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Hei hei er und dann

Hei hei er und dann

Titel: Hei hei er und dann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillips Carly
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ein Mann! Allerdings konnte er sich an seine letzte sexuelle Begegnung schon kaum mehr erinnern. Seine vielen Reisen hinderten ihn daran, langfristige Beziehungen einzugehen, und bedeutungslose Affären waren für ihn weder unterhaltsam noch befriedigend.
    Oh, er hatte es versucht. Als er noch in der Lokalredaktion für einen Nachrichtensender beim Fernsehen arbeitete, hatte er geheiratet. Doch für seine Exfrau hatte Treue keinen besonders hohen Stellenwert gehabt, und so hatte sie ihn betrogen. Mit zwei verschiedenen Männern sogar, und das eine ganze Weile. Als es herauskam, hatte Colin sich nach Europa orientiert und arbeitete nun als Auslandskorrespondent rund um die Welt.
    „Ich werde mich mal darum kümmern, dass ich Joes Arzt erwische“, sagte Corinne und ging zur Tür.
    „Ja, tu das. Ich bleibe hier, bis du wieder da bist.“ Colin wollte dem alten Mann das Gefühl geben, dass jemand an seiner Seite war und er eine Familie hatte, die sich auf seine Rückkehr nach Hause freute – auch wenn er nicht sicher war, ob Joe im Moment überhaupt etwas mitbekam.
    Joe und seine erste Frau Neil hatten Colin aufgenommen, als seine Eltern gestorben waren. Mit zwölf Jahren war er ein anstrengendes Kind gewesen, das alles besser wusste und sich gegen alles auflehnte, weil seine Eltern nicht mehr da waren. Doch Joe und Neil waren sehr verständnisvoll gewesen.
    Sie hatten ihm Zeit und Freiheit gegeben, ihm ein Heim geschenkt und ihn später adoptiert, obwohl sie wussten, dass er es niemals über sich bringen würde, sie Mom und Dad zu nennen. Sie wollten ihm das Gefühl geben, geliebt zu werden und ein Zuhause zu haben. Etwas Ähnliches wollte Colin nun für Joe tun. Deshalb zwang er sich auch, mit Corinne auszukommen, selbst wenn er sie manchmal hätte erwürgen können.
    Er konnte sich nicht erklären, was Joe dazu bewogen hatte, eine Frau zu heiraten, die das komplette Gegenteil von Neil war.
    „Ich bin wieder da“, säuselte Corinne. In der Hand hielt sie zwei Dosen. „Ich hab’ dir eine Cola mitgebracht.“
    Joe musste etwas an ihr finden, also bemühte sich Colin, ihr eine Chance zu geben.
    „Wenn du ins Büro zurückgehst, sieh dir Rinas Kolumne an. Ich verspreche dir, du wirst beeindruckt sein.“ Corinne setzte sich an Joes Bett.
    Colin nickte gezwungen und dachte mit Grauen an irgendwelche Heiratsannoncen, Selbsthilfe-Kolumnen und Artikelserien darüber, ‚Was Männer wirklich wollen‘. Er verließ das Krankenzimmer und lehnte sich frustriert gegen die Wand.
    Corinne hatte ihm bereits mitgeteilt, sie glaube nicht daran, dass ‚Fortune’s Inc.‘ ihre Anzeigen zurücknähmen. Sie war so überzeugt von ihrer neuen Strategie, dass sie sich keine Sekunde lang bewusst machte, dass ihr Lebensunterhalt und Joes gesamtes Vermögen auf dem Spiel standen. Wie zum Teufel konnte er sie zur Vernunft bringen?
    Colin fuhr sich mit der Hand durch das Haar. Rina!
    Ja, das war’s! Rina war eine Mitarbeiterin, der Corinne offenbar vertraute. Wenn er sich recht erinnerte, war sie sogar mit Corinnes Familie bekannt. Vielleicht könnte Rina Lowell die Person werden, die Corinne ihren Fehler vor Augenführte. Vorausgesetzt, er konnte sie auf seine Seite ziehen.
    Dazu müsste er Zeit mit ihr verbringen. In Anbetracht der Tatsache, dass sie bereits am ersten Tag sein Interesse geweckt hatte, würde ihm dies nicht schwerfallen. Allerdings fühlte er sich nicht ganz wohl dabei, ihr Vertrauen unter Vorspiegelung falscher Tatsachen zu gewinnen. Er wollte sie ja nur näher kennenlernen, um die Zeitung zu retten.
    Er versuchte, sein Schuldgefühl zu beschwichtigen. Rina würde ihre Stelle durch Corinnes Unvermögen ohnehin verlieren. Wenn er sie aber überzeugen könnte, dass seine Maßnahmen für alle Beteiligten das Beste wären, würde sie Corinne vielleicht gern überreden, die offensichtlich vorteilhafte Lösung zu akzeptieren. Im Gegenzug würde er Rina durch ein Empfehlungsschreiben zu einer neuen, für sie angemesseneren Stelle verhelfen.
    Colin seufzte schwer. Niemand durfte die Zeitung zerstören, die sein Adoptivvater aufgebaut hatte. Dafür würde er alles tun, selbst wenn es bedeutete, dass er Rina Lowell ausnutzen muss te.
    Amüsiert beobachtete Rina, wie der Hausmeister einen Mistelzweig nach Emmas Anweisungen aufzuhängen versuchte. Die alte Dame hatte bereits heimlich einige Zweige an den seltsamsten Winkeln des Großraumbüros der Zeitung anbringen lassen und fügte jeden Tag wieder ein oder zwei neue hinzu. Das

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