Heiratsmarkt
Stuhl; der Besitzer des Jagdhundes versuchte, die Hunde zu trennen, und brüllte dabei wütend um Hilfe. Jessamy widmete sich zuerst den Hunden, und sowie er den wütenden Herrn überredet hatte, nicht mehr beide Tiere gleichzeitig zu prügeln, sondern den seinen festzuhalten, zog er Lufra schnell weg. Eben wollte er eine Entschuldigung stammeln, als der wütende Herr Lufra
eine wilde Bestie nannte und alle Schuld an dem Gefecht auf diesen armen Hund abwälzte. Das veranlasste Jessamy natürlich, sich seine Entschuldigung zu verkneifen und darauf hinzuweisen, dass die ganze Schuld bei dem Jagdhund lag, der ihn mutwillig angegriffen hatte. „Würden Sie auch nur einen Pfifferling für einen Hund ausgeben, der seinen Herrn nicht verteidigt?", fragte er. „Ich jedenfalls nicht!"
Von da an nahm die Szene gespenstische Ausmaße an, da so viele Leute Schadenersatz verlangten oder mit einem Prozess drohten, dass dem armen Jessamy schwindelte. Als man seinen Namen und seine Adresse verlangte, hatte er die grässliche Vision, wie ein Haufen Verwundeter über Frederica herfiel, nur darauf aus, Riesensummen von ihr zu erpressen. Instinktiv sprudelte er hervor: „Berkeley Square! Mein ... das Haus meines Vormunds ... des M-Marquis von Alverstoke!"
Er hatte dabei nichts anderes im Sinn, als Frederica zu schützen, aber es wurde ihm schnell klargemacht, dass er magische Worte geäußert hatte. Seine Versicherung, aller Schaden würde ersetzt, bis dahin verschmäht, wurde angenommen. Der wütende Herr sagte, er hoffe, sein Vormund würde es Jessamy büßen lassen, und ging weiter. Die Witwe, die sich von ihrer Hysterie erholt hatte, hielt ihm eine strenge Strafpredigt und stellte fest, sie würde nicht versäumen, dem Marquis Jessamys - wie sie es nannte - Unartigkeit zu berichten.
So kam es, dass zum zweiten Mal ein Mitglied der Familie Merriville zu einer unmöglich frühen Stunde am Berkeley Square eintraf und unverzüglich mit dem Marquis zu sprechen wünschte. Im Gegensatz zu Frederica lehnte jedoch Jessamy Charles Trevors Dienste nicht ab, sondern lieferte ihm einen unzusammenhängenden Bericht. Alverstoke, der eben in einem langen, verschwenderisch mit Schulterkragen versehenen Kutschiermantel aus weißem Tuch über seinem eleganten Vormittagsanzug ins Zimmer geschlendert kam, fragte:
„Also was ist eigentlich los? Wicken erzählt mir da ..." Er brach ab und hob sein Monokel ans Auge, um Jessamys übel zugerichtete Erscheinung besser prüfen zu können. Er ließ es fallen und kam auf ihn zu.
„Widerlicher Knabe, hast du gerauft? Warum, zum Teufel, haben Sie ihn noch nicht zusammengeflickt, Charles?"
„Er hat mir bisher noch keine Gelegenheit dazu gelassen, Sir", antwortete Mr.
Trevor.
„Nein, nein, das hat auch nichts zu sagen!", lenkte Jessamy ungeduldig ein und wischte sich ein Blutgerinnsel von der Stirn. „Ich bin nicht verletzt. Nichts von Bedeutung! Ich will nur ... ich meine, ich bin nicht deshalb hergekommen, sondern weil ... o bitte, kümmern Sie sich nicht darum, Sir!"
„Bleib stehen!", befahl Alverstoke, hob Jessamys mürrisches Kinn und wandte dessen Gesicht dem Licht zu.
„Es war keine Rauferei! Ich bin gestürzt - und recht geschieht mir!", rief Jessamy bitter und mit unterdrückter Heftigkeit.
„Zweifellos ja, aber mir geschieht nicht recht, dass du mir mein ganzes Haus mit Blut beschmierst. Charles, wollen Sie so gut sein - nein, ich kümmere mich selbst darum.
Komm mit, du junger Dachs! Du kannst mir alles erzählen, während ich dir diesen Schnitt verpflastere!"
Wohl oder übel folgte ihm Jessamy die breite Treppe hinauf und beteuerte unterwegs, dass seine Wunden und Abschürfungen unwichtig seien und dass er zu Seiner Lordschaft nur gekommen sei, um reinen Tisch wegen seiner Schändlichkeit zu machen: um ihn nämlich zu warnen, dass ihm, Jessamy, wahrscheinlich eine Anzahl von Leuten verschiedener Herkunft auf dem Fuße folgten, um Ersatz für den durch seine Schuld verursachten Schaden zu fordern. Und um den Lord zu bitten, dass er die verlangten Summen einstweilen auslege, mit dem Versprechen des Schuldigen, sie zurückzuzahlen.
Nachdem Schmutz und Blutflecken von Gesicht und
Händen gewaschen waren, seine schmutzige Jacke Knapps Händen übergeben war und seine blauen Flecke gesalbt, seine Stirn mit einem Pflasterstreifen verschönt und er schließlich eine wohldosierte Mischung aus Brandy und Wasser geschluckt hatte, beruhigten sich seine zitternden Nerven etwas, und er war
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