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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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egal ob Sie laufen oder ausruhen.

Die Wehen werden nicht von Schleimabgang oder leichter Zeichnungsblutung ( > ) begleitet.

Die Wehen werden begleitet von Schleimabgang und leichter Blutung (muss nicht unbedingt sein, wenn die anderen Punkte zutreffen).

Es lassen sich keine Veränderungen am vaginalen Befund, wie eine Verkürzung des Gebärmutterhalses und eine Öffnung des Muttermundes, feststellen.

Der Gebärmutterhals verkürzt sich und der Muttermund öffnet sich.
    Wie fühlen sich Wehen an?
    Wehen machen den Bauch hart, eng oder fest.
    Dieses Härterwerden der Gebärmutter kann von außen getastet werden. Häufig wird es begleitet von einem Ziehen und auch Dehnen nach unten, besonders wenn die Wehen den Gebärmutterhals verkürzen oder den Muttermund öffnen. Wieder andere vergleichen Wehen mit Menstruationsschmerzen, die stärker werden, wenn die Geburt weiter voranschreitet. Viele Frauen spüren Rückenschmerzen und ein Ziehen in der Leistengegend. Ursache sind die großen Haltebänder der Gebärmutter, die bei jeder Wehe unter Zug geraten und deren »Aufhängungen« in die Kreuzbein- und Leistengegend führen.
    Aber egal wie unterschiedlich jede Schwangere ihre Wehen erlebt: Alle haben ein ähnliches Muster. Wehen sind mit ihrem Beginn als eine Spannung zu spüren, die langsam ansteigt, einen Höhepunkt hat und dann langsam wieder nachlässt. Oft hören wir die Aussage »Die nächste Wehe kommt«, und sehen, wie die Frau eine für sie angenehme Position einnimmt, bevor sie die Wehe mit ihrer ganzen Konzentration beatmen muss. Anfang und Nachlassen sind eindeutig zu spüren, und es gibt immer eine kurze Pause zum Verschnaufen, bevor die nächste Wehe beginnt. Diese Tatsache sollten Sie sich bewusst als Mantra für anstrengende Phasen merken: »Es gibt immer eine Pause.«
    Was passiert bei einer Wehe?
    Ihre Gebärmutter ist am Ende der Schwangerschaft der größte Muskel in Ihrem Körper. Bei den Geburtswehen ziehen sich die Muskelfasern zusammen und werden dabei dicker und härter. Wenn die Kontraktion nachlässt, gehen die Fasern fast zurück in ihren entspannten Ausgangszustand. Aber eben nur nahezu, denn die Fasern bleiben ein bisschen kürzer als vorher und ziehen so den Gebärmutterhals hoch und öffnen den Muttermund. Mit jeder Ihrer Wehen schaffen Sie es also, dass das Gewebe ein wenig weiter und lockerer wird, das Ihr Baby so viele Wochen gehalten hat. Meistens, aber nicht immer, beginnen die Wehen als leichter Zug und Schmerz in längeren Abständen, um dann im späteren Verlauf länger, stärker und immer häufiger zu kommen – zum Beispiel alle zwei Minuten.
    Wie intensiv sind Wehen?
    Die Wehen können mit leichten Kontraktionen, die 30 bis 45 Sekunden anhalten, alle 15 bis 20 Minuten beginnen. Das ist ein Wehenbeginn im »Ersten Gang«, wie wir es angelehnt an die Autotechnik bezeichnen. Während dieser Wehen können Sie meist noch laufen, sich unterhalten oder sogar noch arbeiten.
    Der »Zweite Gang« sind dann Kontraktionen über 45 bis 55 Sekunden, die alle acht bis zehn Minuten kommen und schon viel von Ihrer Konzentration benötigen. Bei einem »Dritten Gang« treten die Kontraktionen über 55 bis 65 Sekunden alle fünf Minuten auf und erfordern eine deutlich veränderte Atmung. Die Wehen fordern Ihre ganze Aufmerksamkeit, und Sie werden nebenher meist nichts anderes mehr tun können.
    Der Start aus dem »Vierten Gang« ist recht anstrengend. Die Kontraktionen kommen alle zwei bis drei Minuten über 60 bis 70 Sekunden. Sie sollten in diesem Fall rasch Ihren Geburtsort aufsuchen.
    Wie alles in der Geburtshilfe können auch diese Muster variieren. Eine große Offenheit in der Beobachtung ist daher wichtigstes Gebot. Einige typische Varianten können sein:
Ihre Wehen kommen und gehen. Sie waren sich gerade sicher, dass die Geburt begonnen hat, und schon sind die Wehen für Stunden völlig weg.
Sie haben viele leichtere Kontraktionen, die Sie nicht zur Ruhe kommen lassen, aber den Muttermund nicht öffnen.
Mitten in der Nacht werden Sie von häufig aufeinanderfolgenden, starken Wehen geweckt und haben die Anfangsphase mit Ihren leichten Wehen verschlafen. (Das passiert sehr selten!)
Sie haben bereits Wehen im Dritten Gang, lassen sich in die Klinik fahren, und beim Betreten des Kreißsaals haben Sie scheinbar in den Ersten Gang geschaltet.
    Die Wehen veratmen
    Jede und jeder von uns verändert die Atmung entsprechend seines Tuns. Wenn wir als Ungeübte einen Wettlauf mit unserem

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