Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Heimliche Wuensche

Titel: Heimliche Wuensche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
Töchtern. Sie wohnen erst ein paar Jahre in Chandler, und ich fürchte, ich kann mich den neu hinzugezogenen Bürgern von Chandler nicht mehr so widmen wie früher. Zwei Babies in vier Jahren haben mich reichlich beschäftigt.«
    »Ja, das kann ich mir vorstellen.« Er blickte auf sie zurück. »Hast du sie zum Erntedankfestball eingeladen?«
    »Kane —« sie zögerte —, »Kane hat mich gebeten, sie nicht einzuladen.«
    »Nun sag du mir bloß nicht, daß du Nellie nicht magst!«
    »Nellie? Nellie ist ein Schatz. Sie ist der großzügigste Mensch der Welt, immer bereit, anderen zu helfen, wenn sie ihre Hilfe brauchen; aber auf dem letzten Erntedankfestball haben sich zwei junge Männer hier im Garten um die Gunst der jüngeren Tochter geprügelt. Kane sagte — nun, er machte ein paar unangenehme Bemerkungen, was den Charakter der jüngeren Tochter betrifft, und deshalb wurde in diesem Jahr keine Einladung an die Familie Grayson verschickt. Ich befürchte allerdings, daß irgendein junger Mann sie trotzdem zum Ball mitbringen wird.« Sie blickte rasch zu ihm hoch. »Du bist doch nicht einer ihrer Verehrer, oder doch?«
    Jace lächelte. »Es ist Nellie, für die ich mich interessiere.«
    Houston blickte ihn lange an. Sie hatte nicht oft Gelegenheit gehabt, sich mit Nellie zu unterhalten, aber sich jedesmal gedacht, daß die Männer Narren wären, wenn sie nur ihre Figur sähen. Die Männer stolperten fast übereinander, um diese eitle, frivole Terel bei einer Party um einen Tanz zu bitten; aber kein Mann hatte es bisher fertiggebracht, Nellie auch nur zu einem Kirchenbasar einzuladen. Doch da stand nun Kanes Vetter, dieser überaus gutaussehende Mann, und erzählte ihr, daß er an Nellie interessiert war. Ihre schon bisher hohe Meinung von Jace stieg noch um einige Grade.
    »Ich werde sofort eine Einladung für Nellie ausschreiben. Gibt es noch etwas, das ich für dich tun kann?«
    »Ich kenne mich in solchen Dingen nicht besonders gut aus; aber ich bezweifle, daß Nellie ein Ballkleid besitzt. Könntest du vielleicht . . .?«
    »Natürlich«, sagte Houston, und ihre Achtung vor Jace stieg noch höher. »Meinst du nicht, daß Nellie in einem silberfarbenen Kleid großartig aussehen müßte? In einem silberfarbenen Kleid und Perlen?«
    »Ich glaube, Nellie würde in jedem Kleid großartig aussehen.« Er nahm Houstons Hand und küßte sie. »Du bist eine echte Lady, weißt du das?« Er wußte nicht, warum Houston so heftig lachte; aber er war froh, daß sie sich über seine Bemerkung freute.
    Nellie fühlte sich ausgelaugt. In den zwei Tagen seit Mr. Montgomerys Besuch hatte sie sich bemüht, ihre Familie für die Blamage, die sie ihr bereitet hatte, zu entschädigen. Sie hatte eine Reihe von hervorragenden Mahlzeiten zubereitet — von denen sie kaum etwas genossen hatte — und ihre Anstrengungen beim Hausputz verdoppelt. Sie hatte mit Anna die Vorhänge im vorderen Salon abgenommen, sie in den Hof hinter dem Haus getragen und stundenlang den Staub aus ihnen herausgeklopft. Am Abend war sie dann immer sehr müde gewesen, war aber dennoch bis spät in die Nacht hinein aufgeblieben, um die Aufschläge des Jacketts, das sie Terel zu Weihnachten schenken wollte, mit Stickereien zu versehen.
    Sie hoffte, wenn sie sich gut genug aufführte, würde ihre Familie vergessen, daß sie sich — und ihre Familie — vor einem Gast blamiert hatte. Sie wünschte sich sehr, daß ihr Vater und ihre Schwester stolz sein konnten auf sie.
    Nun steckte sie bis zu den Ellenbogen im Mehl, während sie den Teig für einen Apfelstrudel ausrollte, den sie als Nachspeise beim Dinner servieren wollte. Sie hatte bereits einen Rippenbraten vorbereitet, sogar schon die kleinen weißen Papierrüschen ausgeschnitten, mit denen sie die Rippenenden verzieren wollte. Alles war soweit vorbereitet, daß es nur noch in den Ofen geschoben werden mußte, damit es zur Dinnerzeit knusprig und heiß auf den Tisch kam.
    Sie war so sehr mit ihrem Strudelteig beschäftigt, daß sie ordentlich zusammenfuhr, als jemand an den Türrahmen klopfte. Die Tür stand offen, denn da der Ofen mit Holz gefüllt war und das Feuer darin prasselte, war es recht heiß in der Küche.
    »Ich habe an die Vordertür geklopft; aber niemand wollte mir öffnen«, sagte Jace, blickte Nellie lächelnd dabei an und drückte einen großen Strauß später Rosen an seine Brust.
    »Das tut mir leid«, erwiderte Nellie, legte ihren Teigroller beiseite und wischte ein paar Spritzer Teig von

Weitere Kostenlose Bücher