Hei hei er und dann
denke, Julie spürte meine Rastlosigkeit. Das ist natürlich keine Entschuldigung dafür fremdzugehen, aber ich glaube, sie war auch nicht glücklicher, als ich es war.“
„Sie hat dich betrogen?“
Colin gefiel es, dass Rina nicht automatisch vom gegenteiligen Fall ausgegangen war. „Ja, das hat sie. Anscheinend hat sie in unserer Beziehung nicht das bekommen, was sie brauchte.“
„Oder sie kannte die Bedeutung von Aufrichtigkeit und Treue nicht“, erwiderte Rina erschüttert.
„Ich glaube, Julie wollte nur, dass ich zu Hause blieb und zufrieden war, und da ich das nicht tat, hat sie nach etwas anderem gesucht.“
„Mir war gar nicht bewusst, dass wir so etwas Grundlegendes gemeinsam haben. Mein Mann wollte auch, dass ich zu Hause glücklich und zufrieden bin, aber ich war es nicht.“
„Aber er hat dich nicht betrogen, oder?“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich glaube, er wollte etwas viel Schlimmeres: dass ich mich ändere.“
„Was für ein Dummkopf.“
Sie strahlte vor Glück. „Das ist es, was ich so sehr an dir mag, Colin. Du akzeptierst mich, wie ich bin, und du respektierst die Ziele, die ich mir gesetzt habe. Ganz gleich, wie lange unsere Beziehung dauert, ich werde immer wissen, dass du kein falsches Bild von mir im Kopf hast oder andere Vorstellungen davon, was ich tun sollte. Du willst mich so, wie ich bin.“
Ja, das tat er. Colin schob sich zwischen ihre Beine. „Ja, ich will dich. Jetzt.“ Er drang in sie ein, und sie nahm ihn ganz in sich auf.
Sie erschauerte und stöhnte auf.
Da zog er sich kurz zurück. „Und ich will alles über dich wissen“, erklärte er. „Jedes kleinste Detail.“
Rina zog die Beine an und lud ihn so ein, noch tiefer in sie einzudringen. „Worauf warten wir dann noch?“, fragte sie, und sie fuhren fort, zu erforschen, wie sie sich gegenseitig Lust bereiten konnten.
Rina drehte die Dusche in Colins Badezimmer auf und atmete tief den Duft seines Rasierwassers ein, der noch in der Luft hing. Allein der Geruch genügte, um sie erneut in Erregung zu versetzen.
So gern sie auch ins Schlafzimmer zurückgekehrt wäre – sie musste nun leider duschen und sich von Colin nach Hause fahren lassen. Sie hatte Frankie angerufen und sie per Anrufbeantworter gebeten, eine Runde mit Norton zu drehen, aber sie war nicht sicher, ob ihre Freundin die Nachricht erhalten hatte. Und Norton, das verwöhnte Tier, war es nicht gewohnt, über Nacht allein zu sein.
Ebenso wenig, wie Rina es gewohnt war, tiefere Gefühle für einen Mann zu empfinden, und auch aus diesem Grund wollte sie nach Hause. Sie brauchte ihre gewohnte Umgebung, um darüber nachzudenken.
Eine Stunde später fuhr Colin sie nach Hause. Bevor sie aussteigen konnte, fasste er sie am Arm. „Da ist noch etwas, das ich schon längst hatte ansprechen wollen. Aber du hast mich ja ständig abgelenkt.“ Er schmunzelte. „Morgen ist Heiligabend. Hast du da schon etwas vor?“
Jake und Brianne wollten morgen aus New York anreisen, sobald ihre Schwägerin Feierabend hatte, und Rina wollte Colin den beiden gern vorstellen.
Allerdings wollte sie zunächst wissen, was Colin sich überlegt hatte. „Woran hattest du denn gedacht?“Er spielte mit einer ihrer Haarsträhnen. „Mir ist aufgefallen, dass du noch gar keinen Weihnachtsbaum hast.“
Jake würde sie vermutlich erwürgen, wenn er entdeckte, dass sie die alte Familientradition vernachlässigt hatte. „Allein hatte ich keine Lust dazu.“
„Ts, ts!“, meinte Colin schmunzelnd. „Findest du denn nicht, dass Norton ein schönes Weihnachtsfest verdient hat?“
„Norton!“ Sie musste auf der Stelle in ihre Wohnung und mit ihm rausgehen.
Als sie oben die Tür aufschloss, stutzte sie. Ihr kam kein Hund entgegengehechelt. Offensichtlich hatte Frankie ihre Nachricht doch erhalten und war gerade mit Norton unterwegs.
Sie sah Colin an. „Wieder allein!“
Er lächelte. „Ja, das ist schön. Jetzt können wir weiter über Heiligabend sprechen.“
Rina biss sich auf die Unterlippe. „Ich glaube, ich hatte dich gefragt, was du dir vorgestellt hast.“
„Du und ich, ein kleiner Baum, den wir heute kaufen und schmücken, und dann können wir es uns das ganze Wochenende vor dem Kaminfeuer gemütlich machen.“ Bei dem bloßen Gedanken daran begann sein Puls bereits heftig zu pochen.
„Das klingt fantastisch“, entgegnete Rina mit heiserer Stimme. „Und wir können das heute und diese Nacht auch gerne tun. Aber morgen könnten wir das Kaminfeuer im
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