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Heirat nicht ausgeschlossen

Heirat nicht ausgeschlossen

Titel: Heirat nicht ausgeschlossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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den Kopf, weil sie diese Frage nicht einmal sich selbst beantworten wollte.
    “Kyle ist jetzt bereit, Sie zu empfangen”, erklärte Mrs. Hawkins.
    Star straffte sich und nickte. Dann stand sie auf, nahm ihre Aktenordner und ging auf Kyles Büro zu.
    Mrs. Hawkins, die sie beobachtete, hatte den Eindruck, dass Star aussah, als würde sie vor ein Strafgericht treten. Sie dagegen empfand es als echten Glücksfall, für Kyle zu arbeiten. Auf seine typisch amerikanische Art war er zupackend und beseitigte Probleme im Handumdrehen, blieb dabei aber immer ruhig und höflich.
    Tim war zwar ein liebenswerter, aufmerksamer Chef, doch ihm fehlten Kyles Entschlusskraft und Durchsetzungsvermögen. Ihr war bereits aufgefallen, dass mittlerweile sehr viel weniger Beschwerden von Kunden eingingen als vorher, denn Kyle hatte die weniger tüchtigen und kompetenten Installateure kurzerhand durch neue ersetzt und gleichzeitig sehr viel härtere Anforderungen und strengere Kontrollen eingeführt.
    Bevor Star die Tür erreichte, öffnete Kyle von innen und dirigierte sie hinein.
    Verzweifelt fragte sie sich, wie sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren sollte, wenn sie nur an das denken konnte, was an diesem Morgen passiert war. Sie hatte mit ihm im Bett gelegen, und als er sie berührt hatte, hatte sie eine ganz neue Seite an sich entdeckt.
    Diese Erkenntnis hatte sie noch immer nicht ganz verarbeitet.
    “Unter Berücksichtigung deiner Kritik habe ich den Werbetext neu verfasst”, begann sie gestelzt, während sie die Akten mit den Storyboards nebeneinander auf den Tisch stellte.
    Obwohl sie Kyle den Rücken zugewandt hatte, merkte sie, dass er nun näher kam, und wich schnell zur Seite. Er blieb vor dem ersten Ordner stehen, um ihn sich genauer anzusehen. In sicherem Abstand wartete sie, bis er sich alle angeschaut hatte.
    “Das gefällt mir. Es ist sehr gut”, erklärte er schließlich.
    “Es hat nicht dieselbe Wirkung wie meine ersten Entwürfe”, sagte sie.
    “Nein, vielleicht nicht. Die Botschaft ist subtiler, aber meiner Meinung nach nicht weniger aussagekräftig. Du darfst nicht vergessen, dass unsere Kunden vorwiegend männlich sind. Auch wenn sie es nicht gern zugeben, lassen sich die meisten Männer von Frauen verunsichern, die sie als dominant oder aggressiv betrachten – Frauen, die selbst über sich und über ihr Leben bestimmen …”
    “Und wer ist hier sexistisch?”, konterte sie grimmig.
    “Ich habe nicht gesagt, dass ich so denke”, erinnerte er sie. “Übrigens hat dein Vater mich vorhin angerufen”, fügte er in einem anderen Tonfall hinzu. “Er wollte wissen, ob wir nun definitiv zur Hochzeit kommen. Er hat versucht, bei dir anzurufen, aber es war besetzt.”
    Star verspannte sich unwillkürlich.
    “Und was hast du gesagt?”
    Kyle zuckte die Schultern. “Dass wir kommen und …”
    “Was?”, unterbrach sie ihn ungläubig. “Du willst doch bestimmt nicht zu der Hochzeit gehen.”
    “Ach nein? Woher willst
du
wissen, was
ich
will?”, fragte er ironisch. “Du weißt doch nicht einmal, was
du
willst.”
    Sie spürte, wie sie erst blass wurde und dann vor Verlegenheit rot. Gleichzeitig war ihr bewusst, dass sie nichts dagegen tun konnte.
    “Das stimmt nicht”, brachte sie schließlich hervor, und da sie es nicht länger ertragen konnte, fuhr sie wütend fort: “Das ist typisch Mann. Nur weil eine Frau Nein sagt, wenn sie …”
    “Wenn sie in Wirklichkeit Ja meint …”
    “Das habe ich nicht gemeint. Wie kannst du es wagen, so etwas anzudeuten? Es ist eine alte Masche und nur ein Vorwand für die Männer, eine Frau dazu zu zwingen …”
    “
Ich
habe dich zu nichts gezwungen, Star”, erinnerte er sie sanft. “Allerdings verstehe ich dich. Ich weiß, dass du Angst hattest …”
    “Angst? Wovor sollte ich denn Angst haben?” Star zog spöttisch die Augenbrauen hoch. “Etwa vor dir?”
    Kyle fluchte leise. Er hatte bereits zu viel gesagt, aber er hatte den ganzen Tag an sie gedacht und sich Sorgen um sie gemacht. Am liebsten wäre er zu ihr gefahren, doch ihm war klar gewesen, wie sie dann reagiert hätte. Trotz allem wollte er jetzt nicht nachgeben – ihr zuliebe und sich selbst zuliebe.
    “Nein, nicht vor mir”, erwiderte er. “Du hast Angst vor dir selbst oder besser gesagt vor deinen Gefühlen. Du hast Angst davor, jemanden zu brauchen, jemanden zu begehren … und zu lieben …”
    “Jemanden zu lieben!”, entgegnete sie aufgebracht. “Also bitte …”
    Sie schaffte es,

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