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Heilige Mörderin: Roman (German Edition)

Heilige Mörderin: Roman (German Edition)

Titel: Heilige Mörderin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keigo Higashino
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Deshalb bin ich etwas unruhig. Es wäre mir lieber, wenn du ihn hättest.«
    »Äh, ja, aber …«
    »Ist dir das nicht recht?«
    »Nein, das ist es nicht, aber wirst du ihn nicht brauchen?«
    »Nein, kein Problem. Wenn ich zurückkomme, rufe ich dich an.«
    »Na gut.«
    »Ich bin dir sehr dankbar.« Ayane nahm Hiromis Hand und legte den Schlüssel hinein. Dann schloss sie ihre Finger fest darum.
    »Also dann«, sagte Ayane und machte sich mit ihrem Koffer auf den Weg.
    Unwillkürlich rief Hiromi ihr nach. »Ayane, einen Moment noch …«
    Ayane blieb stehen. »Was ist denn?«
    »Pass gut auf dich auf.«
    »Danke.« Ayane winkte mit der freien Hand und ging weiter.
    Hiromi gab bis zum Abend Unterricht. Die Schülerinnen wechselten, doch Hiromi hatte kaum eine Pause. Als die letzten gegangen waren, fühlten sich ihre Schultern und ihr Nacken sehr verspannt an.
    Als Hiromi aufgeräumt hatte und gerade gehen wollte, klingelte ihr Handy. Sie schaute auf das Display und musste schlucken. Es war Yoshitaka.
    »Bist du fertig mit dem Unterricht?«, fragte er abrupt.
    »Ja, gerade fertig geworden.«
    »Gut. Ich bin noch mit Kunden essen. Danach gehe ich gleich nach Hause. Komm vorbei.«
    Es klang so beiläufig, dass Hiromi um eine Antwort verlegen war.
    »Was ist? Passt es dir nicht? Du weißt doch, dass sie so bald nicht zurückkommt.«
    Hiromi schaute auf ihre Handtasche. In ihr befand sich der Schlüssel, den sie heute Morgen bekommen hatte.
    »Außerdem will ich etwas mit dir bereden«, sagte er.
    »Was denn?«
    »Später. Ich bin um neun zu Hause. Ruf mich an, bevor du kommst.« Ohne ihre Antwort abzuwarten, legte er auf.
    Hiromi aß in einem Restaurant eine Pasta und rief anschließend Yoshitaka an. Er war schon zu Hause und drängte sie, sich zu beeilen.
    Im Taxi erging sie sich in Selbstvorwürfen. Es gefiel ihrnicht, dass Yoshitaka sich überhaupt nicht schuldig fühlte,  dennoch musste sie sich eine freudige Erregung eingestehen.
    Yoshitaka empfing sie mit einem Lächeln. An seinem Benehmen war nichts Verstohlenes, sein ganzes Verhalten wirkte offen und entschlossen.
    Als sie das Wohnzimmer betrat, wehte ihr der Duft von Kaffee entgegen.
    »Ich habe schon lange keinen Kaffee gekocht. Ich weiß nicht, ob er schmeckt.« Yoshitaka kam mit zwei Tassen aus der Küche. Offenbar legte er keinen Wert auf Untertassen.
    »Es ist das erste Mal, dass ich dich überhaupt in der Küche sehe.«
    »Wirklich? Kann sein. Seit ich verheiratet bin, habe ich überhaupt nichts mehr gemacht.«
    »Ayane ist eben eine hingebungsvolle Ehefrau.« Hiromi schlürfte ihren Kaffee. Er war stark und bitter.
    Yoshitaka verzog den Mund. »Ich habe zu viel Kaffee in den Filter getan.«
    »Soll ich neuen kochen?«
    »Nein, nein, schon gut. Du machst den nächsten.« Er stellte seine Tasse auf dem marmornen Tisch ab. »Ich habe gestern noch mit ihr gesprochen.«
    »Und?«
    »Allerdings habe ich ihr nicht erzählt, dass du es bist, sondern behauptet, sie kenne die Frau nicht. Ich weiß nicht, ob sie mir geglaubt hat.«
    Hiromi dachte an Ayanes Ausdruck, als sie ihr am Morgen den Schlüssel gegeben hatte. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass sich hinter ihrem Lächeln etwas verborgen hatte.
    »Und was hat sie gesagt?«
    »Sie war mit allem einverstanden.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Wenn ich es doch sage.«
    Hiromi schüttelte den Kopf.
    »Es klingt seltsam aus meinem Mund, aber ich kann sie nicht verstehen.«
    »Aber so lautete doch unsere Abmachung. Du brauchst dir keine Gedanken zu machen. Alles ist geklärt.«
    »Also können wir uns sicher fühlen.«
    »Natürlich.« Yoshitaka legte ihr den Arm um die Schulter und zog sie an sich. Hiromi lehnte sich an ihn. Seine Lippen streiften ihr Ohr. »Heute Nacht kannst du hier schlafen.«
    »In eurem Schlafzimmer?«
    Yoshitaka schmunzelte.
    »Wir haben ein Gästezimmer. Dort steht auch ein Doppelbett.«
    Hiromi nickte mit einem Gefühl des Unbehagens. Sie empfand Verwirrung und Erleichterung zugleich.
    Als sie am nächsten Morgen in der Küche Kaffee kochte, gesellte Yoshitaka sich zu ihr und bat sie, es ihm zu zeigen.
    »Ich habe es auch nur von Ayane gelernt.«
    »Egal, zeig mir, wie es geht.« Yoshitaka verschränkte die Arme.
    Hiromi legte das Papier in den Filter und füllte mit dem Messlöffel Kaffee hinein. Yoshitaka merkte sich die Menge und nickte.
    »Zuerst muss man ganz wenig heißes Wasser zugeben. Nur einen kleinen Schuss. Und dann warten, bis der Kaffee quillt.« Nachdem sie ein wenig kochendes

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