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Heirate mich, Prinzessin!

Heirate mich, Prinzessin!

Titel: Heirate mich, Prinzessin! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: OLIVIA GATES
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betraf – sie war sicher, dass sie die einzige Frau war, die ihn je hatte abblitzen lassen. Nun war die Zeit seiner Rache gekommen. Er wusste ja nicht, wie schwer es ihr gefallen war, ihn zurückzuweisen. Wenn sie nicht vorgewarnt gewesen wäre, hätte sie sich ihm damals, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, an den Hals geworfen.
    Aber er war bloß ein rücksichtsloser, stinkreicher Emporkömmling, der annahm, dass Frauen nur dazu da waren, ihn zu bewundern und seine Bedürfnisse zu befriedigen. Clarissa war sicher, dass ihre Zurückweisung ihn keine Sekunde Schlaf gekostet hatte. Schließlich war er danach ständig in Begleitung einer anderen hübschen Spielgefährtin gewesen. Er schien seine Begleiterinnen ebenso oft zu wechseln wie seine Hemden.
    Allerdings hatte er ihr Nein nicht akzeptiert. Es schien den Jagdinstinkt in ihm geweckt zu haben, und seitdem erneuerte er seine Einladung in regelmäßigen Abständen, völlig unbeeindruckt von ihrer wachsenden Ablehnung. Er bot ihr an, mit ihm nach Mailand zu fliegen, nach Monaco oder nach Madrid, er lud sie zum Essen ein oder schlug ein Wochenende in Hongkong, Tokio oder Rio de Janeiro vor. Jedes Mal lehnte sie ab, bestimmt, aber höflich, denn er war in kürzester Zeit ein wichtiger Mann in Castaldinien geworden.
    Und doch gingen ihr seine Worte nicht mehr aus dem Kopf, die er bei jener ersten Begegnung wie eine düstere Prophezeiung ausgesprochen hatte. Sie wusste, dass er auf den Zeitpunkt wartete, an dem sie sich erfüllten.
    Dieser Zeitpunkt schien nun gekommen.
    Clarissa fragte sich, wie er es wohl geschafft hatte, ihren Vater zu überzeugen, dass nur sie die Verhandlungen führen konnte. Es musste ihm etwas Triftiges eingefallen sein, sonst wäre ihr Vater nicht so kompromisslos gewesen.
    Also musste sie sich in die Höhle des Löwen begeben und seinen Triumph über sich ergehen lassen. Mittlerweile hatte er es nicht mehr nötig, sich gesellschaftliche Vorteile durch sie zu verschaffen, denn er war ein D’Agostino, und darüber hinaus würde er höchstwahrscheinlich der nächste König von Castaldinien werden.
    Die Limousine verlangsamte ihre Fahrt, und Clarissa, deren Gedanken einen Moment abgeschweift waren, weil der Sonnenuntergang so traumhaft war, wurde bewusst, dass das Ende der Reise fast erreicht war. Sofort kehrten ihre Nervosität und ihre Wut zurück, die sie bereits verspürt hatte, als sie an Bord des Privatjets geleitet worden war und Ferruccio dort nicht vorgefunden hatte. Ohne weitere Begründung hatte man sie in den Südosten der Insel gebracht.
    Hier war sie nun und näherte sich dem einzigen Gebäude, das es in diesem abgelegenen Gebiet zu geben schien. Jedenfalls war ihr, seitdem sie auf dem Privatflughafen in die Limousine umgestiegen war, kein anderes aufgefallen.
    Es gab keine Zäune, keine Mauern, kein Tor. Sie fuhren eine Zypressenallee entlang, und Clarissa stellte fest, dass sich das Anwesen über Hunderte Hektar erstrecken musste. Das zentrale, mehrgeschossige Gebäude, das auf der höchsten Erhebung des Geländes lag, war auf der einen Seite von gepflegten Gärten umgeben, die bis hinunter zum langen weißen Sandstrand reichten. Auf der anderen Seite gab es Orangenhaine, so weit das Auge reichte. Der frische süße Duft drang durch die geöffneten Wagenfenster, und Clarissa atmete tief ein.
    Gleich darauf hielt der Chauffeur am Anfang eines gepflasterten Wegs, und sie stieg sofort aus, weil sie keine Lust auf irgendein Zeremoniell hatte. Der Chauffeur holte sie jedoch ein und begleitete sie bis zum Eingang des Gutes, das mit seinen neugotischen Zinnen, den spitzbogigen Fenstern und demzentralen Turm eher wie ein Märchenschloss wirkte. Überall blühte Oleander in vielen Farben, hohe Palmen flankierten den Weg, Agaven und bunte mediterrane Flora gaben dem Ort etwas Paradiesisches. Außen am Turm prangte ein großes Wappen, dessen Symbole nicht mit denen der D’Agostinos übereinstimmten. Wollte Ferruccio damit deutlich machen, dass er der Familie ebenbürtig, aber trotzdem ein Außenseiter war?
    Clarissas Überlegungen endeten abrupt, als der Chauffeur die massive Eichenholztür für sie öffnete. Er ließ sie eintreten, folgte ihr jedoch nicht, sondern schloss die Tür, sobald sie in der Vorhalle stand. Sie hörte seine eiligen Schritte, als er sich entfernte.
    Clarissa verzog spöttisch den Mund. Er hat das Paket abgeliefert, dachte sie, jetzt rennt er weg, als sei der Teufel hinter ihm her. Nervös schaute sie sich um, aber

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