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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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den Streifen blau. Wenn Sie weiterhin unsicher sind, legen Sie einige Streifen in eine Slipeinlage oder Binde und laufen damit eine Stunde lang herum. Wenn der Streifen deutlich blau wird, sollten Sie die Klinik oder Ihre Hebamme informieren.
    Grünes Fruchtwasser
    Wenn grünliches bis dunkelgrünes Fruchtwasser abgeht, weist dies auf einen früheren oder aktuellen Sauerstoffmangel des Babys hin. Wenn das der Fall ist, sorgt das Rettungssystem im Körper Ihres Babys dafür, dass die wichtigen Organe wie das Gehirn weiterhin optimal versorgt werden. Die momentan nicht lebensnotwendigen Organe werden auf Sparflamme geschaltet. Dazu gehört auch der Darm. Durch einen kurzfristigen Sauerstoffmangel werden Darmbewegungen ausgelöst, die den ersten Stuhlgang des Babys, das »Kindspech«, ins Fruchtwasser drücken. Sie sollten nun auf dem schnellsten Weg die Herztöne Ihres Babys kontrollieren lassen, um sicherzugehen, dass Ihr Baby nicht in Gefahr ist.
    Wir haben diese Ausgangssituation recht oft erlebt, ohne dass das Baby wirkliche Probleme im weiteren Geburtsverlauf hatte. Vielleicht halten sich manche der kleinen Menschen nur zu lang an ihrer Nabelschnur fest?! Oft kann keine Ursache gefunden werden. Aber grünes Fruchtwasser bedeutet immer, dass eine häufigere Überwachung der Herztöne Ihres Babys angebracht ist. Nach der Geburt des Köpfchens werden aus dem Mund- und Nasenraum aller Schleim und das Fruchtwasser abgesaugt. Damit wird verhindert, dass die Lungenbläschen mit Kindspech verstopfen und Atemnot auslösen. Wenn Sie eine Hausgeburt oder eine Geburt in einer außerklinischen Einrichtung ohne Ärzte geplant haben, wird Ihre Hebamme Sie beim Abgang von grünem Fruchtwasser in eine Klinik verlegen.
    Wenn keine Wehen einsetzen
    Wenn nach all diesen Varianten des vorzeitigen Blasensprungs die Wehen nach einer gewissen Zeit nicht von allein einsetzen, wird die Geburt künstlich eingeleitet. Damit wird verhindert, dass Sie oder Ihr Baby eine Infektion entwickeln. Die Zeitspanne, die vor dem Einsatz medizinischer Maßnahmen abgewartet wird, beträgt in der Regel 12 bis 18 Stunden. Wenn Sie eine Haus- oder Geburtshausgeburt geplant haben, sind Sie in einer Klinik wahrscheinlich besser aufgehoben, wenn nach 24 Stunden keine Wehen eingesetzt haben.
    Bei einem vorzeitigen Blasensprung wird Ihr Blut regelmäßig (alle sechs bis acht Stunden) auf Anzeichen einer Infektion untersucht, die Temperatur gemessen und ab einem bestimmten Zeitpunkt vorbeugend mit einer Antibiotikatherapie begonnen.
Die Wehen setzen ein
    Der Grund für das Einsetzen der Wehen ist immer noch unklar und konnte bisher nicht entschlüsselt werden. Die am weitesten verbreitete Theorie ist, dass die Babys Substanzen produzieren, die eine Veränderung der Schwangerschaftshormone zur Folge haben.
    Ausgelöst wird dieser Prozess vermutlich, wenn ein Baby von der alternden Plazenta nicht mehr so optimal versorgt wird wie in den langen Monaten davor. Eine andere Theorie geht davon aus, dass der weibliche Körper zum Ende der Schwangerschaft auf wehenauslösende Hormone sensibler reagiert als sonst.
    Unsere Arbeitserfahrungen in anderen Kulturen haben uns zudem gelehrt, den Geburtsbeginn nicht allein als biochemischen Prozess zu sehen, sondern als einen Ablauf von vielen ineinandergreifenden Wirkungsmechanismen zu verstehen. In Indien zum Beispiel besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass jeder Mensch sich seinen richtigen Geburtszeitpunkt bei einer bestimmten Planetenkonstellation aussucht und damit einen Lebensweg beschreitet, der in seinen Lebensbahnen vorbestimmt ist.
    Aber all diese Ursachenforschung zum Geburtsbeginn und die Diskussionen in der Fachwelt helfen Ihnen nicht bei der Beantwortung der allzu verständlichen Frage: »Woran erkenne ich, dass es losgeht?«

    Hebammentipp
So können Sie echte Wehen von Übungswehen unterscheiden:
Übungswehen

Echte Wehenarbeit

Die Wehen kommen unregelmäßig – zuerst alle drei Minuten, danach alle fünf bis zehn Minuten.

Die Wehen kommen nach einem regelmäßigen Muster, zum Beispiel alle sechs Minuten.

Die Wehen erfordern keine Unterbrechung der aktuellen Tätigkeit, und die Atmung verändert sich nicht.

Die Wehen brauchen Ihre ganze Konzentration und eine andere Atmung.

Die Wehen nehmen nicht an Intensität zu.

Die Stärke der Wehen nimmt im Lauf der Zeit immer mehr zu.

Bei Aktivitäts- und Positionswechsel lassen die Wehen nach.

Die Intensität der Wehen ändert sich nicht,

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