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Hebt die Titanic

Hebt die Titanic

Titel: Hebt die Titanic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Anzug zeigte Tropfenspuren des Frühlingsregens, als er Marie Sheldons Haus betrat. »In Zukunft werde ich lieber einen Schirm im Wagen mitnehmen«, sagte er, während er mit seinem Taschentuch die Nässe von den Schultern und dem Revers des Sakkos wischte.
    Marie schloß die Haustür und sah ihn neugierig an. »Hat nur der Regen Sie unter ein schützendes Dach getrieben?«
    Donner lächelte entschuldigend. »Nein, so ist es nicht. Übrigens: Mel Donner ist mein Name. Ich bin ein alter Freund von Dana. Ist sie daheim?«
    Sie erwiderte sein Lächeln. »Marie Sheldon ist mein Name. Freut mich, Sie kennenzulernen. Setzen Sie sich doch. Ich mache Ihnen eine Tasse Kaffee und sage Dana Bescheid.«
    »Vielen Dank. Kaffee ist jetzt gerade das richtige.« Donner musterte genießerisch Maries Rückenpartie, als sie mit verführerischem Hüftschwung in die Küche ging. Sie trug einen kurzen Tennisrock und einen ärmellosen Pullover und war barfuß.
    Als sie den Kaffee brachte, sagte sie: »Dana trödelt an den Wochenenden gern faul herum. Sie steht selten vor zehn Uhr auf. Ich gehe gleich hinauf und bringe sie in Bewegung.« Während Mel wartete, musterte er die Bücher in den Regalen neben dem Kamin. Er hielt das für sehr aufschlußreich. Buchtitel verrieten oft sehr viel über Persönlichkeit und Geschmack ihrer Besitzer.
    Die Sammlung entsprach dem üblichen Interessenbereich einer Junggesellin. Außer Gedichtbänden gab es da ein umfangreiches Kochbuch und das normale Gemisch von Unterhaltungsromanen und Bestsellern. Aber die Zusammenstellung fand Mel Donner interessant. Neben den Titeln
Physik der interkontinentalen
Lavaströme
und
Geologie der Unterwasser-Canyons
entdeckte er Bücher wie
Erklärung der weiblichen Sexualphantasien
und
Die Geschichte der O.
Er war mit seinen Betrachtungen gerade soweit gekommen, als er Schritte auf der Treppe hörte.
    Dana kam auf ihn zu und umarmte ihn mit schwesterlicher Zärtlichkeit. »Mel, was für eine Freude, dich wiederzusehen.«
    »Du siehst großartig aus«, sagte er, und das war keine Schmeichelei. Die Spuren der Ehekrise waren aus ihrem Gesicht verschwunden. Sie wirkte gelockert und lächelte ungezwungen.
    »Wie geht es dem unternehmungslustigen Junggesellen?« fragte sie. »Welche Masche benutzt du diese Woche bei armen unschuldigen Mädchen? Spielst du den Gehirnchirurgen oder den Astronauten?«
    Er tätschelte seinen Bauch. »Die Astronautengeschichte habe ich ausrangiert, bis ich ein paar Pfunde losgeworden bin. Aber nachdem das Thema Titanic wieder so aktuell geworden ist, könnte ich mich ja bei den hübschen Junggesellinnen hier in Washington als Tiefseetaucher ausgeben.«
    »Warum bleibst du nicht einfach bei der Wahrheit? Es ist doch wirklich keine Schande, einer der führenden Physiker unseres Landes zu sein.«
    »Stimmt schon, aber die reale Selbstdarstellung macht längst nicht soviel Spaß wie die Schaffung einer Phantasiegestalt. Außerdem haben Frauen eine Vorliebe für Männer mit Hang zur Hochstapelei.« Sein Tonfall wurde ernst, als er unvermittelt fragte: »Du weißt, weshalb ich hier bin?«
    »Nicht schwer zu erraten.«
    »Ich mache mir Sorgen um Gene.«
    »Ich auch.«
    »Du könntest zu ihm zurückgehen…«
    Dana sah ihm gerade in die Augen. »Das nützt nichts. Wenn wir zusammen sind, ist alles nur noch schlimmer.«
    »Ohne dich wirkt er so hilflos und verloren.«
    Sie schüttelte den Kopf und sagte mit einem trüben Lächeln: »Das siehst du falsch, Mel. Seine einzige Geliebte ist die Arbeit. Ich war nur eine Art Prügelknabe für seine Mißerfolge und Enttäuschungen. Wirklich, Mel, ich mußte Gene einfach verlassen. Wir hätten einander sonst nur noch mehr das Leben zur Hölle gemacht.«
    »Ist es nur das?« fragte Mel vorsichtig. »Oder vielleicht ein anderer Mann?«
    Dana schüttelte langsam den Kopf. »Nichts als Zufallsbekanntschaften. Und du kannst Gene meinetwegen sagen, daß ich ihn immer noch liebe. Aber ehe er nicht das schreckliche Projekt hinter sich hat, das ihn jetzt völlig beansprucht, ist an eine gemeinsame Zukunft nicht zu denken.«
    Mel Donner seufzte. »Ich habe es mir gedacht. Aber ich wollte es wenigstens versuchen.«
    »Das war lieb von dir, Mel«, sagte Dana und zwang sich zu einem Lächeln. »Und jetzt reden wir von etwas anderem. Wie findest du, zum Beispiel, meine Freundin Marie?«
    »Oh, darüber ließe sich viel sagen«, antwortete Mel und schmunzelte.
    »Siehst du, da haben wir also einen Gesprächsstoff«, sagte Dana.
    Sie

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