Hebammen-Gesundheitswissen
verschlechtern.
Reiben Sie Ihre Beine täglich vorsichtig (!) mit einem Venenmittel (Salbe oder Tonikum) ein. Massieren Sie Ihre Beine dabei von unten nach oben. Viele dieser Cremes enthalten Heparin, aber auch andere Wirkstoffe wie Arnika oder Hamamelis. Die Wirksamkeit ist dennoch insgesamt nicht belegt, und wahrscheinlich ist der positive Effekt eher auf die leichte Massage der Beine als auf die Inhaltsstoffe zurückzuführen.
Magen- und Darminfekte
Magen- und Darminfekte treten plötzlich auf und verschwinden normalerweise nach ein bis zwei Tagen. In der Regel stellen diese Infekte keine Gefahr für Ihr Baby dar. Trinken Sie viel und ruhen Sie sich aus, das hilft am besten.
Da Essen anfangs zu weiteren heftigen Reaktionen Ihres Körpers führen kann, sollten Sie mit leicht verdaulichen Nahrungsmitteln wie Salzstangen gegen den Salzverlust, geriebenen Äpfeln und Bananen beginnen.
Als krankhaft gelten Magen- und Darmbeschwerden erst, wenn sie sich nach zwei bis drei Tagen nicht deutlich bessern oder Fieber, Erbrechen, Kopf- und Gliederschmerzen und eventuell Schüttelfrost auftreten. Dann könnte eine Lebensmittelvergiftung oder eine schwerere Infektion hinter den Beschwerden stecken, die auf jeden Fall ärztlich behandelt werden muss. Bei anhaltendem Durchfall müssen vor allem Wasser und Salze, die der Körper verliert, rasch ersetzt werden. Auch bei Blut im Stuhl, bei hohem Fieber, bei starken Oberbauchschmerzen oder Symptomen, die auf eine Austrocknung hindeuten, sollten Sie medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.
Schmerzen an Rücken und Schambein, Ischiasbeschwerden
Die Hälfte aller Frauen leidet während der Schwangerschaft unter Rückenschmerzen, Ischiasbeschwerden und Schmerzen am Schambein. Das wachsende Kind und der veränderte Hormonspiegel lockern die Bänder und den Knorpel zwischen den Ästen des Schambeins.
Dadurch verlagert sich der Körperschwerpunkt. Das kann Schmerzen verursachen. Diese Beschwerden können zwar recht belastend sein, sind aber in der Regel harmlos. Sollten die nebenstehenden Tipps nicht helfen, könnte jedoch auch ein schwerwiegenderes Problem dahinterstecken, wie etwa vorzeitige Wehen oder ein Nierenstau, der sich durch einseitige anhaltende Rückenschmerzen bemerkbar macht. Dann sollten Sie unbedingt mit Ihrer Hebamme oder Ihrer Frauenärztin darüber sprechen und sich untersuchen lassen.
Bei einem plötzlichen scharfen Schmerz, der seitlich ins Bein ausstrahlt, kann es sich um Ischiasbeschwerden handeln. Dabei wird durch die starken Verschiebungen im Becken beim Wachsen des Babys der Nerv gedrückt. Fragen Sie Ihre Hebamme nach entlastenden Übungen. Ein warmes Bad und eine nicht zu weiche Matratze können helfen.
Yoga oder Schwangerschaftsgymnastik enthalten rückenstärkende Übungen. Ein großer Gymnastikball, auf dem Sie zu Hause sitzen und Ihr Becken kreisen lassen können, wird Ihnen gute Dienste tun und ist für viele Frauen auch während der Geburt angenehm.
Bei Schmerzen im Schambeinbereich helfen zwei Dinge: Schonen Sie sich und vermeiden Sie schmerzhafte Bewegungen. Sollte es zu einer Beckenring- oder Symphysenlockerung ( > ) kommen, wird eine besondere Behandlung notwendig.
Übung: Katzenbuckel und Hängematte
Bei dieser Übung entspannen Sie Becken und Rückenmuskulatur und können beide gleichzeitig stärken. Ideal bei Rückenschmerzen in der fortgeschrittenen Schwangerschaft! Und nebenbei wird Ihr Baby sanft geschaukelt.
Gehen Sie zuerst in den Vierfüßlerstand und verteilen Sie Ihr Gewicht gleichmäßig auf alle vier Säulen.
Ihre Finger zeigen nach vorn und Ihre Ellbogen sind leicht gebeugt, damit die Handgelenke nicht zu stark belastet werden.
Ihre Knie bilden eine gerade Linie unter den Hüftgelenken.
Bilden Sie durch das Anheben Ihrer Wirbelsäule einen hohen Katzenbuckel. Dabei geht Ihr Kopf nach unten, der Nacken wird ganz rund und dehnt die Halswirbelsäule.
Bewegen Sie dann die Wirbelsäule in einer langsamen Bewegung in die Gegenrichtung, bis eine tiefe Hängematte entsteht. Dabei bewegen Sie Ihren Kopf nach oben.
Wiederholen Sie diese Übung in fließenden Bewegungen für zwei bis drei Minuten.
Bei Rückenschmerzen hilft die Übung »Katzenbuckel und Hängematte«. Die Rücken- und Beckenmuskulatur entspannt sich und wird gleichzeitig gestärkt.
Sanfte Selbsthilfe
Wenn Sie Rückenschmerzen plagen, achten Sie beim Sitzen auf Ihre Sitzhaltung und auf Stühle mit guter Rückenlehne.
Schlafen Sie auf einer etwas festeren Matratze auf der
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