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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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tun.«
    Da ihr keine Ausreden mehr blieben, befolgte sie Maudes Rat. Draußen folgte sie einem schmalen Weg, der in die Berge führte, durch Wäldchen, in denen sie nervösen Rehen und Hirschen begegnete und fast über einen Igel stolperte, der, die Nase dicht am Boden, über die Straße zockelte. Der böige Wind zerrte an ihren Röcken und ihrem Haar, das sich aus seinen Nadeln löste. Am Himmel drehte ein Falke seine Kreise, dessen klagender Ruf ihr Gefühl der Einsamkeit nur noch verstärkte.
    Der Weg schlängelte sich zwischen den Hügeln hindurch ins Hochland und nach Norden, bevor sie sich an einem purpurnen Horizont verlor. In dieser Richtung lag die Zivilisation. Dörfer und Menschen, Herbergen für Reisende und Wegezollstationen. Sie könnte ihr bis zu Portumna folgen, einem leichten Opfer ein paar Guineen stehlen und sich davon eine Fahrkarte für die Postkutsche kaufen. Spätestens Ende der Woche wäre sie dann wieder in Dublin. Und dort könnte sie sich in den Liberties verlieren und diesmal nicht gefunden werden.
    Mit diesem halbfertigen Gedanken spazierte sie weiter und entfernte sich immer mehr vom Haus. Ein schnell fließender Bach kam aus den Bergen herab und floss ein Stück weit an der Straße entlang. Bäume und Sträucher wuchsen bis an seine Ufer, und dichtes Gestrüpp schützte die Heidetiere, wenn sie hier rasteten und tranken.
    Durstig geworden, tat Cat es ihnen nach und bückte sich, um eine Handvoll Wasser aus dem Bach zu schöpfen.
    Das Knacken eines Zweigs ließ sie erstarren, und das kalte Wasser rann ihr vergessen durch die Finger. Irgendetwas anderes war noch an diesen Fleck gekommen, um zu trinken.
    Etwas Großes.
    Ohne sich zu rühren, wandte sie den Blick nach rechts und sah eine schmutzbedeckte Hand. Blutige, abgebrochene Nägel. Einen fleckigen, schmuddeligen Ärmel. Die Finger bewegten sich nicht, sie lagen nur in dem Wasser und ließen sich von der Strömung umspielen.
    Zu erschrocken, um zu atmen, richtete Cat sich langsam auf und versuchte, sich rückwärts gehend und so leise wie nur möglich zu entfernen. Das Rauschen des Bachs würde ihre Schritte hoffentlich übertönen.
    »Wasser? Bitte. Durst.«
    Zu spät.
    Sie schloss die Augen.
    Sie hatte es nicht gehört. Es war nur der Wind, mehr nicht. Geh weiter, Cat!
    Aber sie verlangsamte ihre Schritte, blieb stehen und strengte ihre Ohren an, um die geflüsterte Bitte noch einmal zu hören.
    Es war eine Falle. Wahrscheinlich hatte er hier gewartet, mit erhobenem Schwert und genügend Magierenergie, um ihr das Hirn zu rösten.
    Dann hörte sie es wieder. »Bitte.« Eine leise, sanfte Bitte, die seltsam rührend war nach Aidans Furcht erregenden Drohungen.
    Sie wandte sich nach links, wo die Stimme herkam, und drängte sich durch ein Ginsterdickicht, obwohl sie dachte: Du bist eine Närrin, Catriona O’Connell, und verdienst, was immer auch für ein fürchterliches Ende dich erwarten mag.
    Sie fand genau den, den sie erwartet hatte. Und nichts, was sie vorhergesehen hatte.
    Fliegen summten um die eiternde Wunde an seinem Schenkel. Aus einer weiteren Schnittwunde an seinem Arm sickerte dickflüssiges schwarzes Blut heraus. Er hatte versucht, beide zu verbinden, aber nicht die Kraft dazu gehabt und dann auch nicht mehr den Willen, es zu tun. Schließlich war es das, was er gewollt hatte. Hatte er sich nicht den Tod gewünscht?
    Dunkel gegen Dunkel. Böses gegen Böses. Die Macht des Unsichtbaren hatte ihn aufgerieben und an den Rand des Zusammenbruchs gebracht. Aber eben nur an den Rand. Wie lange lag er schon hier, ohne sich bewegen zu können? Tage? Jahre? Die Zeit hatte ihre Bedeutung verloren. Er wusste nur, dass er, obwohl er gelitten hatte, seinen Verletzungen nicht erliegen würde. Obwohl sein Körper eiterte und schwärte, kämpfte er immer noch darum, sich zu erneuern. Sehne um Sehne, Nerv um Nerv.
    Die Hand vor den Mund gepresst und im Gesicht ganz fahl und grau, stand die Frau in einer Haltung da, als würde sie jeden Augenblick die Flucht ergreifen. Doch stattdessen fasste sie sich schaudernd wieder und bückte sich zum Bach hinunter, um einen großen, nassen Stein aufzuheben, den sie in einer Gebärde hochhielt, die sie offenbar für drohend hielt.
    Sichtlich überrascht, dass er nicht von seinem Rastplatz aufsprang und sie erwürgte, trat sie zurück, nervös und zitternd wie das Rotwild, das er vorhin am Bach gesehen hatte. Und hob mit beiden Händen über den Stein den Kopf.
    »Na los!« Mit einem Seufzer ließ er

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