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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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beginnt
    Die Geburt Ihres Babys wird ein einzigartiges Erlebnis für Sie und auch für Ihre Begleiter sein. Auch wenn Sie bestimmte Vorstellungen und Wünsche haben, kann niemand den Verlauf einer Geburt vorhersehen. Bleiben Sie daher flexibel!
    Besonders für Erstgebärende ist die Geburt eine Reise ins Unbekannte. Es kann Ihnen helfen, bereits im Vorfeld so viele Informationen wie möglich zu sammeln. Auf jeden Fall aber ist es gut, wenn Sie Ihren Partner, eine Verwandte oder Freundin zur Seite haben, die Sie auf dieser Reise begleiten.
    Wenn Sie sich eingehend mit dem Thema beschäftigt haben, entsteht im Laufe der Zeit wahrscheinlich ein inneres Bild davon, wie Sie sich die Geburt Ihres Kindes wünschen. Es ist aber wichtig, dass Sie diese Vorstellung auch loslassen können, wenn die Situation und die medizinische Vernunft es erfordern.
    Einige Schwangere wollen beispielsweise auf gar keinen Fall die Unterstützung von schmerzerleichternden Medikamenten in Anspruch nehmen. Andere können sich keine Kaiserschnittgeburt vorstellen. Falls so eine Situation doch notgedrungen eintritt, ist die Enttäuschung groß, und Sie haben vielleicht sogar das Gefühl, »versagt« zu haben.
    Auch wenn Sie noch so gut auf die Geburt vorbereitet sind, den »richtigen« Geburtsort ausgesucht haben und eine hilfreiche Person Sie begleitet, liegt der Ablauf einer Geburt nicht in Ihrer Hand. Wir haben beide auch persönlich erfahren müssen, dass es ganz anders kommen kann, als wir es uns ausgemalt hatten. Die geplante zweite Hausgeburt endete in einer großen Universitätsklinik, und die geplante Geburt im Geburtshaus wurde ganz plötzlich zum eiligen Kaiserschnitt mehrere Wochen vor dem Geburtstermin – immerhin am eigenen Kreißsaalarbeitsplatz. Vielleicht liegt es daran, dass wir Mütter manchmal bereits bei der Geburt etwas über Flexibilität und das Loslassen von vorgefassten Bildern und Plänen lernen müssen.
    Sie sind nicht allein
    Beim großen Abenteuer Geburt werden Ihnen außer Ihrer Begleitperson auch professionelle Helfer zur Seite stehen: Als Erstes eine Hebamme, die in Deutschland zu jeder Geburt hinzugezogen werden muss. Sie wird Sie mit all ihren Fähigkeiten und ihrem Wissen begleiten und Sie bei Wehenarbeit und Geburt unterstützen. Sie hilft Ihnen beim Atmen, wenn Sie Schwierigkeiten damit haben. Sie schlägt Ihnen verschiedene förderliche Geburtspositionen vor. Sie berät Sie, wenn Sie Hilfe bei der Schmerzbewältigung wünschen.
    In der zweiten Phase der Geburt, der Austreibungsphase ( > ), wird sie die ganze Zeit bei Ihnen bleiben und Sie dabei unterstützen, Ihr Baby so sanft, wie es eben möglich ist, auf die Welt zu schieben. Nachdem Ihr Baby geboren ist, betreut die Hebamme die Geburt der Plazenta ( > ) und hilft Ihnen beim ersten Anlegen an die Brust ( > ).
    Bei einer komplikationslosen Geburt ist sie es, die sich um alles kümmert. Falls Sie oder Ihr Baby aber weitergehende Unterstützung benötigen, wird sie einen Arzt oder Kinderarzt hinzuziehen. In vielen Kliniken kann es aber auch die Regel sein, dass zu jeder Geburt automatisch eine Ärztin gerufen wird.
    Die ersten Anzeichen
    In den Tagen und Wochen vor der Geburt Ihres Babys sendet Ihr Körper Signale aus, die darauf hindeuten, dass die Geburt sich gut vorbereitet. Vor allem beim ersten Baby können diese Signale bereits Wochen vor Beginn der Geburtswehen spürbar sein. Beim zweiten und weiteren Kind treten diese Veränderungen häufig erst ein paar Tage vor der Geburt oder gleichzeitig mit Wehenbeginn auf.
    Beim ersten Baby schiebt sich Köpfchen oder Po zwei bis vier Wochen vor der Geburt tiefer ins Becken. Dieser Vorgang wird von sogenannten Senkwehen begleitet. Einige Frauen spüren kurze, 30 bis 40 Sekunden lange Kontraktionen, andere bemerken, dass das Sodbrennen aufhört und sie wieder größere Mahlzeiten zu sich nehmen können.
    Hormonell bedingt werden die Gelenke und Bänder im Becken weicher und der Beckenboden entspannt sich. Dadurch entsteht ein Raum, in den sich Ihr Baby hineinschiebt.
    Es hat damit eine wunderbare Startposition gefunden. Beim Laufen und Spazieren kann Sie allerdings etwas stören, weil das Köpfchen Ihres Babys einen unangenehmen Druck nach unten auslöst. Wahrscheinlich müssen Sie auch wieder häufiger zur Toilette, weil Harnblase und Enddarm durch diese Position noch weniger Platz im Bauchraum haben. Und auch Rückenschmerzen gehören leider zu den typischen Begleitern in dieser letzten Phase der

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