Heirate mich, Prinzessin!
König. Er erfüllte ihr Leben mit Freude und war so gut für das Land. Voller Dankbarkeit dachte sie an das Opfer, das er gebracht hatte. Nie würde König Benedetto erfahren, dass sie wusste, dass sie nicht seine Tochter war. Sie liebte ihren Stiefvater von ganzem Herzen. Alles Trennende, alle Hindernisse waren weggewischt. Als sie fühlte, dass er zu ihr herübersah, ging sie auf ihn zu und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
„Hört mal alle her!“, rief sie, und die Aufmerksamkeit wandte sich ihr zu. „König Benedetto …“ Er wollte protestieren, weil er ja nicht mehr König war, doch sie ignorierte seinen Einwand. „König Benedetto hat Neuigkeiten für euch.“
Alle warteten gespannt, und da stand Benedetto auf und ging die ersten Schritte seit Ferruccios und Clarissas Hochzeit.
Da er seit Monaten mithilfe eines Krankengymnasten übte, gelang es ihm fast, ohne zu hinken und ohne seinen Stock.
Begeistert applaudierte seine Familie, und alle kamen zu ihm, um ihm zu gratulieren.
Ferruccio war als Letzter an der Reihe.
Mit Herzklopfen beobachtete Clarissa die Szene zwischen Vater und Sohn. Ferruccio hatte Benedetto bisher nie ganz als seinen Vater akzeptiert und bestand weiterhin darauf, dass er Clarissas Vater sei. Seine Zuneigung zum König basierte darauf, dass er Clarissa in schwierigen Zeiten beschützt und geliebt hatte.
Der herausfordernde Blick, mit dem Ferruccio den alten Mann nun anschaute, machte Clarissa nervös. Doch dann sagte Ferruccio lächelnd: „Scheint, als wärst du wieder fit. Heißt das, du willst die Krone zurück?“
Benedetto umarmte ihn herzlich, und Clarissa atmete erleichtert auf.
Als Ferruccio sich aus der Umarmung löste und hinüber zu Clarissa gehen wollte, bemerkte er den Ausdruck auf Benedettos Gesicht und drehte sich abrupt um. Wenn er das schlaue Lächeln des alten Königs richtig deutete, hieß es: Nun habe ich euch alle dort, wo ihr hingehört.
Er dachte noch über seine Entdeckung nach, als Durante zu ihm kam. „Hast du das gesehen?“, fragte sein Bruder.
„Ich habe es auch bemerkt“, mischte sich Leandro ein. „Und ich glaube, er wollte, dass wir es endlich wissen.“
„ Dio “, seufzte Ferruccio. „Ich komme mir vor wie der größte lebende Idiot.“
„Oh nein“, entgegnete Durante, „diesen Status teilen wir uns.“
„Er hat das alles geplant.“ Leandro schüttelte verwundert den Kopf. „Der alte Fuchs hat das verdammt schlau eingefädelt.“
„Jetzt endlich ist uns klar, dass wir auf seine Tricks hereingefallen sind“, sagte Ferruccio.
Einen Moment lang schwiegen die drei Männer, doch dann brachen sie in lautes Gelächter aus.
„Zum ersten Mal in meinem Leben möchte ich ihm die Füße küssen“, brachte Ferruccio hervor.
„Da musst du dich aber hinten anstellen, mein Lieber“, erwiderte Durante und wischte sich die Freudentränen aus den Augenwinkeln.
„Wir sollten ihm lieber eins auf die Nase geben, dafür, dass er uns so gnadenlos manipuliert hat“, bemerkte Leandro kopfschüttelnd.
„Da wir alle das große Glück gefunden haben, sollten wir ihm lieber dankbar sein“, stellte Ferruccio fest.“
„Amen, fratello , amen“, schloss Durante die Diskussion.
In diesem Moment trat Clarissa zu Ferruccio, schlang die Arme um seinen Hals und flüsterte ihm kichernd etwas ins Ohr.
Er war wie erstarrt, dann jubelte er laut auf, packte seine Frau und trug sie, so schnell er konnte, hinüber ins Schlafzimmer.
Die freudige Nachricht, dass Clarissa ihr zweites gemeinsames Kind erwartete, wollte er zuerst mit ihr allein feiern. Und zwar so ausgiebig wie möglich.
– ENDE –
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