Hei hei er und dann
Kreis der Familie genießen.“
„Welche Familie“ „Meine. Über die ganze Aufregung mit meiner Kolumne und meinen Bemühungen, dich zu verführen, habe ich ganz vergessen, dir zu sagen, dass Jake und Brianne mich morgen besuchen kommen.“Die Enttäuschung war Colin deutlich anzusehen. Er hatte fest damit gerechnet, dass sie Weihnachten zu zweit verbringen würden. „Ich möchte dich und deine Familie nicht stören.“
Sie wirkte verletzt. „Wer sagt denn, dass du störst? Ich habe dich gerade eingeladen, und wenn du mich nicht dauernd so abgelenkt hättest, hätte ich das schon viel früher erwähnt.“ Kokett lächelnd ging sie auf ihn zu. „Es wäre für mich kein richtiges Weihnachten ohne dich.“
Sie fuhr mit einem Zeigefinger von der Mitte seiner Brust zum Kragenbündchen. Ihm wurde heiß, und Erregung pulsierte durch seinen Körper. Als Rina dicht an ihn herantrat und ihre Brüste an ihn presste, wusste er, dass ihre Einladung ernst gemeint war. Familie hin oder her – er würde schon damit klarkommen.
Für Rina würde er ohnehin alles auf sich nehmen. „Wie wäre es, wenn du jetzt Norton bei Frankie abholst und hier alles erledigst, was du zu erledigen hast, damit wir dann einen Baum kaufen gehen können?“
„Heißt das, du wirst hier sein, wenn Jake und Brianne kommen?“
„Solange du Norton von meinen Schuhen fern hältst, werde ich tun, was immer du willst.“
„Alles?“, fragte sie schmunzelnd nach.
„Du bist frech, Rina!“
„Aber das gefällt dir doch!“
Er nickte. Und wie es ihm gefiel! „Gib mir eine halbe Stunde, dann komme ich mit“, sagte Rina, drückte ihm einen Kuss auf die Lippen und verschwand Richtung Frankie.
Rina wärmte ihm das Herz und brachte etwas in ihm zum Schwingen. Colin wollte dieses Gefühl nie wieder missen, aber er wollte sich nicht zu sehr daran gewöhnen. In seinemLeben hatte es ständig Veränderungen gegeben: der Tod seiner Eltern, Joe und Neil, die ihn aufnahmen, seine kurze Ehe und Scheidung, Neils Tod, Joes Heirat mit Corinne … Nichts blieb, wie es war.
Das Schicksal drohte ständig, ihm das zu nehmen, was er am meisten liebte. Doch bei Rina hatte er selbst großen Anteil an diesem Schicksal. Er hoffte inständig, bis zu den kommenden Veränderungen in der Redaktion eine solide Basis mit ihr gebildet zu haben, damit ihre Beziehung den Erschütterungen würde Stand halten können.
9. KAPITEL
Gegen vier Uhr desselben Nachmittags schleppte Colin einen recht armseligen kleinen Baum zu Rinas Wohnung hoch. „Der hat aber auch schon bessere Zeiten gesehen.“
Rina schloss die Tür auf. „Wir können froh sein, dass es so kurz vor Weihnachten überhaupt noch einen Baum gab. Und mir ist es ganz egal, wie er aussieht. Es ist unser Baum, das allein zählt.“
Norton sprang kläffend um Colin herum. „Würdest du bitte mit ihm rausgehen, bevor er sich vergisst?“
Rina lachte. „Dann erwarte ich aber, dass der Baum fertig zum Schmücken aufgestellt ist, wenn ich zurückkomme.“
„Sklaventreiberin!“ Colin zwinkerte und winkte ihr nach. Ein paar Stunden später konnten sie ihre gemeinsame Arbeit bewundern. Der kleine Baum glitzerte und funkelte mit rotem, grünem und goldenem Schmuck, silbernen Lamettastreifen und einem leuchtenden Stern an der Spitze. Im Kamin flackerte ein Feuer, und Norton hatte sich zu einem Schläfchen auf die Couch verzogen.
Colin verspürte tiefes Behagen und fühlte sich, als wäre er hier zu Haus, bei Rina und ihrem Hund in der kleinen Wohnung an der Küste.
„Erstaunlich“, sagte er, ohne genau zu wissen, ob er damit den Baum oder seine Gefühle meinte.
„Ich weiß. Selbst mit diesen letzten Resten an Christbaumschmuck sieht er wunderschön aus.“ Ihre Blicke trafen sich, und erneut keimte Verlangen in ihnen auf.
Colin hatte Rina die ganze Zeit über nicht berührt, da er wusste, sie wären sonst nie mit dem Schmücken des Baums fertig geworden. Aber die Arbeit war getan, und nun konnte der Spaß beginnen. „Wir wollten uns zwar an Heiligabend vor dem Kaminfeuer lieben, aber es gibt keinen Grund, dasnicht schon heute zu tun.“
Ihr zufriedenes „Hm“ klang nach Zustimmung, während sie in seine Arme kam. „Aber ich dachte, wir überlegen uns zuerst noch unsere guten Vorsätze für das neue Jahr.“
Colin blinzelte überrascht. „In so was bin ich gar nicht gut.“ Er ließ sich nicht gern zu Versprechungen hinreißen, die er dann doch nicht einhalten würde. Um sie abzulenken, schob er die Hände
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