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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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Schwangerschaft.
    Ab der 36. bis 38. Schwangerschaftswoche verändern sich Lage und Festigkeit des Gebärmutterhalses (Zervix). Während der Schwangerschaft war er ein drei bis vier Zentimeter langer Zapfen aus festem Gewebe, der sich nach hinten in Richtung Kreuzbein neigte. In Vorbereitung auf die Geburt lockert sich das Gewebe auf und der Gebärmutterhals verkürzt sich mehr und mehr. Die Gebärmutter richtet sich auf, und der Hals schiebt sich nach vorn.
    Bei einer vaginalen Untersuchung kann der Gebärmutterhals nun leichter getastet werden.
    Er fühlt sich flacher und weicher an. Mit dem Verkürzen des Gebärmutterhalses öffnen sich zunächst der äußere und später auch der innere Muttermund.
    Möglicherweise entdecken Sie einen Schleimpfropf in Ihrem Schlüpfer. Er sieht aus wie ein Pfropf aus Hühnereiweiß, der mit etwas Blut vermischt ist. Obwohl dies ein Zeichen dafür ist, dass der Muttermund sich langsam öffnet, heißt das nicht, dass die Geburt sofort losgeht.
    Einige Frauen erledigen all diese »Vorarbeiten« nach und nach und haben schon eine Menge geschafft, wenn die richtige Wehenarbeit beginnt. Andere warten damit bis zum Geburtsbeginn und dann geht alles auf einmal.
    Beim Warten auf die Wehen sollten Sie das rechte Maß zwischen fördernder Aktivität – wie etwa Spazierengehen oder Treppensteigen – und notwendiger Erholung nicht aus den Augen verlieren. Sie könnten sonst völlig erschöpft sein, wenn es wirklich losgeht.
    Versuchen Sie, sich in den letzten Tagen so gut es geht zu erholen, da Spannung und Müdigkeit den Geburtsbeginn bremsen und verzögern können. Sie sollten sich daher beim Ausdruck Ihrer Gefühle nicht zurückhalten.
    Es hilft Ihnen wirklich, wenn Sie mit Ihrem Partner oder einer Freundin über Ihre Ängste sprechen. Wenn Ihnen eher nach Weinen als nach Lachen zumute ist, lassen Sie auch das zu. So können Sie Ihre Spannungen abbauen.
    Wenn Sie zu wenig Schlaf bekommen und sich erschöpft fühlen, weil Sie keine bequeme Lage mehr finden, kann Ihnen vielleicht ein wohlriechendes Bad helfen. Das beruhigt und entspannt und lässt Sie leichter einschlafen.
    Der Gebärmutterhals lockert sich vor der Geburt und wird kürzer.
    Wann geht es los?
    Die Frage, wann die Geburt tatsächlich beginnt, bewegt jede Frau. Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten, die individuell natürlich variieren können:
Wenn um den Geburtstermin herum eine hellrote, regelstarke Blutung – die sogenannte Zeichnungsblutung – auftritt, kann dies ein Hinweis dafür sein, dass der Muttermund sich öffnet. Der Muttermund ist gegen Ende der Schwangerschaft stark durchblutet. Die Kontraktionen der Gebärmutter üben einen kräftigen Druck auf das Gewebe aus, und die kleinen Gefäße darin können aufreißen und bluten. Auf diese Weise kündigt sich bei zehn Prozent der Frauen der Geburtsbeginn an. Wenn bei Ihnen diese Blutung auftritt, sollten Sie aber rasch Ihren Geburtsort aufsuchen. Dort kann geklärt werden, ob es sich tatsächlich um die Zeichnungsblutung handelt.
Wenn die Fruchtblase reißt oder platzt, wissen Sie, dass es losgeht. Reißen bedeutet, dass die Fruchtblase an irgendeinem Punkt in der Gebärmutter ein kleines Leck hat und das Fruchtwasser eher tröpfelnd aus Ihnen herausläuft. Platzen bedeutet dagegen, dass die Fruchtblase vor dem vorangehenden Teil des Babys (Kopf oder Po) einreißt und das Fruchtwasser dann schwallartig aus Ihnen herausplätschert.
Die meisten Geburten (etwa 70 bis 80 Prozent) beginnen mit regelmäßigen Wehen, die in immer kürzeren Abständen aufeinanderfolgen. Eine echte Wehe dauert 45 bis 60 Sekunden und ist so kräftig, dass sie Ihre ganze Konzentration benötigt und Ihre Atmung sich dabei unwillkürlich verändert.
    Der vorzeitige Blasensprung
    Die Fruchtblase platzt in den meisten Fällen zu irgendeinem Zeitpunkt während der Geburt. Aber bei 10 bis 15 Prozent der Frauen springt sie, bevor die Geburtswehen eingesetzt haben. Dies wird als vorzeitiger Blasensprung bezeichnet. Einige der von uns betreuten Schwangeren haben dabei ein ploppendes Geräusch wahrgenommen. Das Platzen der Fruchtblase bewirkt bei den meisten Frauen innerhalb von 24 Stunden die Ausschüttung von Prostaglandinen, die die Wehentätigkeit anregen und die Geburt einleiten. Wenn Sie einen Blasensprung haben, wissen Sie: Jetzt beginnt die Geburt meines Kindes. Schreiben Sie sich die Uhrzeit des Blasensprungs und die Farbe des Fruchtwassers auf, weil Hebamme oder Arzt Sie danach fragen

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