinere Risse in der Nähe der Harnröhre oder an den kleinen Schamlippen heilen in den nächsten drei bis vier Tagen ab. Inzwischen können diese Verletzungen beim Wasserlassen etwas brennen. Sie können Abhilfe schaffen, indem Sie auf der Toilette zugleich mit dem Wasserlassen einen Messbecher (1 Liter) lauwarmes Wasser langsam über Schamlippen und Damm gießen. Zusätzlich können Sie die Heilung unterstützen, indem Sie dem Wasser einen gestrichenen Teelöffel Meersalz oder einen Esslöffel Calendula-Essenz aus der Apotheke zusetzen.
Gerade in den ersten Tagen kann es angenehmer sein, im Stehen, zum Beispiel in der Badewanne oder Dusche, Wasser zu lassen.
Halten Sie den Duschkopf auf den Genitalbereich. Das lindert das Brennen. Reinigen Sie den Dammbereich nach dem Stuhlgang immer von vorn nach hinten. Andernfalls könnten Darmbakterien zu den Verletzungen oder der Harnröhre gelangen und dort Infektionen hervorrufen.
Schnitte und Risse im Dammbereich werden meist in mehreren Schichten genäht. Dazu wird ein selbstauflösender Faden verwendet, der nicht gezogen werden muss. Nach 10 bis 14 Tagen können Sie meist keine Fäden mehr entdecken. Manchmal löst sich auch ein einzelner Knoten, und das ganze Fädchen liegt in Ihrer Binde. Das ist nicht weiter schlimm und kein Grund zur Beunruhigung. Bis Ihr Körper auch die tiefer liegenden Fäden vollständig abgebaut hat, können aber 40 Tage und mehr vergehen. Möglicherweise spüren Sie nach einer Woche, dass eine Stelle der Naht zwickt oder zieht. Bitten Sie Ihre Hebamme dann, den störenden Faden zu entfernen, oder gehen Sie zu Ihrer Ärztin.
Hebammentipp
Dammverletzungen können vor allem in den ersten Tagen recht unangenehm sein. So können Sie die Beschwerden lindern:
Trinken Sie viel, am besten stilles natriumarmes Mineralwasser. Dadurch wird der Urin verdünnt und brennt an der Nahtstelle nicht so stark. Gleichzeitig versuchen Sie, Ihre Blase regelmäßig
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