Hebammen-Gesundheitswissen
Schwangerschaft sind zwecklos, da die Erreger während der Geburt wieder vorhanden sein können. Eine routinemäßig durchgeführte Antibiotikatherapie während der Geburt kann bis zu 90 Prozent der Infektionsfälle für Babys verhindern und sollte unbedingt erfolgen.
Toxoplasmose
Toxoplasmose wird durch einen Erreger hervorgerufen, für den Katzen die wichtigsten Wirtstiere sind. Die Übertragung auf den Menschen findet vor allem durch den Verzehr von ungenügend erhitztem Fleisch ( > ) statt.
Der Erreger oder seine Wachstumsvorstufen können aber auch direkt über Kontakt mit Katzenkot aufgenommen werden. Das Katzenklo sollte daher auf keinen Fall von Ihnen selbst gereinigt werden, wenn Sie keine ausreichende Immunität besitzen.
Typisch für diese Infektion sind geschwollene Lymphknoten, Fieber und Kopfschmerzen.
Diese allgemeinen Zeichen werden aber selten richtig eingeordnet. In Deutschland haben bereits 26 bis 54 Prozent aller Schwangeren die Infektion durchlebt und besitzen daher eine Immunität, die auch das Baby im Bauch schützt. Für Schwangere, die keine Antikörper im Blut haben, besteht die Möglichkeit einer Erstinfektion im Verlauf der Schwangerschaft.
Ein Übergang des Erregers auf das Baby im ersten Trimester ist selten (zirka 17 Prozent) und führt in der Regel zu einem spontanen Abort.
Je später die Infektion während der Schwangerschaft auftritt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung des Kindes, wobei das Risiko bleibender Schäden sinkt.
Kinder können dann unter einigen typischen Folgen der Infektion leiden (unter anderem auch unter geistiger Zurückgebliebenheit).
Durch die Infektion erworbene Sehstörungen treten oft erst nach fünf bis zehn Jahren auf.
Besteht ein begründeter Verdacht auf eine Erkrankung an Toxoplasmose, sollten Sie sich von einer Ärztin beraten lassen. Dann folgen Laboruntersuchungen und gegebenenfalls eine antibiotische Behandlung. Vor der Geburt kann durch eine Amniozentese ( > ), nach der Geburt durch eine Blutprobe aus der Nabelschnur überprüft werden, ob das Kind sich infiziert hat.
Zytomegalie
Diese Infektion mit Herpesviren ist die häufigste virusbedingte Ursache von kindlichen Erkrankungen mit Spätschäden. Weltweit werden 0,3 bis 2,3 Prozent, in Deutschland 0,2 bis 0,3 Prozent aller Neugeborenen im Bauch der Mutter infiziert. Die Übertragung des Zytomegalievirus erfolgt durch Schmier-, Speichel- oder Tröpfcheninfektion, also auch durch sexuelle Begegnungen oder engen körperlichen Kontakt.
In fast der Hälfte der Fälle geht die Erstinfektion von der Mutter auf das Kind über. Etwa 30 Prozent dieser Babys kommen mit Krankheitsanzeichen auf die Welt, bei weiteren werden Spätfolgen festgestellt. Es handelt sich also um eine von Schwangeren sehr ernst zu nehmende, wenn auch seltene Infektion.
Aufgrund der Vieldeutigkeit der Infektionsverläufe bei Schwangeren kann die Erkrankung nur durch eine Blutuntersuchung zweifelsfrei erwiesen werden. Bei positiven Virusbefunden im fetalen Blut und Fruchtwasser hat sich Ihr Kind infiziert. Ein Impfstoff ist derzeit nicht vorhanden. Eine neue Therapieform zur Erstbehandlung der Zytomegalie während der Schwangerschaft ist die Verabreichung von Hyperimmunglobulinen. Diese spezifischen Antikörper sind gegen Bestandteile der Virushülle gerichtet, binden freie Zytomegalieviren und verhindern auf diese Weise die Ausbreitung der Krankheit im Körper. Hyperimmunglobuline wirken gezielter auf die Viren und schonender auf den Körper, sind aber noch nicht für die Regelbehandlung während der Schwangerschaft zugelassen.
Schwangerschaft von A bis Z
Abort Fehlgeburt. Verlust eines Babys, das weniger als 500 Gramm wiegt und nicht lebensfähig ist, also vor der 24. Schwangerschaftswoche geboren wird.
Abruptio Vorzeitige Ablösung der Plazenta von der Gebärmutterwand.
Alpha-Feto-Protein (AFP) Eiweiß, das das Ungeborene in Magen-Darm-Trakt und Leber bildet. Es ist im mütterlichen Blut nachweisbar und wird zur vorgeburtlichen Diagnose verwendet ( > ).
Amniozentese Verfahren der vorgeburtlichen Diagnostik. Dabei wird etwas Fruchtwasser aus der Fruchtblase entnommen und auf Krankheiten, genetische und chromosomale Veränderungen untersucht.
Ante partum, antepartal Vor der Geburt.
Antepartale Hämorrhagie Blutung in der Schwangerschaft. Sollte immer ärztlich abgeklärt werden, da sie ein Anzeichen für schwere Komplikationen sein kann.
Anti-D-Prophylaxe Prophylaktische Injektion von
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