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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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sich um die Schließmuskeln legt. In der oberen Rundung befinden sich die Schließmuskeln von Harnröhre und Vagina und in der unteren Rundung der Afterschließmuskel. Diese sind mit dem Bindegewebe des Beckens verbunden und stützen die Organe des kleinen Beckens und Bauchraums nach unten ab.
    Der Beckenboden hat drei Hauptfunktionen:
Anspannen ist wichtig zur Sicherung der Kontinenz. Dabei unterstützt die Beckenbodenmuskulatur maßgeblich den unteren Teil der Harnröhre, die Schließmuskeln der Harnblase und des Anus.
Entspannen: Der Beckenboden entspannt sich beim Wasserlassen, beim Stuhlgang, bei der Frau beim Geschlechtsverkehr, beim Mann bei einer Erektion. Beim Orgasmus pulsiert der Beckenboden, das heißt, An- und Entspannung wechseln sich ab.
Reflektorisch gegenhalten (Zurückhalten) muss der Beckenboden beim Husten, Niesen, Lachen, Hüpfen oder beim Tragen schwerer Lasten, sonst kann es zu unwillkürlichem Harnverlust kommen.
    Alle diese Muskeln werden bei der Geburt des Babys zur Seite gedrängt und nach unten aufgedehnt. Dabei entstehen winzige Verletzungen.
    Normalerweise heilt das Gewebe innerhalb von ein paar Tagen. Riss- oder Schnittverletzungen können den Prozess aber verzögern.
    Aber auch überdehnungs- und druckbedingte Nervenschädigungen können die Ursache einer Beckenbodenschwäche sein.
    Ab dem dritten Wochenbetttag können Sie Ihren Beckenboden mit ganz leichten Übungen trainieren, vorausgesetzt, dass sich Ihre Beschwerden nicht verschlimmern. Lassen Sie sich von Ihrer Hebamme passende Übungen zeigen ( > ).
    Melden Sie sich zu einem Rückbildungskurs in einer Gruppe mit oder ohne Baby an. Empfohlen wird, frühestens sechs bis acht Wochen nach der Geburt damit zu beginnen. Damit die Kosten für 10 Stunden von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen werden, müssen Sie spätestens nach Ablauf von vier Monaten Ihre erste Stunde absolviert haben.

    Von oben nach unten: Die äußere, mittlere und innere Schicht des Beckenbodens.
    Bauchmuskulatur
    Sie können selbst tasten, wie weit die geraden Bauchmuskeln zur Seite rücken mussten, um Platz für das Baby zu machen. Wenn Sie in Rückenlage Ihre Bauchdecke anspannen und Ihren Oberkörper etwas anheben, können Sie über dem Nabel eine Lücke fühlen, die durch das Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskeln entstanden ist (Rektusdiastase). Ein ein bis zwei Finger breiter Spalt im Frühwochenbett ist normal und wird von selbst langsam schmaler werden. Wenn die Bauchmuskeln anhaltend auseinanderklaffen, brauchen Sie eine krankengymnastische Behandlung.
    Rückenschmerzen
    Rückenschmerzen treten nach der Geburt recht häufig auf. Leider handelt es sich dabei oft um eine langwierige Belastung, die manchmal erst nach Monaten verschwindet.
    Während der Schwangerschaft hat Ihr Rücken das Gewicht Ihres wachsenden Babys getragen und musste zusätzlich die schwächer werdenden Bauchmuskeln ausgleichen. Wenn dann eine anstrengende Geburt den Rücken zusätzlich belastet, ist es verständlich, dass es zu Beschwerden kommt. Die Tipps im Kasten links helfen Ihnen hoffentlich, mit den Beschwerden zurechtzukommen.
    Haut und Haare
    Die hormonellen Veränderungen können für Ihre Haut anstrengend sein. Sie wird trocken und reagiert empfindlicher auf äußere Einflüsse. Es können Hautunreinheiten auftreten.
    Die verstärkte Pigmentierung in Gesicht und Genitalbereich lässt ebenso wie die Linea nigra langsam nach. Vermeiden Sie ausgiebige Sonneneinstrahlung oder benutzen Sie eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor.
    Ihre Schwangerschaftsstreifen werden schmaler und verblassen allmählich. Allerdings werden sie nie mehr ganz verschwinden. Nehmen Sie sie also am besten als einen Teil von sich an. Als Erinnerung an die Schwangerschaft und die große Leistung der Geburt, auf die Sie allen Grund haben, stolz zu sein.
    Regelmäßige Rückbildungsübungen tragen dazu bei, dass die Streifen schmaler werden.
    Sie straffen das Bindegewebe und verbessern die Elastizität der oberen Hautschichten. Auch tägliche Bauchmassagen können helfen. Kneten Sie Ihren Bauch zuerst mit einem für Sie angenehm riechenden Öl. Streichen Sie dann in kreisenden Bewegungen (im Uhrzeigersinn) um den Nabel. Bei vielen Frauen kommt es zwei bis drei Monate nach der Geburt zu einem Haarausfall, der teilweise bedrohlich erscheinen kann. Machen Sie sich deswegen aber keine Sorgen. Nach ungefähr sechs Monaten wird sich wieder alles normalisiert haben – auch ohne

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