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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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wenn sie erwacht«, murmelte er und ließ sich wieder zurücksinken. »Sagen Sie ihr, dass es mir leidtut.«
    »Männer werden schon mit Entschuldigungen auf der Zunge geboren«, war das Letzte, was er hörte, bevor er wieder im süßen Trost des Schlafs versank.
    Sie beobachtete ihn vom Fußende seines Betts. Eine zusammengekauerte, abwartende Gestalt mit milchig weißem, lähmendem Blick. Sie wusste, dass er der Qual des Entzugs nicht standhalten würde. Schon jetzt krampfte ein scharfer Schmerz Aidan den Magen zusammen und zerrte an seinen Eingeweiden. Seine Hände zitterten, als sei er an Gicht erkrankt, und sein Mund war ausgedörrt wie eine Wüste.
    Er beugte sich über das Bett, als die Krämpfe stärker wurden, und würgte, bis er den metallischen Geschmack von Blut in seinem Mund und auf seinen Lippen spürte. Erschöpft ließ er sich wieder in die Kissen fallen, starrte den geduldigen Beobachter aus schmalen Augen an und konzentrierte seine letzte Kraft darauf, die Kreatur in die Hölle zurückzuschicken. Der Unsichtbare lächelte nur über den Versuch, als erwartete er eine amüsante Vorstellung, als Übelkeit und Schmerz Aidan von innen zu zerreißen drohten.
    »Falls du glaubst, ich hätte Angst vor dir, bist du schwer im Irrtum«, knurrte Aidan.
    Der Unsichtbare grinste und bleckte seine nadelspitzen Zähne.
    »Ich habe dich schon mal besiegt.«
    Die Kreatur triefte vor Verachtung und züngelte wie ein Reptil. » Erelth, merweth« , zischte sie.
    Andere . Sterben.
    Dann verließ sie ihren Platz am Fußende von Aidans Bett, kam zu ihm und legte ihre knochigen Hände auf seine Brust. Ihre Finger bohrten sich in sein Fleisch, als wollte sie Aidan beweisen, wie leicht er nachgeben würde.
    Aidan zuckte zusammen, als Feuer und Eis zugleich ihn dort verbrannten, wo der Dämon ihn berührte.
    »Erelth. Skoa.«
    Bald.
    Aidan erwachte stöhnend, fuhr erschrocken in die Höhe und blickte sich mit ungläubigen Augen um. Das gleiche, mit Trödel vollgestellte Schlafzimmer. Das gleiche Waschgeschirr auf dem Tisch neben dem Bett. Das gleiche prasselnde Feuer im Kamin. Die fürchterlichen Magenkrämpfe und Muskelschmerzen waren noch da. Genau wie das beängstigende Gefühl, dass sein Tod nur aufgeschoben war. Aber kein Unsichtbarer lauerte im Zimmer. Kein Ungeheuer bedrohte ihn. Er war allein.
    »Aidan?« Cats Stimme, die sich müde und nervös anhörte, kam aus einer Ecke des Zimmers, die nicht vom Kerzenschein erhellt war. »Bist du wach?«
    Dann kam sie in Sicht, mit offenem Haar, das sie nur am Ende locker zusammengebunden hatte, und einem besorgten Ausdruck um den Mund. »Weißt du, wer ich bin?«
    »Der Todesengel?« Aidan versuchte zu lächeln, aber es misslang ihm kläglich.
    Sie rümpfte ihre hübsche kleine Nase. »Nun, ich denke, wenn du schon scherzen kannst, musst du auf dem Weg der Besserung sein.« Sie legte eine Hand an seine Stirn und schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Gestern hast du mich Miss Osborne genannt. Ich hätte dich beinahe ins Grab geschickt für diese Beleidigung.«
    Ein solch unglücklicher Versprecher hatte ihm gerade noch gefehlt. »Entschuldige«, sagte er zerknirscht.
    Sie zuckte die Schultern und versuchte, sich gleichgültig zu geben, aber er sah den Schmerz und die Niedergeschlagenheit in ihrem Blick, bevor sie sich abwandte. Selbst halb von Sinnen schaffte er es noch, die Dinge zwischen ihnen zu vermurksen. »Cat, hör zu, ich ...«
    »Am Tag davor war es schlimmer«, fuhr sie ihm dazwischen. »Da hast du mich eine teuflische Verführerin genannt, und selbst zu dritt hatten wir Mühe, dich ins Bett zurückzuschaffen.«
    Er versuchte, sich ein wenig aufzurichten, ließ sich jedoch stöhnend wieder zurückfallen, als Muskeln sich verkrampften und verzerrten. »Cat ...«
    Wieder ließ sie ihn nicht aussprechen. »So warst du fast zwei Wochen lang.«
    Was? Ganze vierzehn Tage verloren an endlose Albträume und Krankheit?
    »Wir waren nicht sicher, dass du dich erholen würdest.« Sie erschauderte. »Es war ... sehr knapp.«
    »Ich bin zu dumm, um zu wissen, wann ich erledigt bin.«
    »Oder zu stur.«
    Er lachte spöttisch auf und rieb sich seinen Hals.
    »Daz war fabelhaft«, berichtete sie mit falscher Fröhlichkeit in ihrer Stimme. »Ich glaube, seit jener Nacht hat er keine dieser seltsamen Anwandlungen mehr gehabt.«
    »Und du? Wie ist es dir ergangen?«
    Sie wandte den Kopf ab, sodass ihr Profil vom Kerzenlicht in Rosa und in Gold getaucht war. Das müde Lächeln um ihre

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