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Heilige Mörderin: Roman (German Edition)

Heilige Mörderin: Roman (German Edition)

Titel: Heilige Mörderin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keigo Higashino
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aufhören.«
    »Also weißt du! Ich muss mich jetzt jahrelang um den Kleinen kümmern. Und du gönnst mir nicht mal ab und zu etwas. Oder wollen wir vielleicht tauschen?«
    »Ist ja gut, ist ja gut. In einem Jahr darfst du wieder Bier und Wein trinken. In Maßen.«
    Yukiko schmollte, lächelte aber gleich wieder. Sie wirkte glücklich. Das Geplänkel mit ihrem Mann machte ihr offenbar Spaß.
    Sie hatte vor zwei Monaten ein Baby bekommen, das lang ersehnte erste Kind der Ikais. Tatsuhiko war zweiundvierzig und Yukiko fünfunddreißig. Sie hatten noch in letzter Sekunde die Kurve gekriegt, wie selbst gern sagten. Am heutigen Abend wollten die Freunde gemeinsam die Geburt des kleinen Jungen feiern. Die Party war Yoshitakas Idee gewesen, dennoch hatte Ayane alle Vorbereitungen übernommen.
    »Eure Eltern machen wohl heute den Babysitter?« Yoshitaka sah die Ikais an.
    Tatsuhiko nickte.
    »Sie haben gesagt, wir dürften uns ruhig Zeit lassen. Sie sind ganz versessen darauf, auf das Baby aufzupassen. Günstig, dass sie so in der Nähe wohnen.«
    »Aber ehrlich gesagt, übertreibt meine Schwiegermutter es. Meine Freundinnen sagen, man könne ein Kind auch ruhig mal ein bisschen schreien lassen«, sagte Yukiko mit gerunzelter Stirn.
    Hiromi sah, dass Yukikos Glas leer war, und stand auf. »Einen Moment, ich hole Ihnen etwas Wasser.«
    »Im Kühlschrank ist Mineralwasser, bring doch bitte eine Flasche«, sagte Ayane.
    Hiromi ging in die Küche und öffnete den Kühlschrank. Es war ein riesiges, zweitüriges Modell, das 500 Liter fasste. In der Tür standen mehrere Mineralwasserflaschen. Sie nahm eine davon heraus. Sie schloss den Kühlschrank, und als sie auf ihren Platz zurückkehrte, begegnete sie Ayanes Blick. Ihre Lippen formten das Wort Danke.
    »Ein Kind verändert das ganze Leben«, sagte Yoshitaka.
    »Alles dreht sich nur noch um das Kind. Der Alltag, sogar die Arbeit«, erwiderte Tatsuhiko.
    »Da kann man nichts machen. Aber beruflich beeinträchtigtes dich doch nicht, oder? Angeblich wächst das Verantwortungsgefühl, wenn man ein Kind hat. Du müsstest jetzt sogar mehr Ausdauer und Kampfgeist haben, oder nicht?«
    »Kann schon sein.«
    Ayane nahm Hiromi die Mineralwasserflasche ab und schenkte lächelnd allen ein.
    »Und wie sieht es bei euch aus? Wird es nicht langsam Zeit?« Tatsuhiko sah Ayane und Yoshitaka an. »Ihr seid jetzt ein Jahr verheiratet. Seid ihr das Leben zu zweit nicht allmählich leid?«
    »Hör schon auf.« Yukiko schlug ihrem Mann tadelnd auf den Arm. »Das geht uns nichts an.«
    »Schon gut, jeder, wie er mag.« Tatsuhiko lachte verlegen und trank seinen Wein aus. Dann sah er Hiromi an. »Und wie sieht’s bei Ihnen aus, Hiromi? Nein, nein, keine Sorge, ich frage schon nichts Ungehöriges. Ich meine eure Patchwork-Schule. Den Unterricht und so weiter.«
    »Ja, allmählich klappt es immer besser. Aber perfekt ist es noch nicht.«
    »Inzwischen kannst du das meiste sicher Hiromi überlassen?«, wandte Yukiko sich an Ayane.
    Ayane nickte. »Ich kann ihr nichts mehr beibringen.«
    »Das ist ja großartig.« Yukiko warf Hiromi einen bewundernden Blick zu.
    Diese lächelte und schlug die Augen nieder. Sie vermutete, dass das Ehepaar Ikai sich nicht im Geringsten für sie interessierte. Wahrscheinlich fühlten sie sich nur bemüßigt, die unverheiratete junge Frau ins Gespräch einzubeziehen, damit sie sich zwischen den beiden Paaren nicht allzu überflüssig vorkam.
    »Ach, wir haben doch ein Geschenk für euch beide.«Ayane stand auf und holte hinter dem Sofa eine große Plastiktüte hervor.
    »Oh, aber das geht doch nicht«, rief Yukiko und schlug vor Überraschung die Hände vor den Mund.
    Es war eine Tagesdecke aus Patchwork, nur viel kleiner als eine gewöhnliche.
    »Ich fand, sie würde gut auf ein Kinderbett passen«, sagte Ayane. »Wenn ihr das Bett nicht mehr benutzt, könnt ihr sie als Wandbehang verwenden.«
    »Wie wunderschön. Vielen Dank, Ayane.« Yukiko hielt die Tagesdecke begeistert am Saum in die Höhe. »Wir werden sie in Ehren halten. Vielen, vielen Dank.«
    »So was ist doch eine Menge Arbeit. Das kostet viel Zeit, nicht wahr?« Tatsuhiko sah fragend zu Hiromi hinüber.
    »Ungefähr ein halbes Jahr hast du dafür gebraucht, oder?«, fragte Hiromi ihre Freundin.
    »Ich weiß nicht mehr genau.« Ayane zuckte die Achseln. »Jedenfalls freut es mich, wenn sie euch gefällt.«
    »Sie ist wunderbar. Aber dürfen wir sie denn überhaupt annehmen? Weißt du, Tatsuhiko, wie teuer so

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