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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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aber ich werde Ihnen alle blumigen Gemeinplätze ersparen. Vermutlich gleichen wir einander darin, dass wir das unverblümte Wort vorziehen. Es trifft sich höchst unglücklich, dass dies gerade jetzt geschieht. Sie müssen sich ohne Ihre Anstandsdame in einer höchst peinlichen Lage befinden. Doch ich habe vor, einige Wochen in London zu bleiben, also kann ich Ihnen vielleicht zu Hilfe kommen."
    „O nein, nein! Es ist sehr freundlich von Ihnen, aber das ist wirklich nicht notwendig.
    Meine Tante mag mondäne Gesellschaften nicht und begleitet uns ohnehin selten.
    Ja, sie stimmte nur unter der Bedingung zu, in die Upper Wimpole Street mitzukommen, wenn sie das nicht tun muss. Ich dachte, dass es vielleicht einen ...
    einen korrekteren Anschein bietet, wenn man weiß, dass sie bei uns lebt. Aber praktisch bin immer ich die Anstandsdame von Charis. Sehen Sie, als sie siebzehn war, war ich schon weit über das Alter hinaus, selbst eine zu brauchen - was immer auch Vetter Alverstoke sagen mag!"
    „Und was sagt er?", erkundigte sich Eliza.

    „Alles Unangenehme!", antwortete Frederica lachend. „Er hält mich für ganz tief gesunken - entschieden ein wirres Frauenzimmer! weil ich meine Zofe nicht mitnehme, wenn ich ausgehe! Es ist zu albern! Als sei ich ein unreifes Ding, wo doch jeder sehen kann, dass ich das nicht bin!"
    „Nein, aber wenn ich so sagen darf, sind Sie auch keine alte Jungfer."
    Frederica lächelte. „Ich bin überzeugt, kein Frauenzimmer erreicht je das Stadium einer alten Jungfer. Doch das ist unwichtig. Wichtig ist: Sollte mein Onkel jetzt sterben, wäre es für Charis höchst ungehörig, an solchen Gesellschaften wie dieser teilzunehmen, nicht wahr?" Wieder sprang das Lachen in ihre Augen. Sie sagte mit komisch verzweifeltem Ton: „Ach Himmel! Wie grässlich das klingt! Aber wenn man geplant und sich bemüht hat wie ich, um eine sehr schöne und sehr liebe Schwester wenigstens für eine einzige Season nach London zu bringen - wäre es ... wäre es ziemlich hart, wenn man alles wieder aufgeben müsste, weil ein Onkel, den wir kaum kennen und der gar nicht blutsverwandt ist - wenn auch ein gütiger, würdiger Mann! -, in einem so schlecht gewählten Augenblick sterben sollte!"
    Ein verständnisvolles Zwinkern glitzerte in Lady Elizabeths Augen, doch sie antwortete völlig ernst: „Ja, ich verstehe. Peinlich! Aber wenn er nur angeheiratet ist, dann neige ich sehr zu der Meinung, dass Sie nicht mehr tun müssen, als schwarze Handschuhe zu tragen."
    „Aber sie kann doch nicht mit schwarzen Handschuhen tanzen!", wandte Frederica ein.
    Lady Elizabeth überlegte sich das. „Vielleicht nicht. Was das Tanzen betrifft, bin ich keineswegs ganz sicher, weiß aber bestimmt, dass wir wegen einer meiner Großtanten in kleiner Trauer waren, als meine Mutter Louisa debütieren ließ, und ich glaube mich zu erinnern, dass sie doch jeden Abend Gesellschaften besuchte. Ich kümmere mich keinen Deut um Konventionen und hätte angenommen, auch Sie nicht."
    „Ich muss mich darum kümmern, um meiner Schwester willen. Was bei Lady Elizabeth Dauntry als exzentrisch aufgefasst wird, würde bei Miss Merriville als sehr ungehörig verurteilt werden", entgegnete Frederica trocken.
    Eliza rümpfte verächtlich die Nase. „Ich glaube, das stimmt. Wie abscheulich! Nun, das Einzige, was man tun kann, ist ..."
    Aber in diesem Augenblick wurde sie von Lady Jersey unterbrochen, die mit ausgestreckten Händen auf sie zukam und ausrief: „Eliza! Heiliger Himmel, ich hatte nicht die leiseste Ahnung - meine liebste, elende Person, wie wagst du es, nach London zu kommen, ohne mir ein Wort davon zu schreiben?!"
    Daher erfuhr Frederica, die wegging, nicht, was nach Meinung Ihrer Gnaden am besten zu tun wäre. Sie konnte nur hoffen, dass Mr. Navenby, der außerordentlich förmlich ihre Erlaubnis erbeten hatte, Charis den Hof machen zu dürfen, Erfolg haben würde, dieses weiche Herz zu gewinnen. Da Charis die Tendenz zeigte, in Tränen auszubrechen, wann immer sein Name erwähnt wurde, war diese Hoffnung nicht sehr groß. Aber wenn ihn Frederica mit Endymion verglich, fiel es ihr schwer zu glauben, dass Charis, so ein Kamel sie auch war, wirklich einen schönen dummen Tropf einem so bewunderungswürdigen jungen Mann vorziehen konnte. Ja, sie war von dem Benehmen Charis', wie sie bei Almack vor zwei Tagen anbetend zu Endymion aufgesehen hatte, derart erbittert, dass sie sie ziemlich schroff ersucht hatte, sich wenigstens bei der

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