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Heimlich Fee 2: Wie wir den Dieb im Schlafanzug verfolgten (German Edition)

Heimlich Fee 2: Wie wir den Dieb im Schlafanzug verfolgten (German Edition)

Titel: Heimlich Fee 2: Wie wir den Dieb im Schlafanzug verfolgten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thilo
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Zwischen der Menschenwelt und der Feenwelt gibt es noch ein Gewölbe. Die Zwischenwelt sozusagen. Hier hockt Fabula Schattenreich hinter ihrem wuchtigen Schreibtisch. Sie ist die Hüterin des Spiegeltors. Mit dunklen, kalten Augen achtet sie darauf, wer die Feenwelt betreten möchte. Was mit denen passiert, die nicht reindürfen, will ich mir lieber nicht ausmalen. Ich mag Fabula nämlich nicht.
    Nelly machte einen eleganten Hüpfer. Sie war natürlich schon oft durch das Spiegeltor gesprungen. Ich aber purzelte direkt vor Fabulas nackte Füße. Mein Koffer schnappte auf. Die Hüterin beugte sich ein wenig vor und lachte schallend. Ihre pechschwarzen Haare fegten über die Schreibtischplatte. Mir lief ein Schauer über den Rücken. Hastig stopfte ich die ungewaschenen Kleider wieder hinein. Wie war ich froh, Nelly bei mir zu haben!
    „Wir sind zurück!“, sagte Nelly mit fester Stimme. Sie reichte mir ihre Hand und zog mich hoch.
    Ich sah Fabula an. Ihre schmalen Finger waren weiß wie Schnee, als hätte sie seit Jahren kein Sonnenlicht mehr gesehen. Wäre sie ein Mensch, würde ich sie auf Anfang dreißig schätzen, aber die Finsternis um sie herum ließ sie viel älter wirken. Auch ihr Kleid mit eingestickten Spiralen und Wirbeln war rabenschwarz.
    In dem Glas vor ihr summten die Glühwürmchen, die ich schon kannte. Sie waren die einzige Beleuchtung. Gespenstisch zauberte das Licht der Würmchen flackernde Schatten in Fabulas bleiches Gesicht.
    „Wir?“, schrillte sie.
    Es war zum Weglaufen!
    Ihre Augen durchbohrten mich, dann leuchteten sie jedoch plötzlich auf. Fabula schien sich wieder an mich zu erinnern. „Das Menschenkind, verstehe, verstehe …“
    Die Fee lächelte so seltsam, als wüsste sie etwas über mich, was ich selbst nicht wusste.
    „Manchmal kann Fabula die Zukunft voraussehen“, raunte Nelly mir zu. „Und sie beherrscht die Kunst der Hypnose.“
    Hypnose! Bei dem Wort klingelte es in meinem Kopf. Kurz war mir, als hätte sie auch mich bei meinem ersten Besuch der Feenwelt hypnotisiert. Hatte ich nicht irgendetwas unterschrieben? Oder bildete ich mir das nur ein? Wenn man Fabula gegenübersteht, kann man schon einmal durcheinanderkommen.
    „Unser … unser Unterricht beginnt gleich!“, stammelte ich. Ich wollte schon weitergehen, da holte Fabula etwas aus den Tiefen ihres Kleides hervor. Es war rund und glänzte. Eine Glaskugel!
    „Ich sehe großes Unheil!“, wisperte Fabula und legte die Kugel vor sich auf den Tisch.
    Die Glühwürmchen hielten wie erstarrt inne.
    Verflixte Nixe! Ich griff nach Nellys Hand, weil ich mir vor Angst fast in die Hosen machte. Auch Nelly zitterte.

    „Unheil liegt über dem Internat!“, dröhnte die schwarze Fee. „Nehmt euch in Acht, meine Schönen! Vielleicht schon heute Morgen. Vielleicht erst in hundertvierundvierzig Jahren. Wer weiß, wer weiß …“
    Bei ihren Worten wurde mein Kopf schwer wie Blei. Am liebsten hätte ich mich gleich hier auf dem kalten Boden schlafen gelegt, aber ich gab mir einen Ruck.
    „Komm, Nelly!“, flüsterte ich.
    Nelly starrte Fabula reglos an.
    Ich riss an ihrem Arm. „Komm!“
    Nelly drehte den Kopf. Einen Moment lang blickte sie durch mich hindurch. Ich habe mich furchtbar erschrocken. Dann aber wurde ihr Blick schlagartig wieder klar.
    „Ja“, antwortete Nelly. „Fortunea Tautropf wartet nicht gerne.“
    Ich schwöre euch eins: Als Nelly den Namen unserer Internatsleiterin aussprach, verzog Fabula das Gesicht. So wie Papa, wenn er im Supermarkt an Regalen voller Spinattalern mit Vanilleeisgeschmack vorbeimuss, die Jill und Justins Vater zum Millionär gemacht haben.
    Die zwei hassen sich, das spürte ich sofort! Fabula und Fortunea, meine ich.
    Mit Gänsehaut auf dem Rücken hetzten wir durch die offen stehende Tür hinter dem Schreibtisch, flitzten die zwölf Stufen hinauf und sprangen durch den zweiten Spiegel.

Der Sprung durch den zweiten Spiegel klappte schon viel besser. Mit beiden Füßen gleichzeitig landete ich im Flur der Feenschule.
    Nelly kam eine winzige Sekunde nach mir. Und stieß beinahe einen Feenjungen aus der Parallelklasse um. Hier ist es ja nicht so schlimm, wenn man beim Herauskommen aus dem Spiegel beobachtet wird. Justin hingegen hätte sicher einen Herzanfall bekommen.
    Nelly wurde knallrot im Gesicht.
    „Oh, hallo, Marin!“, stotterte sie.
    So hatte ich Nelly noch nie erlebt. Es gab nur eine Erklärung: Sie war verknallt!
    Marin strich sich lässig mit der Hand durchs Haar. Es

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