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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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zu entleeren.
Kühlen Sie in den ersten 24 Stunden die Naht alle vier bis sechs Stunden für fünf Minuten. Wichtig ist, dass Sie gleich im Kreißsaal damit anfangen. In der Klinik stehen meistens Coolpacks zur Verfügung. Zu Hause können Sie auch ein wassergefülltes Kondom verwenden, das Sie bereits im Kühlschrank gekühlt haben. Umwickeln Sie das Kondom mit einem Stofftaschentuch oder einem weichen Waschlappen, bevor Sie es auf die Haut auflegen. Die Auflage wirkt betäubend und abschwellend.
Versuchen Sie für drei Tage, so wenig wie möglich zu sitzen, damit der Dammbereich entlastet wird. Falls Ihnen in der Klinik noch ein Sitzring angeboten wird, benutzen Sie ihn möglichst nicht, auch wenn er Ihnen angenehm erscheint, da damit ein unnötiger Zug auf den Wundbereich erfolgt und die Wundheilung beeinträchtigt wird.
Tauchen Sie eine Binde oder ein Tuch in eine lauwarme Lösung aus einem Teelöffel Hamamelisextrakt (aus der Apotheke) und 100 Milliliter Wasser und legen Sie sie in den ersten Tagen dreimal täglich für je 20 Minuten auf. Die Auflage wirkt kühlend und verhindert ein Verkleben der Schamhaare.
Gegen Ende der ersten Woche können Sie damit beginnen, zweimal täglich für zehn Minuten ein Sitzbad zu nehmen. Verwenden Sie dafür einen Schwarztee-Aufguss: Überbrühen Sie zwei gehäufte Esslöffel Tee mit einem Liter kochendem Wasser und lassen Sie den Sud für sieben bis zehn Minuten ziehen. Den gesiebten Tee fügen Sie dem Sitzbad hinzu. Es sind auch Zusätze aus Eichenrinde (Tannolact ® ), Kamille (Kamillosan ® ) oder Meersalz möglich.
Ab dem dritten Tag nach der Geburt können leichte Beckenbodenübungen dazu beitragen, dass das Gewebe besser durchblutet wird und schneller heilt.
    Blutergüsse (Hämatome)
    Blutergüsse können nach einem Dammschnitt oder einer Rissverletzung, aber auch im Bereich der Kaiserschnittwunde auftreten.
    Dabei sammelt sich Blut im Gewebe oder einem Hohlraum und verursacht ab einer bestimmten Größe Beschwerden. Im Wund- beziehungsweise Nahtbereich entsteht eine schmerzhafte Schwellung, die sich anfangs rötlich blau verfärbt und später – wie Sie es bei einem blauen Fleck schon oft erlebt haben – allmählich braun, grün und gelb wird und dann ganz verschwindet. Typisch ist, dass die Schmerzen hier nicht besser, sondern eher schlimmer werden. Auch die Heilung der genähten Verletzung dauert wahrscheinlich länger. Aber mit etwas Unterstützung schafft Ihr Körper es in den meisten Fällen selbst, den Bluterguss aufzulösen. Die Rückbildung eines Blutergusses kann abhängig von seiner Größe 4 bis 14 Tage dauern.
    Manchmal kommt es vor, dass ein Hämatom tief in der Vagina entsteht. Die Folge ist ein anhaltendes Druckgefühl. Wenn Sie solche Symptome verspüren, sollten Sie unbedingt mit Ihrer Hebamme darüber sprechen. Ihre Hebamme oder Ihr Arzt wird Sie dann zur weiteren Abklärung vorsichtig untersuchen, und vielleicht folgt dann sogar eine operative Eröffnung und Entleerung des Hämatoms.
    Hebammentipp
Blutergüsse kühlen Sie in den ersten 24 Stunden mit einem in Stoff gewickelten Eiskondom oder einem Coolpack.
Beherzigen Sie im Falle eines Hämatoms am Damm ganz besonders die Empfehlung, drei Tage möglichst nicht zu sitzen.
Aus der Pflanzenheilkunde hat sich die Auflage von Wundtüchern mit Arnikaessenz bewährt. In Apotheken auch als Arnica-Wundtuch ® erhältlich. Legen Sie die Kompresse zwei bis drei Stunden auf die schmerzende Stelle.
    Beckenboden
    Die Muskeln der Bauchdecke und des Beckenbodens sind durch Schwangerschaft und Geburt gedehnt und weicher geworden. Für die Geburt musste er möglichst entspannt und elastisch sein. Nach der Geburt ist dann diese Muskelschicht manchmal so entspannt, dass es zu unwillkürlichem Harnverlust kommt oder es sich beim Aufstehen so anfühlt, als würde gleich die Gebärmutter herausfallen.
    In den nächsten Wochen können Sie durch regelmäßige Übungen versuchen, die Beckenbodenmuskulatur wieder zu aktivieren. Fragen Sie Ihre Hebamme nach passenden Übungen oder machen Sie die Rückbildungsgymnastik am Ende des Kapitels ( > ).
    Die Beckenbodenmuskulatur besteht aus drei übereinanderliegenden Schichten. Die innere, tiefe und stärkste Schicht verläuft V-förmig vom Steißbein und Kreuzbein nach vorn zum Schambein. Die in der Mitte liegende, quer verlaufende Schicht verbindet muskulär die Sitzbeinknochen und die unteren Schambeinäste auf beiden Seiten. Und die äußere Muskelschicht bildet eine Acht, die

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