Hei hei er und dann
dass Emma sich selbst für die Verbindung der beiden verantwortlich machte.
„Und dann Grace und Ben. Wenn sie nur nicht in NewYork wohnen würden“, fuhr Emma etwas traurig fort. „Logan und Cat werden Sie bei meiner Weihnachtsfeier am Samstagabend kennenlernen, aber Grace müssen Sie wohl in New York besuchen, wenn Sie das nächste Mal dort sind.“
Die alte Dame fühlte sich ebenfalls für die Hochzeit ihrer Enkelin Grace mit dem Detektiv verantwortlich, den sie angeheuert hatte, um in der großen bösen Stadt New York auf Grace aufzupassen. Rina vermutete, dass beide Enkelkinder auch ohne Emmas Hilfe gut zurechtgekommen wären, allerdings musste sie zugeben, dass sie ohne Emmas Zutun ihre jeweiligen Partner wohl kaum kennengelernt hätten.
„Dann sprechen wir also über eine rein zufällige Auswahl an Männern?“, wollte Emma wissen.
Rina nickte. „Jeder bis hin zum Milchmann wird getestet. Der Mann vom Pizza-Service ist übrigens ausgesprochen süß.“ Zwar hatte er sich bisher für die unauffällige Rina wenig interessiert, aber nun war es bald an der Zeit, ihr Aussehen zu verändern. Für Rina ging es bei dieser Sache nicht nur um ihr Debüt als Journalistin, sondern gleichzeitig auch um ihre Rückkehr ins gesellschaftliche Leben.
Sie war wieder bereit zu flirten und ihre Wirkung auf Männer zu testen. Das Beste war, dass sie ihren Alltag als Grundlage für ihre Forschungen nutzen konnte, da direkt neben dem Büroeingang ein Coffeeshop lag. Außerdem begleitete sie oft ihre Nachbarin Francesca, kurz Frankie genannt, in deren Lieblingsbar. Rina wohnte in einem wunderschönen Haus an der Küste knapp außerhalb von Boston, das Corinne ihr empfohlen hatte, und ihr Apartment lag eine Etage höher als Frankies. Sie waren bereits am ersten Tag Freundinnen geworden.
Frankies Lieblingsbeschäftigung bestand darin, von ihren meist desaströsen Verabredungen mit Männern zu erzählen. Die Frauen hatten Erfahrungen ausgetauscht, und Rina bekameine Idee nach der anderen für ihre Kolumne. Die erste Serie hatte sie von Anfang bis Ende bereits grob umrissen und die Kolumnen der ersten Woche schon in der Rohfassung fertig.
Das bedeutete, dass sie sich nun auf ihr Privatleben konzentrieren konnte. Schon seit Jahren hatte sie sich nicht mehr mit einem Mann verabredet, und obwohl sie zu einer langfristigen Beziehung noch nicht bereit war, wollte sie sich doch endlich wieder amüsieren.
„Haben Sie schon eine Idee, wer Ihr erstes Versuchskaninchen sein soll?“, erkundigte sich Emma neugierig.
Rina, die nicht nur an ihre Kolumne dachte, überlegte, welchen Mann sie wohl gerne in ihr Bett lassen würde. „Ein dunkelhaariger, blauäugiger Mr. Perfect“, erwiderte sie verträumt. Ein aufmerksamer Mann, der ihr alle Wünsche und Bedürfnisse von den Augen ablas.
„Schönen guten Tag, die Damen.“ Als hätte sie ihn heraufbeschworen, stand plötzlich der dunkelhaarige blauäugige Colin Lyons neben ihr. Sowenig sie sein Erscheinen bemerkt hatte, so sehr war sie sich nun seiner Präsenz bewusst.
Sie atmete den herben Duft seines Aftershaves ein, und in ihrem Magen kribbelte es. Sie sagte sich selbst, dass es der sexuelle Gedanke gewesen war, der sie so angeregt hatte, doch sie wusste genau, es war eine Lüge. Allein Colins Anblick löste eine chemische Reaktion in ihrem Körper aus, die offensichtlich einen Kurzschluss in ihrem Hirn verursachte.
„Hallo, Colin. Kommst du gerade aus dem Krankenhaus?“, erkundigte sich Emma, die wusste, dass er Joe jeden Nachmittag seit seiner Ankunft besuchte.
Colin nickte. „Wie geht es dem armen Joseph?“, fragte Emma weiter. „Jeden Tag ein bisschen besser.“ „Das ist schön. Ich weiß, Corinne macht sich große Sorgen“,schaltete sich nun Rina höflich in das Gespräch ein.
„Es gibt so einiges, worum Corinne sich Sorgen machen muss“, murmelte Colin und wandte sich zu Rina. „Aber danke, dass Sie nachgefragt haben. Ich werde Joe sagen, dass Sie an ihn denken.“
Wie gewöhnlich, löste seine Aufmerksamkeit erneutes Schmetterlingsflattern in ihrem Magen aus. „In erster Linie hat sich Emma nach ihm erkundigt“, erinnerte sie Colin, um von sich abzulenken. Sicher würde Joe lieber hören, dass Emma um seine Gesundheit bangte als eine Angestellte, die er noch nicht einmal kannte.
„Ja, das ist wahr. Aber Sie nehmen ebenfalls Anteil, und im Namen von Joes Familie möchte ich mich bedanken.“ Er lächelte etwas schief, und Rina vergaß zu atmen.
Als
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